Poststreik führt zu massivem Rückgang bei der Blutspende – Engpässe drohen
Die Befürchtungen des DRK-Blutspendedienst NSTOB treten ein. Durch den Poststreik kommt es zu massiven Rückgängen beim Blutpendeaufkommen. Jetzt drohen die ersten Engpässe – einzelne Blutgruppen können schon jetzt nicht ausreichend versorgt werden..
Bereits zu Beginn des Poststreiks hatte der DRK-Blutspendedienst NSTOB (zuständig für die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) vor den Folgen für das Blutspendeaufkommen und die Versorgung der Patienten in den medizinischen Einrichtungen gewarnt. Jetzt sind die Befürchtungen Realität geworden.
Blutspender bekommen keine Einladungen und bleiben den Terminen fern
Durch den Poststreik kommen die Einladungen zu den DRK-Blutspendeterminen, die auch im Internetzeitalter noch immer das wichtigste Kommunikationsmittel für die Spenderinformation sind, nicht rechtzeitig an. Die Folge: Die Blutspender bleiben den Terminen fern. In den vergangenen 7 Tagen sind 1.200 Spender weniger zu den Blutspendeterminen gekommen. Eine fatale Entwicklung.
Täglich rund 3.000 Blutspenden benötigt
Für die Versorgung der Patienten in den Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen werden allein im Versorgungsgebiet des DRK-Blutspendedienst NSTOB täglich rund 3.000 Blutspenden benötigt. In der Relation dieser Zahlen zeigt sich ganz deutlich, welche dramatischen Auswirkungen der Poststreik hat und wie schnell dadurch ernsthafte Engpässe entstehen.
Operationen müssen unter Umständen verschoben werden
Dazu Markus Baulke, Hauptabteilungsleiter Blutspenderwerbung und Öffentlichkeitsarbeit beim DRK-Blutspendedienst NSTOB: "Wie die Zahlen belegen, sind die Auswirkungen des Poststreiks schon jetzt deutlich zu spüren. Und ein Ende ist da ja derzeit auch noch nicht abzusehen. Panik muss angesichts dieser Umstände zwar noch nicht geschürt werden, aber die Bestände sind am unteren Limit angekommen. Wenn der Poststreik noch lange weiter geht, könnte das unter Umständen dazu führen, dass nur noch eine Notversorgung gewährleistet werden kann und beispielsweise nicht zwingend notwendige Operationen verschoben werden müssen. Darum appelliere ich nochmals an alle Bürgerinnen und Bürger, die angebotenen Blutspendetermine wahrzunehmen und sich insbesondere während des Poststreikes über die Tageszeitungen oder das Internet (www.blutspende-nstob.de) über die Möglichkeit zur Blutspende zu informieren."
Warum ist Blutspenden beim DRK so wichtig?
Blutspender sind "Lebensretter", etwa 107 Millionen Blutspenden werden weltweit pro Jahr benötigt. Mit einer Blutspende kann bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten geholfen werden. Eine Vielzahl von Patienten verdankt ihr Leben fremden Menschen, die ihr Blut freiwillig und uneigennützig spenden. Neben Unfallopfern und Patienten mit Organtransplantationen sind vor allem Krebspatienten auf Blutpräparate angewiesen. Auch bei ungeborenen Kindern im Mutterleib konnten Ärzte bereits Leben erhalten und schwerste Schädigungen vermeiden, dank Blutspenden.
In Deutschland wurden im vergangenen Jahr etwa 4,6 Millionen Vollblutspenden entnommen. Davon stellen die sechs regional tätigen DRK-Blutspendedienste 3,7 Millionen Vollblutspenden für die flächendeckende, umfassende Patientenversorgung nach dem Regionalprinzip zur Verfügung. Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.
Das entspricht etwa 15.000 Blutspenden werktäglich oder elf Spenden pro Minute. 2015 führen die DRK-Blutspendedienste in Deutschland rund 43.000 Blutspendetermine durch. Nach strengen ethischen Normen – freiwillig, gemeinnützig und unentgeltlich. Das DRK deckt damit auf der Grundlage freiwilliger und unentgeltlicher Blutspenden knapp 70 Prozent der Blutversorgung in Deutschland ab. Die Grundsätze der Freiwilligkeit und Unentgeltlichkeit der Blutspende sind im ethischen Kodex der WHO und der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung festgesetzt und in den Richtlinien der EU und im deutschen Transfusionsgesetz umgesetzt.
Grundsätzlich kann jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren Blut spenden. Mehrfachspender können nach individueller Entscheidung der Ärzte des DRK-Blutspendedienst NSTOB bis zu einem Alter von 72 Jahren (bis zum 73.Geburtstag) spenden. Frauen können 4-mal, Männer sogar 6-mal innerhalb von 12 Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Abstand von mindestens 8 Wochen liegen. Mitbringen sollten die Blutspender/innen ihren Unfallhilfe- und Blutspenderpass, bei Erstspendern reicht ein amtlicher Lichtbildausweis.
Detaillierte Informationen zur Blutspende sowie zu den aktuellen Blutspendeterminen sind unter der Spender-Hotline 0800 – 11 949 11 (kostenlos erreichbar aus dem deutschen Festnetz) oder im Internet unter der Adresse www.blutspende-nstob.de abrufbar.