Wedemark

Glückskino in der Brelinger Mitte

[WEDEMARK]

In der Brelinger Mitte an der Markstraße 1 lädt die Gemeinde Wedemark am 29. und 30. September zu zwei Dokumentarfilmen zum Thema „Glück“ ein. . Am Montag, 29. September, stellt Florian Optitz in seinen Film "Speed" die Frage: Wir sparen ständig Zeit. Trotzdem haben wir am Ende immer weniger davon. Warum eigentlich? Im Takt der elektronischen Kommunikationsmittel hetzen wir von einem Termin zum anderen. Doch für die wirklich wichtigen Dinge, wie Freunde, Familie scheint die Zeit nicht mehr zu reichen. Wer oder was treibt diese Beschleunigung eigentlich an? Ist sie ein gesellschaftliches Phänomen oder liegt alles nur am mangelhaften Zeitmanagement des Einzelnen?

In seinem Kinodokumentarfilm "SPEED – AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT" begibt sich der Filmemacher und Autor Florian Opitz auf die Suche nach der verlorenen Zeit. Wo ist nur die Zeit geblieben, die wir mühsam mit all den neuen Technologien und Effizienzmodellen eingespart haben? Opitz begegnet Menschen, die die Beschleunigung vorantreiben und solche, die sich trauen, Alternativen zur allgegenwärtigen Rastlosigkeit zu leben. Er befragt Zeitmanagement-Experten, Therapeuten und Wissenschaftler nach Ursachen und Auswirkungen der chronischen Zeitnot. Er trifft Unternehmensberater und Akteure, die im internationalen Finanzmarkt aktiv sind, die an der Zeitschraube drehen. Und er lernt Menschen kennen, die aus ihrem ganz privaten Hamsterrad ausgestiegen sind und solche, die nach gesellschaftlichen Alternativen suchen.

Auf seiner Suche entdeckt er: ein anderes Tempo ist möglich, wir müssen es nur wollen. Am Dienstag, 30. September, führt der Film "WHAT HAPPINESS IS" zum Himalaya, ins Königreich Bhutan, wo 700 000 Menschen auf einer Fläche leben, die so groß wie die Schweiz ist. Das Land ist arm, Der größte Exportschlager Bhutans, durch den es weltweite Aufmerksamkeit erlangt hat, ist das "vermutlich größte Sozialforschungsprojekt der Welt", wie einer der Beamten sagt: das Konzept des Bruttonationalglücks. Dafür werden im ganzen Land die Lebensverhältnisse und Stimmungslagen erforscht. Die Erkenntnisse dieser Befragung sollen die nächsten Entwicklungen des Landes bestimmen. Was macht glücklich? "Elektrizität und ein Handymast", erklärt eine Frau. Es ist nicht lange her, dass Bhutan eines der ärmsten Länder der Welt war, eingeklemmt zwischen den beiden Riesen Indien und China und ängstlich darauf bedacht, ja keine fremden Einflüsse herein zu lassen. Erst mit Ende des 20. Jahrhunderts kam Fernsehen ins Land und vor ein paar Jahren Mobiltelefonie und Internet. Hotelkonzerne und Fastfood-Ketten sind bis heute nicht zugelassen, für Plastik gibt es Importbeschränkungen. Mehr als die Hälfte des Landes steht unter Naturschutz.

"Vielleicht ist es ein Glück für Bhutan, dass seine Modernisierung so spät eingesetzt hat", überlegt das Voice Over zur soften, nachhaltigen Modernisierung des Landes. Dem Konzept des Bruttonationalglücks liegt die Philosophie des Buddhismus zugrunde. Alle Säulen eines Daches – das Dach steht für das Leben – müssen gleich hoch sein. Sind sie es nicht, fällt alles in sich zusammen. Wohlbefinden und Glück wachsen auf einem feinen Geflecht aus materiellen und immateriellen Werten. Auf einem ausgewogenen Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Um das Bruttonationalglück zu ermitteln, hat man am Center for Bhutan Studies einen Fragebogen entwickelt. Das mag wie ein romantisches Staatsmärchen klingen, aber in Bhutan sind tatsächlich viele darum bemüht, die Entwicklung des Landes im Zeichen des Glücks zu betrachten. "WHAT HAPPINESS IS" begleitet zwei von fünf Forschungs-Teams – angeführt von Tshoki und Karma – bei der Ermittlung des Glücks, eine Reise, die acht Monate dauert.

Der Eintritt für die beiden Kinofilme zum Thema "Glück" kostet jeweils vier Euro. Karten gibt es nur an der Abendkasse.

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