Polizist Jörg Windfuhr gab Ratschläge zur Verbrechensprävention
„Sicherheit im täglichen Leben“ lautete das Thema eines Info-Nachmittags, zu dem VVV Ü50 – Club für aktive (Un)Ruheständler im neuen StadtHaus (Sorgenser Straße 31) eingeladen hatte. .
Rund 50 Senioren fanden sich zu der Informationsveranstaltung ein. Als kompetenten Referenten sendete die Polizeiinspektion Burgdorf ihren Kontaktbeamten Jörg Windfuhr, der diese Funktion seit zwölf Jahren ausübt und den direkten Dialog mit den Bürgern vertritt. "Jeder Mensch hat ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis, dessen Einhaltung in größtmöglichster Weise von der Polizei zu gewährleisten ist", betonte Windfuhr. Demgegenüber stünden Einbruchsdiebstahle, Trickbetrügereien, Unfälle im öffentlichen Straßenverkehr, Internetkriminalität und seltener Kapitalverbrechen, die ein Gefühl der individuellen Bedrohung vermittelten und oft mit langfristigen psychischen Auswirkungen auf die Betroffenen verbunden sein würden.
Jörg Windfuhr kündigte anschauliche Tipps zur Verbrechensvorbeugung und hilfreiche Ratschläge an, durch die den Vorgehensmustern von Kriminellen rechtzeitig ein Strich durch die Rechnung gemacht werden könnte. Er bat die Zuhörer, im Rahmen einer offenen Gesprächsrunde entsprechende Fragen an ihn zu richten. Welche Vorsichtsmaßnahmen muss ich treffen, um meine Wohnung oder das ganze Haus wirksam gegen dreiste Einbruchsversuche abzusichern? Wie lassen sich die cleveren Methoden von Verbrechern rechtzeitig durchschauen und verhindern, mit denen diese immer wieder leichtsinnigen Bürgern und leichtgläubigen Senioren das Geld aus der Tasche zu ziehen versuchen? Diesen beiden Fragestellungen nahmen eine Schwerpunktstellung ein.
Dabei riet der Kontaktbeamte, fremde Menschen, die an der Tür klingelten und mit fadenscheinigen Begründungen Einlass in die Wohnung begehrten, energisch abzuweisen. Die Wahrscheinlichkeit eines beabsichtigten und mit Unterstützung eines Komplizen bevorstehenden Diebstahls sei in solchen Fällen als sehr hoch einzustufen, so dass es gelte, die eigene Hilfsbereitschaft außer Acht zu lassen. Jörg Windfuhr gab einige Beispiele aus seiner Dienstpraxis, bei denen sich Straftäter als Mitarbeiter der Stadtwerke oder als Polizeibeamte ausgegeben und sich so Zutritt zu einer Wohnung verschafft hatten.
Besonders an die Hauseigentümer gerichtet, erklärte Jörg Windfuhr, dass bei einem Einbruch nur dann der Versicherungsschutz eintritt, wenn alle Fenster und Türen ordnungsgemäß verschlossen sind. Hier sei jedem Eigentümer zu raten, eventuellen Einbruchsaktivitäten nicht durch fahrlässiges Verhalten Vorschub zu leisten. "Sinnvoll ist es auch, durch zusätzliche Sicherungsmöglichkeiten wie einer Pilzkopfverriegelung für einen verstärkten Einbruchsschutz zu sorgen", betonte der Kontaktbeamte. Er empfahl zudem, ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu pflegen, damit diese das Haus im Urlaubsfall im Auge behielten und den sonst die Abwesenheit verratenden Briefkasten leerten. Windfuhr wies daraufhin, dass im Fall einer Abwehr gegen einen Einbrecher die Verhältnismäßigkeit des Notwehrrechts nicht überschritten werden dürfe. Eine ausführliche und kostenfreie Sicherheitsanalyse über Schwachstellen im Haus- und Wohnungsbereich bieten die Präventionsfachberater der Polizeidirektion Hannover an. Sie sind unter der Telefonnummer 0511/109 – 1103 zu erreichen. Wegen der großen Nachfrage müsse allerdings mit längeren Wartezeiten gerechnet werden.
Jörg Windfuhr erinnerte daran, dass bei der Aufklärung von Straftaten den Zeugenaussagen von Passanten oder Nachbarn ein erheblicher Stellenwert zukomme. Hier sei es geboten, eventuelle Bedenken über mögliche Konsequenzen zurückzustellen und verdächtige Beobachtungen unverzüglich der Polizei mitzuteilen. "Diese Vorgehensweise gilt auch für betroffene Senioren, denen sich ein unbekannter Anrufer als vermeintlicher ‚Enkel vorstellt und den angeblichen Verwandten mit einer erdichteten Lügengeschichte zur Übergabe eines beträchtlichen Geldbetrages zu drängen versucht", betonte der Kontaktbeamte. In einem solchen Fall sei es völlig unangebracht, sich nicht sofort an die Polizei und eventuelle Angehörige zu wenden.