Am Freitag, 12. Juni, endet die aktuelle Spielzeit des Theater am Berliner Ring. Als abschließendes Saison-Gastspiel des Theaters für Niedersachsen präsentieren der VVV und die Stadt Burgdorf das Schauspiel "Schnee" nach dem gleichnamigen Roman des türkischen Dichters Orhan Pamuk. Veranstaltungspartner ist die Stadtsparkasse Burgdorf. Die Vorstellung beginnt um 20.00 Uhr. Für die Zuschauer besteht das Angebot, um 19.30 Uhr an einer kostenlosen Einführung in die Bühnenhandlung teilzunehmen. Theaterkarten sind bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2, und im Internet unter www.vvvburgdorf.de erhältlich. Für Mitglieder des VVV und Jugendliche gibt es Ermäßigungen.
In dem Schauspiel "Schnee" spielt sich eine brandaktuelle Geschichte über die Zerrissenheit zwischen Tradition und Moderne ab. Der türkische Dichter Ka, der seit zwölf Jahren in Frankfurt wohnt, fährt nach Kars, einer türkischen Kleinstadt im Nordosten Anatoliens. Eine Reihe von Selbstmorden junger Frauen hat sich hier zugetragen – angeblich als Reaktion auf das Kopftuchverbot in öffentlichen Gebäuden. Ka ist damit beauftragt, für die Frankfurter Rundschau einen Artikel über diese Selbstmorde zu schreiben, der eigentliche Grund für seinen Besuch in Kars ist aber ein anderer: Ipek lebt hier, seine Liebe aus Studienzeiten. Ka hat sich in den Kopf gesetzt, sie zu heiraten und mit nach Frankfurt zu nehmen. Schon bei seiner Ankunft in Kars schneit es. Und bald ist der Ort durch den nicht enden wollenden Schneefall von der Außenwelt abgeschlossen.
Als vor den Augen von Ipek und Ka der Direktor der pädagogischen Hochschule erschossen wird, markiert das den Beginn einer Gewaltspirale. Ka gerät zwischen alle Fronten – strenggläubige Koranschüler, die Kontrollbehörden des Staates, linke Oppositionelle, radikale Islamisten und nicht zuletzt das lokale Militär, das eine Theateraufführung für einen Putsch nutzt. Es gelingt Ka nicht, das Chaos von sich und seinem Privatleben fern zu halten, denn alle versuchen ihn, den Fremden, auf ihre Seite zu ziehen. Unaufhaltsam wird Ka in den Strudel aus politischen, religiösen und gesellschaftlichen Strömungen hineingezogen, und sicher geglaubte Wahrheiten beginnen sich aufzulösen…
Orhan Pamuk ist der berühmteste zeitgenössische Schriftsteller der Türkei. Seine Werke sind bislang in 35 Sprachen übersetzt und in über 100 Ländern veröffentlicht worden. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt Pamuk für seine Werke den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2005) und den Literaturnobelpreis (2006). Der Roman "Schnee" (2002, türkischer Originaltitel: "Kar", in deutscher Übersetzung erschienen 2005) erregte international Aufsehen, weil er heikle politische Themen differenziert angeht und dabei auf jede Form von Schwarzweißmalerei verzichtet. In der von Regisseur Martin Süß eingerichteten Bühnenfassung des Theaters für Niedersachsen sind Moritz Nikolaus Koch, Dennis Habermehl, Joëlle Rose Benhamou, Michaela Allendorf, Dieter Wahlbuhl und Martin Molitor in den Hauptrollen zu sehen.
Die neue Spielzeit im Berliner Ring beginnt am 23. Oktober mit dem Musical "Blues Brothers". Es schließen sich folgende Bühnenstücke an: "Die Kaktusblüte" (romantische Komödie, 20. November), "Buddenbrooks" (Schauspiel, 18. Dezember), "Romeo und Julia" (Tragödie, 26. Februar 2016), "Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt" (Komödie, 11. März 2016), "Fabian – der Gang vor die Hunde" (Schauspiel, 22. April 2016), "Tot, aber glücklich – Lucky Stiff" (Musical, 13. Mai 2016) und "Dantons Tod" (Revolutionsdrama, 10. Juni 2016). Abonnements in den gewohnten Kategorien sind bei Bleich Drucken und Stempeln erhältlich.
