Etliche Gäste, Feuerwehrmitglieder aus den Ortsfeuerwehren, Vertreter aus Rat und Verwaltung, der Regionsjugendfeuerwehrwart Michael Homann, Ulrich Bode vom Polizeikommissariat Lehrte und die Stadtbrandmeister aus dem Brandabschnitt 4 sowie KGS-Leiter Carsten Milde waren zum Stadtfeuerwehrtag in Sehnde gekommen. Mit einer Ansprache und der Totenehrung eröffnete Stadtbrandmeister Jochen Köpfer die diesjährige Feuerwehrversammlung. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch den Musikzug Evern begleitet..
Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke berichtete, der Feuerwehrbedarfsplan für die Stadt Sehnde habe eine Menge Zeit und Arbeit gekostet. Im Februar konnte dieser nun vom Rat beschlossen werden. Er dankte allen beteiligten Ortsbrandmeistern für die gute Zusammenarbeit. Man habe mit Politik, Verwaltung und Feuerwehr eine gute Zukunft erarbeitet. Die Fusion der Wehren zwischen Müllingen und Wirringen hat reibungslos geklappt und ist bisher einmalig, dass alle beteiligten sich zusammengesetzt haben und von sich aus, dieser Fusion zugestimmt haben. Der Rat hat für dies Jahr Gelder zur Verfügung gestellt um ein Grundstück und die Planung zum Bau eines neuen Feuerwehrhaus in Haimar vorzubereiten. Er lobte die Ortsfeuerwehr Rethmar die einen großen Teil an Eigenleistungen erbracht hat um den Erweiterungsbau am Feuerwehrhaus Rethmar erstmal zu ermöglichen. Stadtbrandmeister Köpfer teilte der Versammlung mit, dass die Mitgliederzahlen zurückgegangen sind. Der positive Trend Mitglieder aus den Jugendfeuerwehren zu bekommen werde zwar anhalten aber nicht den Bedarf decken. Insgesamt leisten 540 Mitglieder aktiven Dienst in den Ortsfeuerwehren.
Das vergangene Jahr brachte 199 Einsätze, die Einsatzzahlen sind glücklicherweise rückläufig. Viel mehr ärgern die 60 Fehlalarme die größtenteils durch schlechte Wartung verursacht wurden. Einige Großbrände waren abzuarbeiten wie der Förderbandbrand bei Holcim in Höver am 24. Januar 2014. In 12 Meter Höhe musste bei eisigen Temperaturen ein Förderband gelöscht werden.
Weiterhin mussten die Wehren am 3. Juli 2014 zu einem Gefahrguteinsatz auf der Bundesautobahn 2, höhe des Parkplatz Röhrse, ausrücken. Hier waren Kräfte aus den Ortsfeuerwehren der Stadt bis zu 8 Stunden im Einsatz. Auch bei einem kürzlichen Einsatz am 1. April dieses Jahres kam es durch ein Kompetenzgerangel unter dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr und anderen Behörden bei der Beseitigung des Gefahrguts zu erheblichen Verzögerungen.
Aber auch die Brandstiftungen in Sehnde machte viel Arbeit. Noch während die Einsatzkräfte am Löschen waren wurden im Rücken weitere Brandstiftungen verübt. Insgesamt waren drei Ortsfeuerwehren am 4. November in Sehnde nötig um die Einsatzstellen ab zuarbeiten.
Ein wichtigstes Projekt konnte abgeschlossen werden, der Feuerwehrbedarfsplan. Hier kann die Feuerwehr Sehnde positiv in die nächsten Jahre blicken, sagte der Stadtbrandmeister, erhofft weiterhin auf die gute Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung. Durch die Erarbeitung konnte dem Rat und der Verwaltung die Feuerwehr auch näher gebracht werden.
