Zum Festabend am Sonnabend platzt das Schützenzelt in Hülptingsen aus allen Nähten
Zum 35. Schützenfest hat der Schützenverein Hülptingsen für dieses Wochenende wieder auf Bethmann’s Wiese eingeladen und feiert somit nicht nur ein Jubiläum, sondern auch als erster Verein sein Schützenfest im Altkreis für diese Saison.
Wobei das Fest erst einmal außerhalb der Festwiese um 13:30 Uhr mit der traditionellen Abholung der alten Schützenkönige begann und dem Anbringen der Scheiben bei den neuen Königen, begleitet vom Spielmannszug des Sport- & Schützenverein Schillerslage von 1963 e.V.
Neben Kinderkarussell, Schießbude, Grillstand und Lebkuchenherzen stand dann im Zentrum der Festwiese zum zweiten Mal das Festzelt der Familie Lindemann bereit zu Kommers und geselligem Umgang.
Dieser Umgang wurde schon gleich am Sonnabend im "gerammelt vollen" Festzelt geübt, wie es der 1. Vorsitzende der Hülptingser Schützen, Gerd Berkhahn ausführte und dazu erklärte, sich nicht zu erinnern in den letzten 25 Jahren seiner Amtstätigkeit so einen Zuspruch zum Festabend erlebt zu haben.
Damit war dann aber auch schon der passende Rahmen gegeben für den Präsidenten des Kreisschützenverbands, Werner Bösche, nach dem Grußwort der stellvertretenden Bürgermeisterin Simone Heller mehrere Mitglieder der Hülptingser Schützen mit Auszeichnungen des Kreisschützenverbands (KSV) und des Niedersächsischen Schützenverbands (NSSV) zu ehren.
So erhielten Joachim Rudolf Hilse und Joachim Träder die Ehrennadel des KSV in Bronze für ihr ehrenamtliches Engagement im Verein, sowie Margit Hilse, Sven Berkhahn, Günter Rokahr, Cord-Heinrich Schweer und, in Abwesenheit, Annemarie Berkhahn die Ehrennadel in Silber für ihre langjährigen Verdienste um den Schützenverein und ihre Vorstandsarbeit. Weiterhin konnte, in Abwesenheit, Iris Trautvetter, sowie Ortsvorsteher Hans-Joachim Ehrhardt als Schatzmeister des Vereins mit der Verdienstnadel des NSSV in Silber geehrt werden. Als besondere Ehrung zeichnete dann Werner Bösche Gerd Berkhahn mit der Verdienstnadel des NSSV in Gold aus.
Margit Hilse wurde aber nicht nur vom KSV mit einer Ehrennadel ausgezeichnet, sondern errang in diesem Jahr, nach der Saison 1996/1997, zum zweiten Mal die Königswürde der Hülptingser Schützen, womit der Verein sich über die mittlerweile 12. Schützenkönigin in der Vereinsgeschichte freuen kann. Einen zweiten Schützenkönig kann sich der kleine Verein mit seinen 56 Mitgliedern aber auch noch leisten und konnte somit Felix Kleinschmidt dieses Jahr, nach 2010 als Jugendkönig, als Juniorenkönig proklamieren, nachdem er diesen Rang 2012 bereits schon einmal erreicht hatte.
Das Wetter am Sonnabend begann dann zwar erst trüb und regnerisch zum "Königsessen" mit der Vergabe der Pokale und Orden, um dann aber pünktlich zum Ausmarsch um 14:00 Uhr in Sonnenschein und blauen Himmel zu wechseln. Somit konnte gemeinsamen mit befreundeten Vereinen und Korporationen der traditionelle Ausmarsch durch den Ortsteil Hülptingsen bei schönstem Wetter stattfinden. Pünktlich standen dazu bereit der Fanfarencorps Wikinger Burgdorf v. 1950, gefolgt von Burgdorfs Bürgermeister Alfred Baxmann mit dem 1. Vorsitzenden des Schützenverein Hülptingsen, Gerd Berkhahn, die Ortsfeuerwehr Hülptingsen, für die Burgdorfer Schützengesellschaft von 1593 e.V. Simon Roberts vom Junggesellencorps von 1648 zu Burgdorf, als Träger der Vereinsfahne der Schützengesellschaft und als Zeichen der Koorporationen, weiterhin die Aue Rosen 2000, der Club Germania von 1882, der Schützenverein Otzenia Otze, der Sport- & Schützenverein Schillerslage von 1963 e.V mit seinem Spielmannszug im Schlepp und zum Abschluss der Schützenverein Hülptingsen von 1979 e.V..
Der Weg des Zugs führte, sichernd begleitet von Fahrzeugen und Mitgliedern der Ortsfeuerwehr Hülptingsen, unter anderem durch das Neubaugebiet, mit dem der Burgdorfer Ortsteil Hülptingsen bald die 1000-Einwohnermarke knacken müsste.
Leider sind die Neubürger dort noch nicht so richtig auf die Traditionen der Hülptingser Schützen eingestellt. Zum einen konnte der übliche und gern gesehene Zaunschmuck am Weg des Zuges dort nicht festgestellt werden, obwohl für Freitag, den 24. April alle Hülptingser zum "Grünes Holen" auf den Hof Schweer eingeladen waren. Auch die Zuschauer im Neubaugebiet hielten sich leider etwas sehr zurück. Als der Zug mit der Musik der zwei Spielmannszüge aus Burgdorf und Schillerslage durchzog, konnte aber mindestens Jonas Pusch mit seinen Eltern dem Geschehen vom Straßenrand aus folgen.
Umso engagierter hatten die Anwohner im "alten" Dorf, vor allem Am Walkenmühlenfeld mit Birke, Bändern und Fahnen geschmückt. Elfriede Schütte mit Tochter Heike und deren Lebensgefährten Dieter Günther ließen es sich darüber hinaus nicht nehmen die mittlerweile bereits eine dreiviertel Stunde marschierenden Hülptingser Schützen mit Getränken zu versorgen.
Nach gut einer Stunde trafen sich die Teilnehmer am Ausmarsch mit Hülptingsern und deren Gäste im Festzelt zu Kaffee und (selbstgebackenem) Kuchen, nachdem Gerd Berkhahn allen am Ausmarsch beteiligten Vereinen und Korporationen für die Teilnahme am Umzug dankte. Leider ließ das Wetter zum Ausklang dann doch wieder zu wünschen übrig, zum späten Nachmittag setzte dann leider wieder Regen ein.
Der Montagmorgen beginnt zum Festabschluss für die Schützinnen und Schützen mit dem "Kehraus" um 7:33 Uhr, mit dem traditionellen Marsch durch das Dorf und das Gewerbegebiet, bei dem für die Versorgung des Vereins übers Jahr gesorgt werden soll, durch das Einsammeln von Spenden in Form von Naturalien, Getränken und gern auch Bargeld.