„Scheiss drauf, Schützenfest ist nur einmal im Jahr“
In Schillerslage ist wieder Schützenfest und am gestrigen Freitagabend zeigten die Schillerslager beim Kommers schon einmal einen kleinen Vorgeschmack, was bis Sonntag im Burgdorfer Ortsteil ansteht: Eine Party, die den ganzen Ort mitnimmt und eine Stimmung, die auch schon mal den Kommersablauf sprengen kann.
Der 1. Vorsitzende des Sport- und Schützenvereins (SSV) Schillerslage (www.ssv-schillerslage.de), Jörg Meyer, hatte so manches Mal seine Probleme, die rund 200 Gäste des Festkommers in den Griff zu bekommen. Er leitete zum ersten Mal als Vorsitzender den Kommers, nachdem er im April die Nachfolge von Ralf Malycha angetreten hat, und bekam am Ende der dreistündigen Veranstaltung von allen Seiten großen Lob für seine "Feuertaufe". Denn ein Kommers beim Schützenfest in Schillerslage wäre nicht "der" Kommers, wenn nicht zwischendurch auch mal lauthals gesungen wird.
Den Beginn des 52. Schillerslager Schützenfestes, das noch bis Sonntag an der Sprengelstraße im Zentrum Schillerlages stattfindet, machte heute zunächst ein gemeinsamen Essen, ehe es zu Ehrungen und der Proklamation der neuen Majestäten kommen sollte. Doch schon nach einer Stunde standen die ersten auf den Stühlen und skandierten "Scheiss drauf, Schützenfest ist nur einmal im Jahr", angelehnt an den Hit von Peter Wackel, der statt Schützenfest eigentlich "Malle" singt, aber in Schillerslage ist das ein wenig anders. Nicht ohne Grund sagen sie selbst zum Fest der Schützen, es sei die "5. Jahreszeit". Da musste DJ Theo Steinhorst schnell improvisieren, "denn eigentlich sollte das Lied erst später kommen. Ausgelassen feierten alle Gäste zusammen mit Vorstand und der Ehrentafel, bestehend aus den Könige aus 2014 und 2015, die ebenso ausnahmslos die Stühle eroberten und mitsangen.
"Was will ich eigentlich noch an Rosenmontag in Köln?" brachte es kurz und knapp der Präsident des Kreisschützenverbandes Burgdorf, Werner Bösche, auf den Punkt und erntete für seine kurze Rede großen Applaus. Auch Ortsbürgermeister Manfred Dunker freute sich über den großen Erfolg des Schützenfestes und darüber, dass in Schillerslage "ein Aufwärtstrend im Schießsport zu erkennen ist".
Nicht ganz so rosig sieht dagegen die Zukunft beim Spielmannszug des SSV aus. "Wir stehen am Rande des Auftretens", berichtet Tobias Gröning. Es fehle vor allem an Flötenspielern. Zwar seien bereits Jungmusiker dazugestoßen, doch reiche dieses nicht aus, um sorgenfrei in die Zukunft zu sehen. Interessierte sind beim Spielmannszug daher immer wieder gerne bei den alle zwei Wochen stattfindenden Übungsabenden willkommen.
Eine besondere Ehrung nahm der Spielmannszug beim Kommers vor: Daniela Meyer, die 6 Jahre lang die Leiterin des Spielmannszug war, wurde von den Musikern ausgezeichnet. Ihre Aufgaben wurden nunmehr auf vier Köpfe verteilt. Neben Tobias Gröning haben Melanie Bähr, Clemens Bähr und Florian Wehrs die Aufgaben übernommen. Zudem schossen die Musiker ihren eigenen Pokal aus. Der Oldie-Pokal ging an Michelle Schrödter. Der "Pokal der 1000-Möglichkeiten", der für besondere Verdienste vergeben wird, ging in diesem Jahr an Louise Bähr.
Pokale hatte auch der SSV zu verteilen, ehe es zur Proklamation der neuen Majestäten kam. Den Pokal für den 4. Platz des KK-Schießens holte sich Holger Meyer, den Seniorenpokal holte sich Thomas Gröning, der Damenpokal ging an Nadine Bätje und den "Gustav Bödeker Pokal" gewann Meike Schröter.
Die Familie Scharringhausen gab dann bei der Proklamation der neuen Majestäten den Ton an. Bei den 6 Wettbewerben um die Königswürden taucht der Familienname in 5 Ergebnislisten auf, manchmal sogar doppelt. So gewann Katharina Scharringhausen die Würde der Damenkönigin, ihre Tochter Kim wurde Kinderkönigin. Mit Sonja Scharringhausen als Jugendkönigin stand aus der Verwandtschaft ein weiteres Familienmitglied auf der Siegerliste. Beim Kampf um die Königswürde konnte der Titel jedoch nicht in die Familie geholt werden. Diesen gewann mit einem 43,3 Doppelteiler der SSV-Schießsportleiter Sven Boddien. Mit dem Kleinkalibergewehr gewann Jörg Reupke die Königswürde, ihm zur Seite als KK-Damenkönigin steht Edda Müsse.
Weiter geht´s in Schillerslage am heutigen Sonnabend, 29. August, ab 11:30 Uhr mit dem Einholen der Könige. Um 13 Uhr startet dann der Festumzug zum Anbringen der Königsscheiben. Ab 20 Uhr sorgt bei der Zeltdisco das DJ Party Team für Stimmung im Zelt. Am Sonntag beginnt um 12 Uhr das Königsessen im Festzelt, ehe sich um 14 Uhr der große Festumzug durch den Ort in Bewegung setzt. Ab 15:30 Uhr lädt die Damenabteilung zur Kaffeetafel ein. Um 20 Uhr beginnt der Festball mit der Gruppe DeepPassion aus Celle.