Lehrte

Beim erfolgreichen 4. „Fuchsbau“-Festival musste der Begriff „Festival“ neu definiert werden

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Dafür dass die Macher des Festivals vorab erklärt haben "Fuchsbau bleibt familiär und lauschig" und mit erwarteten gut 1000 Besuchern weiterhin übersichtlich, bot sich den Besuchern eine Fülle von Eindrücken Beiträgen und Möglichkeiten Teil des Festivals zu sein, bei denen sich die Frage stellen musste, ob die drei Festivaltage dazu überhaupt ausreichen werden.

94 Darbietungen, Aktionen und Beiträge, von 24 DJs, 13 Bands, mit 24 Kunstaktionen, 9 Theater und Performances, 3 Literaturbeiträge, sowie 15 Diskussionsforen sollten über die Festivaldauer die Besucher an verschiedenen Orten auf dem Gelände in Folge oder zeitgleich einbeziehen in eine Mischung aus Musik, Kunst im weitesten Sinn und der Auseinandersetzung mit den verschiedensten Themen unseres internationalen und grenzüberschreitenden Informationszeitalters.

Über allem stand dabei das diesjährige Fuchsbaumotto: "Auf der Suche nach dem Größenwahn der uns umgibt und uns innewohnt", zu dem im Rahmen eines "Größenwahn"-Slam unter anderen Angelika Kallwass, bekannt als lebensberatende Fernsehmoderatorin, beitragen konnte.

Wem nun gar nicht aus diesen Möglichkeiten das Richtige für sich gefunden hat, oder auch nur einmal eine Auszeit brauchte tanzte auf dem "SchnickSchnack SecretFloor" ganz versteckt in einer Lichtung zwischen Bäumen zu elektronischer Musik. Die Bäume dabei mit altmodischen Lampenschirmen geschmückt und der Waldboden mit einem persischen Teppich ausgelegt.

Da sich jeder Besucher vor dem Festival anmelden konnte, um als Künstler, Musiker oder Teammitglied mitzuwirken, gab das Programm, großflächig auf einem "TimeTable" durch die Veranstaltung führend, in keiner Weise alle Stationen und deren Inhalte wieder, die zwischen den offiziellen "Events" zu finden waren.

In einer versteckten Ecke warten Besucher darauf einzeln zum Orakel hereingebeten zu werden. Am Sonnabend lagen die meisten, die die vorherige Nacht durchgefeiert hatten, auf den Wiesen vor den Bühnen, die Sonne genießend (von der es reichlich gab). Andere nahmen an freien Programmen teil; sehr beliebt Yoga und zahlreiche Vorlesungen.

Ein künstlerisch begabter Festivalteilnehmer hat für sich und seine Freunde Fuchsmasken gebastelt, die sahen so originell aus, dass viele die an der Gruppe vorbeigekommen sind gefragt haben wo man denn die tollen Masken kaufen könne. In einer Kunstgalerie wurden neben Gemälden interaktive Kunst ausgestellt, wie zum Beispiel ein Rätselschrank, man öffnet die Schubladen und eine Stimme ertönt die Anweisungen gibt.

Eine riesige Kugel, die optisch an einen Stein erinnert, auf der Stelle zu rollen, die Bewegung wurde dabei direkt live in ein Videospiel projiziert und auf einer großen Leinwand direkt davor dir sieht der Akteur einen Fuchs in seiner Gestalt der einen Stein einen Weg entlang rollt.

An einer spontan gewidmeten Wand konnten Festivalbesucher einen kurzen Steckbrief mit Foto von sich hinterlassen um Kontakte zu knüpfen oder Nachrichten und Bewertungen zu Gott und die Welt, sowie zum Festival natürlich abzugeben.

Zu Ticketpreisen von 43 Euro für die drei Tage mit einem Zeltplatz, 34 Euro ohne Zeltplatz und 18 Euro für den Tagesbesuch wurde überwältigend viel, Überraschendes und für die fünfte Auflage im nächsten Jahr im Georgengarten in Hannover ein neugierig machender "Kosmos aus Kunst, Musik und Gesellschaftsspielen" geboten, der in der deutschen Festivallandschaft seines gleichen sucht.

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