Probleme bereiten die fehlende Kommunikation zwischen Bund und Land. Sei es die Belegung von Lehrgangsplätzen, einem Verwaltungsprogramm für die Feuerwehr und die Beschaffung von Katastrophenschutzfahrzeugen. Weiterhin müssen sich Verantwortliche auch zeigen und nicht immer die Verantwortung von sich schieben und an andere Stellen verweisen.
Stadtausbildungsleiter Michael Wanhela stellte in seinem Bericht die Ausbildung und Weiterbildung der Feuerwehrkräfte vor. Neben Lehrgängen an der feuerwehrtechnischen Zentrale in Burgdorf, der Akademie für Katastrophen- und Brandschutz in Celle und Seminaren auf Stadtebene wurden wieder zahlreiche Lehrgänge durchgeführt. Leider mache sich das Problem an der Akademie für Katastrophen- und Brandschutz in Celle auch in Sehnde bemerkbar. Von 56 beantragten Lehrgängen konnten nur 13 vergeben werden.
Stadtjugendfeuerwehrwart Carsten Ude verzeichnete 138 Jugendfeuerwehrmitglieder in den 9 Jugendfeuerwehren. Im Jahr 2014 konnten 17 Mitglieder in die aktive Feuerwehr übertreten. Die Jugendfeuerwehren waren wieder auf Veranstaltungen, Orientierungsläufen und Wettbewerben in der Region unterwegs. Auch das Stadtjugendzeltlager war wieder ein großer Erfolg. Seit 1992 führt die Jugendfeuerwehr die Sternfahrt zur Ferienpassaktion durch, mittlerweile ist diese Aktion immer komplett ausgebucht.
Die Kinderfeuerwehr behält ihren Trend bei und hat 153 Mitglieder in den 9 Kinderfeuerwehren, erläuterte Kinderfeuerwehrwartin Birgit Bettmann. An die Jugendfeuerwehr konnten 30 Kinder übergeben werden. Die Kinderfeuerwehr Sehnde hat ihre Altersgrenze auf 6 Jahre herunter gesetzt. Es gibt 9 Kinderfeuerwehren in der Stadt Sehnde.
Mit einer besonderen Ernennung wurden Frank Donatz und Manfred Simon ausgezeichnet. Beide waren langjährige Ortsbrandmeister und haben zur Zusammenarbeit und Stärkung der Kameradschaft in ihren Ortsfeuerwehren maßgeblich beigetragen. Frank Donatz wird zum Ehrenortsbrandmeister in Müllingen-Wirringen und Manfred Siemon in der Ortsfeuerwehr Wehmingen ernannt.
Eine besondere Ehrung erhielt Martin Koch, seit 1992 ist er in der Jugendarbeit tätig. Trotz beruflicher Verpflichtungen konnte er, stetig den Ausbau der Jugendfeuerwehr voran treiben. Auch als die Jugendfeuerwehr kurz vorm Ende stand, schaffte Martin Koch, es die Abteilung weiter zu motivieren und könnte neue Mitglieder gewinnen, um wieder eine schlagkräftige Jugendabteilung zu präsentieren. Jugendfeuerwehrwart Martin Koch der Ortsfeuerwehr Bilm wurde durch den Regionsjugendfeuerwehrwart Michael Homann mit dem niedersächsischen Ehrenzeichen der Jugendfeuerwehr ausgezeichnet.
Im Anschluss wurde Diethelm Huch und Jürgen Dauter die Wappennadel der Stadt Sehnde verliehen. In ihren Tätigkeiten als Ortsbrandmeister haben sie stetig und auch in Ihrer Freizeit die Feuerwehr geformt und waren maßgeblich bei Projekten im Feuerwehrwesen federführend.
Weiterhin wurden Felix Oelkers zum Oberfeuerwehrmann, Thomas Meine zum Hauptfeuerwehrmann, Chris Rühmkorf zum Löschmeister, Florian Menklein zum Hauptlöschmeister, Corinna Hoppe zur Ersten Hauptlöschmeisterin und Sven Grabbe zum Hauptbrandmeister befördert.