24:17 gegen den VfL Bad Schwartau gewonnen, Staffelmeister in der Bundesliga Nord, Qualifikation für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft: Die Handball A-Junioren der TSV Burgdorf hatten am heutigen Sonnabend in der Sporthalle an der Grünewaldstraße allerhand zu feiern.. "Es war das erwartet schwere Spiel", so TSV-Trainer Carsten Schröter nach dem Schlusspfiff. Die Schleswig-Holsteiner reisten mit der Empfehlung an, sieben Spiele in Folge ungeschlagen gewesen zu sein, bei nur einem Unentschieden. Dennoch waren zunächst die TSVer am Zug. Nach dem 0:1 wurde sich schnell die 4:1-Führung herausgespielt (7. Minute), die in der 12. Minute zum 6:2 ausgebaut wurde. Doch im weiteren Spielverlauf verflachte das Burgdorfer Angriffsspiel. In den weiteren 15 Minuten sollten die Burgdorfer nur noch zwei Tore erzielen, was den Gegner aufbaute und erstmals in der 23. Minute zum 7:7-Ausgleich brachte. Erst beim Stande von 7:9 wurde auf 8:9 verkürzt. Es war eine Phase, in der nicht viel zusammen passte. Spielerisch wollte nichts klappen, und zu allem Überfluss brachten die Unparteiischen mit einer Reihe von zweifelhaften Entscheidungen weitere Unruhe ins Spiel. Nicht zu verdenken, dass sich Trainer Carsten Schröter lautstark beschwerte und auch das Burgdorfer Spiel keine Konstanz mehr zeigte. Nickligkeiten mit dem Gegner von beiden Seiten taten ihr übriges dazu bei, dass die Stimmung in der Halle sich mehr und mehr gegen die Schiedsrichter richtete als denn auf das Spiel selbst.
Das Publikum, rund 400 Zuschauer brachten die Halle an ihre Kapazitätsgrenze, sah die Anzeichen und feuerte nun die Heimmanschaft lautstark an. "Steht auf wenn ihr Burgdorfer seit" wurde lautstark skandiert, die Halle erhob sich von den Plätzen und tobte. Gänsehautstimmung pur, die bei einem solchen Spiel regelrecht als bundesligameisterlich bezeichnet werden kann. Das merkte auch das TSV-Team, dass sich nun auf seine Stärken besann, sich nicht weiter von Gegner Schiedsrichtern aus der Fassung bringen ließ und innerhalb von drei Minuten den 8:9-Rückstand zur 10:8-Halbzeitführung drehte.
Nach dem Wechsel kamen die TSVer in der gleichen Klarheit aus der Kabine. Vor allem der überragende Jago Mävers hatte eine fast 100%ige Trefferquote, wodurch sein Team die Führung nun ausbaute. Nach dem 13:10 (35.) war die Abwehrleistung geradezu perfekt, Auch wenn eigene Angriffe zum Teil erfolglos abgeschlossen wurden, kamen die VfLer in den nächsten zehn Minuten nur zu zwei Treffern, die Burgdorfer erzielten jedoch sechs, so dass es in der 45. Minute bereits 19:13 stand und die TSVer sich auf der Siegerstraße befanden. Bis zur 58. Minute wurde sogar eine 8-Tore-Führung herausgespielt (24:16), ehe sich zwei Minuten vor dem Schlusspfiff der 24:17-Endstand einstellte.
"Wir haben hier heute verdient gewonnen", so Carsten Schröter, der sich aufgrund der hektischen Phase in der 1. Halbzeit, die zu einigen Disputen mit den Schiedsrichtern führte, sich selbst im 2. Durchgang zu mehr Ruhe zwang. Eine kritische und hochdramatische Phase, die sich die Mannschaft mit einem Sieg in einen der vergangenen Spielen sicherlich gerne erspart hätte. "Aber es ist wie beim Tennis, auch wenn du erst im 6. Matchball gewinnst, hast du am Ende gewonnen", zieht Schröter einen Strich unter die vergangenen Wochen. Jetzt heißt es, sich auf die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft vorzubereiten. Die beiden besten Mannschaften der vier Bundesligen bei den Handball-A-Junioren werden nun im Viertelfinale nach Ostern aufeinander treffen. Die TSVer müssen dazu zunächst zur SG Kronau/Östringen, dem Nachwuchs der Rhein-Neckar Löwen, ehe danach das Rückspiel in Burgdorf ansteht.
TSV Burgdorf: Fabian Piatke, Björn Oelkers, Till Herrmann (3), Jago Mävers (7), Jannes Krone (2), Malte Donker (1), Fabian Wetzker (1), Cedric Post (3), Joshua Thiele, Maximilian Mäkel (1), Tobias Ratsch (2), Steffen Weigel (2), Timo Paternoga (1), Hannes Feise (1)
