Drei Spieltage vor dem Ende der Handballsaison 2014/2015 in der 3. Liga Nord konnten die Handballer der Turnerschaft Großburgwedel den vorzeitigen Klassenerhalt feiern. Nach dem 31:22 (13:9) Auswärtserfolg bei der SG Achim/Bremen und den gleichzeitigen Niederlagen von Beckdorf und Kiel können in Großburgwedel die Planungen für die nächste Saison verstärkt werden.
Das Spiel der TSG vor den Toren Bremens begann etwas zerfahren. Die ersten Minuten waren von technischen Fehlern, Ballverlusten und schlechten Abschlüssen geprägt. Nach fünf Spielminuten stand es nur 1:1. Dann bekamen die Gäste mehr Struktur in ihr Spiel und übernahmen das Kommando. Über 3:1 und 5:2 konnte sich Großburgwedel einen kleinen Vorsprung erarbeiten. Die TSG-Abwehr stand sehr kompakt und variabel, Torhüter Markus Hammerschmidt hielt gut. Im Angriff scheiterten die Spieler von Trainer Jürgen Bätjer aber immer wieder am sehr gut aufgelegten Arne von Seelen im SG-Tor. Der Torhüter der Gastgeber war in der 1. Halbzeit der beste Mann auf dem Feld und verhinderte mit zahlreichen Paraden einen höheren Rückstand seiner Mannschaft. Somit konnte Großburgwedel sich nur auf 4 bis 5 Tore absetzen. Die weiteren Zwischenstände einer sehr fairen Partie waren 8:4 und 10:5. Mitte der ersten Halbzeit verletzte sich TSG-Spieler Chris Meiser bei einem erfolgreichen Tempogegenstoß am Knie und musste den Rest der Begegnung von der Bank aus zusehen. Beim Stand von 13:9 für Großburgwedel wurden die Seiten gewechselt. Kay Behnke traf mit dem Pausenpfiff aus dem Rückraum.
Nach dem Wechsel war Großburgwedel sofort voll da. Schnell war eine deutliche 17:10 Führung herausgeworfen. Die Gäste trafen jetzt besser, SG-Torwart Arne von Seelen konnte sein hohes Anfangsniveau nicht halten. Bei der Turnerschaft lief es rund. Die Abwehr stand nach wie vor sehr kompakt, war beweglich und viele Einzelkämpfe konnten gewonnen werden. Nach vorne überzeugte die TSG mit schnellen Tempogegenstößen und variablen Spiel von allen Positionen. Als Variante setzte TSG-Trainer Bätjer in Unterzahl immer wieder erfolgreich einen zusätzlichen Feldspieler ein. Auch Dreher, Leger und knallharte Würfe aus dem Rückraum hatte Großburgwedel im Repertoire. Die TSG wechselte jetzt viel durch, alle Spieler bekamen ihre Anteile, elf Akteure trugen sich in die Torschützenliste ein. Als Achim/Baden nach 45 Minuten auf 16:21 verkürzen Konnte, leistete sich SG-Spieler Patrick Denker eine Undiszipliniertheit und musste für vier Minuten (2+2) auf die Strafbank. Nun bog die Turnerschaft endgültig auf die Siegesstraße ein. Zehn Minuten vor dem Ende war das Spiel beim 25:18 für die Gäste entschieden. Die Überlegenheit der TSG war sichtbar. Im Tor hatte sich Markus Hammerschmidt jetzt eine Pause verdient. Er wurde vom erst 17-jährigen A-Jugendlichen Niels Raue abgelöst, der für den verletzten Patrick Anders ins Team gerutscht war. Raue machte seine Sache gut und konnte sein Talent bei einem Tempogegenstoß auf Malte Kress unter Beweis stellen. Über 28:20 fuhr die TSG nach 60 Minuten einen auch in der Höhe verdienten 31:22-Auswärtssieg ein.
Mit nunmehr 25:31 Punkten und einem Vorsprung von sechs Zählern auf die Abstiegsplätze hat die TS Großburgwedel mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Aktuell rangiert die Turnerschaft auf Rang 9, gegebenenfalls ist sogar noch eine bessere Platzierung möglich. Auch Trainer Jürgen Bätjer war mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Achim/Baden sehr zufrieden: "Heute gibt es nicht viel zu beanstanden. Wir haben uns hier sehr gut präsentiert und die guten Leistungen der letzten Wochen fortgesetzt. Wenn man auswärts über 30 Tore wirft und nur gut 20 kassiert, hat man nicht so viel falsch gemacht. Auch die respektvolle Art und Weise unseres Auftritts fand ich gut. Wir waren wieder mannschaftlich sehr geschlossen und haben das Spiel jederzeit unter Kontrolle gehabt. Jetzt freuen wir uns auf das letzte Heimspiel gegen den THW Kiel II. Da wollen wir uns vom eigenen Publikum mit einer guten Leistung verabschieden und weitere zwei Zähler einfahren."
TS Großburgwedel: Markus Hammerschmidt (1. – 54. Minute), Niels Raue (55. – 60.), Sören Kress (1), Carl-Philipp Seekamp (5), Malte Kress (2), Lennart Koch (1), Andrius Stelmokas (1/1), Chris Meiser (1), Steffen Dunekacke (1), Lennart Carstens (2), Lutz Heiny (6), Kay Behnke (8/4), Sven Vogel (3) und Justin-Magnus Behr.