Kirchhorster Fluglärmmessstation registriert im Juli bisher höchste nächtliche Lärmbelastung
"Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die nächtliche Fluglärmbelastung verdoppelt", kritisiert der Sprecher der Kirchhorster Fluglärminitiative, Siegfried Lemke. Im Messzeitraum Juli 2015 seien im Monatsschnitt 19 gegenüber 7,8 nächtliche Überflüge mit einem NAT-Wert (Number of Events Above Threshold) von mehr als 68 dB registriert worden, gibt er bekannt.
Die Spitzen liegen weitaus höher: An zwei Tagen wurden 30 nächliche Ruhestörungen erreicht beziehungsweise überschritten, so belegt er anhand der Messerwerte für den 17. Juli, dass "19 Messwerte im Bereich von 75 bis 79 Dezibel und 6 im Bereich von 80 bis 84 Dezibel" lagen.
"Besonders störend beim Aufwecken und nicht wieder Einschlafen können ist die Aufeinanderfolge der Lärmereignisse", so Lemke. Am Beispieltag seien es in der Stunde nach Mitternacht 8 und in der Stunde nach 22:00 Uhr 7 beziehungsweise 6 dieser Überflüge, die den NAT-Wert überschritten, gewesen.
"Nachdem schon der Juni extreme Werte brachte, die zum Teil aber der Nordbahnsperrung zu zuschreiben waren, ist jetzt ein Maß erreicht, dass die verantwortlichen zum Einschreiten zwingen müsste", so der Sprecher. Die Aussichten dazu sehe er dagegen "düster", erklärt er, "denn bisher hat weder der zuständige Fluglärmschutzbeauftragte noch die Gemeinde auf meine Beschwerden reagiert".
"Die Fluglärminitiativen der Region, mit denen auch die Kirchhorster zusammenarbeiten, wehren sich gegen die steigende Anzahl der Nachtflüge. Sie sind enttäuscht, dass der Dialog mit dem Wirtschaftministerium auch unter einer rot-grünen Landesregierung keine Verbesserung verspricht", so Lemke abschließend.