Nach der Saison ist vor der Saison. Obwohl die kommende Spielzeit offiziell erst am ersten Juli losgeht, stellte der Handball-Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf seinen zukünftigen Trainer Jens Bürkle bereits heute den Medienvertretern der niedersächsischen Landeshauptstadt vor. .
"Jens bringt ein sehr spannendes Paket mit und ich freue mich, dass ich seine weitere Entwicklung als Trainer nicht mit dem Fernglas verfolgen muss, sondern direkt erleben darf", erklärte Geschäftsführer Benjamin Chatton. Bürkle, der sich zurzeit noch auf Wohnungssuche in Hannover befindet, freut sich bereits auf die Zusammenarbeit mit seinem zukünftigen Team. "Jeder möchte gerne in der stärksten Liga der Welt arbeiten. Ich kann kaum erwarten, dass es endlich losgeht." Der Start in die Vorbereitung mit der Mannschaft beginnt dann am 13. Juli.
Warum Bürkle den RECKEN zusagte, obwohl er vorher andere Angebote ausschlug, liegt für den 34-Jährigen auf der Hand. "Für mich waren zwei Punkte ausschlaggebend. Zum einen wollte ich die Mannschaft in Rimpar in einem Zustand übergeben, in der ich sie mit ruhigem Gewissen verlassen kann. Zum anderen wollte ich zu einem Verein wechseln, der strukturell sehr gut aufgestellt ist, gut geführt wird und über ein gewisses Potential verfügt. Diese Punkte sehe ich bei den RECKEN als gegeben an", erläutert Jens Bürkle seinen Wechsel in die niedersächsische Landeshauptstadt. Was ihn bei seinem künftigen Arbeitgeber erwartet, weiß der 34-jährige bereits ziemlich genau, denn der gebürtige Schwabe hat bereits 28 Spiele der RECKEN auf Video geschnitten. "Ich wollte mir einen ersten Überblick über mögliche Chancen und etwaige Risiken verschaffen", so Bürkle, der nicht nur beim Videostudium als besonders akribischer Arbeiter gilt.
Bei den Planungen der kommenden Saison sind Bürkle und DIE RECKEN ebenfalls schon weit fortgeschritten. Der gelernte Kreisläufer hat bereits mit großen Teilen seiner neuen Mannschaft gesprochen und auch die Trainingspläne für die spielfreie Zeit wurden gemeinsam mit den RECKEN-Verantwortlichen abgestimmt. "Wir stehen in diesem Jahr vor der Herausforderung, dass wir nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit bis zum ersten Pflichtspiel im DHB-Pokal haben. Daher müssen die Spieler zum Trainingsauftakt bereits über sehr gute Grundlagen verfügen", weiß der Leistungsdiagnostiker. In den nächsten Wochen und Monaten will Jens Bürkle dann sein neues Arbeitsumfeld sukzessive Kennenlernen. "Ich möchte mir von jedem Spieler und Akteur, mit dem ich zusammenarbeite, selbst ein eigenes Bild machen. Ich bin kein Freund des Schubladendenkens und leide nicht gern unter einer verzerrten Wahrnehmung, die man durch externe Meinungen sonst schnell bekommen kann."
Bei der Suche nach einem Co-Trainer für Jens Bürkle sind DIE RECKEN nach Aussage von Geschäftsführer Chatton "in finalen Gesprächen. Wir hoffen, dass wir möglichst zeitnah eine Lösung präsentieren können. Wichtig ist dabei, dass diese Person sehr gut mit Jens zusammenarbeitet und eine gewisse Harmonie besteht, in der aber auch kontrovers diskutiert werden kann." Spätestens bis zum Start in die Vorbereitung am 13. Juli wollen die Niedersachsen auch in dieser Personalie Klarheit geschaffen haben.
Sportlicher Erfolg kommt nicht von ungefähr und ist fast immer das Ergebnis harter Arbeit. Diese Eigenschaft bringt Jens Bürkle nicht nur mit, sondern lebt sie auch vor. "Etwas zu versprechen wäre naiv, denn im Sport weiß man nie, was passiert. Man kann aber seine Wahrscheinlichkeiten mit gewissen Eigenschaften wie beispielsweise Fleiß optimieren. Die RECKEN-Mannschaft verfügt über ein entsprechendes Potential und es wird unsere Aufgabe sein, dieses vermehrt abzurufen, um am Ende der kommenden Saison wieder einen Schritt nach vorne gemacht zu haben."
Nach der Saison ist bei den RECKEN-Verantwortlichen eben schon vor der Saison.