Region Hannover

Fredermann zum geplanten Klinikneubau: „defizitärer Neubau oder bewährte, profitable Strukturen“?

[REGION]

Mit Überraschung hat der Landtagsabgeordnete Rainer Fredermann MdL auf die Antwort der Niedersächsischen Landesregierung zur Umsetzung der Medizinstrategie 2020 reagiert. So stehen die Planungen von Region und Aufsichtsrat offenbar vor erheblich höheren Risiken als bislang vermutet.
.

Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) machte in ihrer Antwort deutlich, dass die Region sich noch nicht an das Land gewendet hat und es auch noch keine internen Signale gegeben hat, wonach ein derartiges Vorhaben positiv beschieden werde. "Regionspräsident Jagau hat deutlich gemacht, dass die Schließung des Standorts Großburgwedel nur in Frage kommt, wenn ein Neubau gelingt. In diesem frühen Planungsstand war es fahrlässig, Verunsicherung in Burgwedel und Umgebung zu schüren", so Fredermann in seiner ersten Bewertung.

Interessant sei zudem, dass die Landesregierung ausschließt, die erheblichen Landesmittel für die jüngsten Bauvorhaben (Oststadt-Heidehaus und Siloah) bei der Entscheidung über eine erneute Förderung für die Region Hannover zu berücksichtigen. Dies ist jedoch nach Meinung Rainer Fredermanns wenig glaubwürdig und vielmehr als ein Entlastungssignal für die rot-grüne Pressemitteilung Regionsmehrheit zu verstehen. "Angesichts der vielen Anfragen aus allen Landesteilen wäre es blauäugig, wenn man nach dieser Aussage noch von einer problemfreien Finanzierung eines Klinikneubaus ausginge", meinte Rainer Fredermann.

Aufschlussreich sind auch die beiden weiteren Aussagen der Sozialministerin in ihrer gut zweiseitigen Antwort. Mit ihrer unklaren Antwort zum Konflikt zwischen Erreichbarkeit und Profitabilität der Kliniken in der Region eröffnet sie ungesunde Interpretationsspielräume. "Will diese Landesregierung denn im Ernst behaupten, dass man lieber einen defizitären Neubau riskiert als bewährte, profitable Strukturen zu stärken", fragt sich Rainer Fredermann hierbei. Kopfschütteln nimmt er auch zur Kenntnis, dass für die Landesregierung die Frage eines echten Bürgerdialogs einen potenziellen Eingriff in das operative Geschäft der Klinikums-Geschäftsführung darstellt und nicht kommentiert werden soll. "Hier duckt sich das Land wiederholt weg und zeigt, dass echte Bürgerbeteiligung jenseits von Parteitagsbeschlüssen und Wahlprogrammen unerwünscht ist", kritisierte der Burgwedeler Landtagsabgeordnete.

Download als PDF

Ähnliche Artikel

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"