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Handball-3. Liga: TS Großburgwedel unterliegt trotz Überlegenheit am Ende 20:21

Trotz Überlegenheit wurde es am Ende ein Herzschlagfinale in der Schlussminute, in der die Handballer der TS Großburgwedel in der 3. Liga gegen den VfL Potsdam die bittere 20:21 (9:7)-Niederlage kassierten. Es wäre der 5. Sieg in Folge gewesen und das 6. Spiel ohne Niederlage: Am Ende gingen die Spieler der TSG mit hängenden Köpfen aus der Halle, und die Gäste aus Posdam feierten lautstark ihren Auswärtssieg.. Dabei begann für die TSG das Spiel zunächst mit Vorteilen. Das 2:0 konnten die Gäste zwar zum 4:4 und 5:5 (12.) ausgleichen, danach aber waren die Gastgeber stets in Führung. Doch schon hier deutete sich an, was sich später rächen sollte: Es wurden einfach zu wenig Tore geworfen. So ging es mit dem 9:7 in die Pause. Beide Mannschaften bekleckerten sich in der Offensive nicht mit Ruhm. Wobei das Team um Trainer Jürgen Bätjer auf schlechtem Niveau noch etwas besser dastand.

Nach dem Wechsel schien sich zunächst anzudeuten, dass die Hausherren nun das Heft in die Hand nehmen wollen und zogen schnell durch die Tore von Sören Kress und Kay Behnke auf 11:7 (32.) davon. Doch es wurde nur zu einem Aufblitzen des Großburgwedeler Könnens. Der Gegner wurde aufgebaut, vorne wurden die Chancen reihenweise vergeben: 14:13 stand es nach 41. Spielminuten als Bätjer seine erste Auszeit in dieser Halbzeit nahm. Er redete auf sein Team ein, forderte mehr Durchschlagskraft, einfach mehr Tore. Schon zu diesem Moment schien er den weiteren Verlauf zu erahnen. Denn nach dem 18:15 in der 46. Minute passierte das schier unmögliche: Die TSG warf elf Minuten kein Tor. Nichts passte mehr zusammen, und obwohl selbst der Gast aus Potsdam im Abschluss mehr schlecht als recht agierte, gingen die Postdamer in der 55. Minute erstmals per Siebenmeter in Führung (18:19). Es war der dritte erfolgreiche Siebenmeter in Folge für die VfLer. Anders kamen auch sie kaum zum Torerfolg. Dass in der Schlussphase auch noch zwei VfLer mit der Roten Karte vom Spiel ausgeschlossen wurden, wusste das Bätje-Team ebenfalls nicht zu seinen Gunsten zu nutzen. Das 19:19 durch Lutz Heiny war schnell Geschichte, als der Gegner nur eine Minute später das 19:21 erzielte (58.). Dieses Tor zeigte deutlich die Unvermögenheit der TSGer im zweiten Spielabschnitt der zweiten Halbzeit, den Gegner irgendwie besiegen zu können: Ein trivialer Abspielfehler am Kreis des Gegners, nicht der erste dieser Art in der 2. Halbzeit, mit folgendem Tempogegenstoß führte beim Stande von 19:20 dazu, dass nicht das 20:20 auf der Anzeigetafel stand, sondern nun zwei Tore aufzuholen waren. Unmöglich schien dies jedoch nicht zu werden, denn die Gastgeber kamen auf 20:21 heran, als die VfLer ihren Angriff nach Anzeige auf Zeitspiel durch die Schiedsrichter überhastet abschlossen und die TSG im Gegenzug traf.

Die letzte Spielminute hatte es dann in sich: Zunächst nahmen die VfLer bei nur noch 50 Sekunden Restspielzeit ihre dritte Auszeit, warfen in der Folge kein Tor, und als die TSG den Ball hatte, holte nun Jürgen Bätjer seine Jungs zur einminütigen Besprechung zusammen: Da waren nur noch 30 Sekunden zu spielen, ein Tor Rückstand, bei eigenem Ballbesitz. Doch am Ende nutzte alles nichts. Der Ball wurde am Kreis herum gespielt, der Abschluss wollte nicht gelingen und eine Sekunde vor Ende noch ein Freiwurf herausgeholt. Doch der Block der Potsdamer stand, und somit auch das 20:21.

Trainer Jürgen Bätjer verstand nach dem Spiel die Welt nicht mehr, so wie viele der Zuschauer. Auf niedrigem Niveau wurde der Sieg unnötig und sprichwörtlich verschenkt. Dazu hatte Bätjer nach dem Spiel auch klare Worte: "Das ist das schlechteste was ich je gesehen habe. Diese Überheblichkeit hat uns den Sieg gekostet. Normalerweise haut man eine solche Mannschaft bei 21 Gegentoren aus der Halle. Vereinsrekord, Klassenerhalt, 5. Sieg in Folge, das ist einigen wohl zu Kopf gestiegen. Aber dann muss man dem Gerede auch Taten folgen lassen." Am Ende gab es jedenfalls keinen Vereinsrekord, keine Punkte für den Klassenerhalt und mit Sicherheit die nächsten Tage noch deutliche Worte vom Trainer.

TS Großburgwedel: Patrick Anders, markus Hammerschmidt, Sören Kress (4), Sven Vogel (1), Andrius Stelmokas (3), Chris Meiser, Lutz Heiny (3), Lennart Koch (1), Carl-Philipp Seekamp (3), Lennart Carstens, Kay Behnke (4), Steffen Denekacke, Justin Magnus Behr.

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