Seit Anfang September finden die von pensionierten Lehrerinnen angebotenen Deutschkurse für Asylbewerber im Rotkreuz-Zentrum an der Ringstraße statt..
"Als wir hörten, dass die bisherige Lösung den Anforderungen nicht mehr genügt, haben wir sofort gehandelt und unsere Räume zur Verfügung gestellt", sagt DRK-Vorsitzender Achim Rüter. Die Sprachkurse waren im Rahmen der Integrationsarbeit beim SV 06 eingerichtet worden und haben sich inzwischen zu einem eigenen Projekt entwickelt. "Zeitweise mussten wir Interessenten wegschicken, da wir keinen Stuhl mehr hatten", berichtet die ehemalige Deutschlehrerin Frauke Suhr. Diese Situation ist durch die Verlagerung der Aktivität nun behoben. Im Rotkreuz-Zentrum stehen ausreichend große Räume sowie genug Stühle und Tische zur Verfügung.
Montag- und Mittwochvormittag werden jeweils zwei Stunden Deutschunterricht angeboten. Je nach Vor- bzw. Fremdsprachenkenntnissen (englisch oder französisch) werden die Teilnehmer in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Insgesamt wird inzwischen in vier verschiedenen Gruppen gearbeitet. Durch diese Aufteilung ist es möglich, die verschiedenen Vorkenntnisse und Lernfortschritte entsprechend zu berücksichtigen.n"Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen der deutschen Sprache sowie eine Hilfestellung zur Integration und Reduzierung der sozialen Isolation zu geben", fassen Suhr und Rüter die Zielsetzung des Projektes zusammen.
Im nächsten Schritt können auch weitere Veranstaltungen für die Zielgruppe dazu kommen, zum Beispiel Gesprächsrunden mit psychosozialer Betreuung. Die meisten Teilnehmer sind aufgrund ihrer Biographie traumatisiert und müssen sich zudem in einer neuen kulturellen Umgebung zurechtfinden. "Es ist auch denkbar, dass wir mit Angeboten zum gemeinsamen Kochen und anderen Aktivitäten den sonst meist inhaltsleeren Alltag der Menschen bereichern", sagt DRK-Vorsitzender Achim Rüter.
Nach den ersten Unterrichtsstunden war das Feedback sehr positiv. "Es ist schon ein Unterschied, ob man eng gedrängt im Flur sitzt oder mit einer Gruppe in einem ruhigen, hellen und ausreichend großen Raum", beschreibt Eva Lütkemeyer die positive Veränderung. Derzeit erstellen die Kursleiterinnen alle Lehr-/Lernmaterialien manuell und drucken die Arbeitsblätter privat. Mit der Stadt Lehrte wurden bereits erste Gespräche aufgenommen, um Lehrbücher zu beschaffen. Beim Roten Kreuz besteht künftig die Möglichkeit, sämtliche Materialien in einem Schrank übersichtlich geordnet aufzubewahren, auch die Nutzung des Fotokopierers hat das Rote Kreuz zugesagt.
"Wir freuen uns auch immer über rüstige Damen und Herren, die Ideen einbringen oder Interesse an einer Mitarbeit im Roten Kreuz haben", sagt Achim Rüter. Das Rote Kreuz ist für neue Ideen jederzeit offen.
Eine Kontaktaufnahme ist über die Geschäftsstelle des Roten Kreuzes in Lehrte dienstags von 9.30 bis 11.30 im Rotkreuz-Zentrum Ringstraße 9 telefonisch unter 05132-3311 oder rund um die Uhr per E-Mail info@ov-lehrte.drk.de möglich.
