Die Einwohner des Isernhagener Ortsteils Kirchhorst klagen über den seit vergangenem Monat zunehmenden Flugverkehr. Tagsüber ist gut wahrnehmbar, dass vor allem durch aus Süden kommende Flugzeuge durch das Einschwenken auf die Flughafenrichtung enorme Lärmpegel entstehen. Die DFLD-Messstation (www.dfld.de) in der Glockenheide bestätigt einen Spitzenpegel von 87 Dezibel, der am 29. Juni um 16:11 Uhr gemessen wurde und einer Beschwerde an den Fluglärmschutzbeauftragten zu Grunde liegt.
Aber auch Nachts gibt es nach Angaben der Anwohner keine Ruhe: Laut Auswertung der Messstation haben sich die nächtlichen Überflüge (22 bis 6 Uhr) mit Messwerten über 68 dBA im Juni 2015 im Schnitt zum Vorjahr mehr als verdoppelt (15,8/6,8). Die "Spitzennächte" liegen mit rund 20 Überflügen weitaus höher.
Sie sind auch nicht nur durch die Nordbahnsperrung erklärbar, so der Kirchhorster Siegfried Lemke, denn 5 Nächte liegen vor dem Termin 22. Juni. Danach wird fast jede Nacht diese hohe Anzahl erreicht. Die Fluglärminitiativen der Region, mit denen auch die Kirchhorster zusammenarbeiten, wehren sich gegen die steigende Anzahl der Nachtflüge. "Wir sind enttäuscht, dass der Dialog mit dem Wirtschaftministerium auch unter einer rot-grünen Landesregierung keine Verbesserung verspricht", so Lemke in einer Pressemitteilung.
