Kunstmarkt, Kunstmeile, zweiter verkaufsoffener Sonntag, Sonne und Regen in Burgdorf
Trotz der Wetterkapriolen haben sich doch viele Burgdorfer und auswärtige Gäste auf den Weg gemacht, um das heutige sehr umfangreiche Angebot in Burgdorf rund um den verkaufsoffenen Sonntag zu erleben..
Der Einzelhandel und das Lebensmittelhandwerk äußerten sich durchweg positiv zum Erfolg der Veranstaltung. Da das Wetter immer wieder mit mehr oder weniger kurzen Regenschauer die Besucher von den Straßen trieb, fanden diese in den geöffneten Geschäften währenddessen Muße und Zeit sich umzuschauen. Gefüllte Einkaufstüten signalisierten allerorts durchaus geschäftiges Treiben und Kauflust, was eventuell auch der Neueröffnung eines Haushaltswarengeschäfts in der Poststraße geschuldet sein mag und seinen Sonderpreisen für diesen Tag.
Leider verregnete der Tagesverlauf dem einen oder anderen Aussteller auf der Marktstraße und dem Spittaplatz möglicherweise das Geschäft, positiv Denkende werden aber sicherlich einen solchen Witterungsverlauf eingerechnet und ihre Erwartungen entsprechend angesetzt haben.
So fand Natalie Slomma mit ihrem Stand für frisch gebackene und somit noch warme Törtchen (im Zehnerpack) manchen Kunden, der gerne zwar auf ein kühles Bier verzichtete, aber einem warmen Törtchen offensichtlich zugetan war.
Wer wollte und sich traute, konnte den Tag mit einer Besteigung des Turms der St. Pankratiuskirche beginnen. Hier achtete Ernst Schmidt vom Freundeskreis der Kirche in luftiger und vor allem windiger Höhe auf die Besucher, die es über Wendeltreppen und Holzstiegen bis auf die 30 Meter Höhe der Aussichtsgalerie des Turms geschafft haben. Der Glockenschlag und die Turmuhr waren während der Besuchszeit ausgeschaltet. Somit konnte der Tag in Burgdorf durchgehend um 6:55 Uhr auf dem Turm verbracht werden. Aber auch wenn die Zeit an der Turmuhr stehen blieb, so ging sie doch für alle anderen weiter.
Der Kunstmarkt auf dem Spittaplatz fand (zwischen den Regenschauern) genauso reges Interesse, wie die Ausstellungen der Kunstmeile im Rathaus I (Ausstellung "Rückblicke" der Künstlerin Jutta Koukal), im Stadtmuseum (Ausstellung "Technik im Kinderzimmer im Wandel der Zeit") und in der KulturWerkStadt ("Puppentheater zum Anschauen, Anfassen und Mitmachen), in der eine aufgebaute Puppenbühne und ein Fundus an Handpuppen noch bis zum 1. November einlädt sich als Puppenspieler zu betätigen, wie Horst Gohla, Leiter des hier als Veranstalter zeichnenden Johnny B ausdrücklich betonte.
Neben der gegen die Wetterkapriolen zwar nicht erfolgreich aber begeisternd anspielenden Sambatruppe Beija flor (Kolibri, die Redaktion) aus Celle, die wiederholt und an verschiedenen Stellen auf Marktstraße und Spittaplatz auftraten, verwies Karla Wenzel in einem äußerst fantasievollem Kostüm die Kunstmarktbesucher auf die Aktivitäten des Vereins "Kunstspirale" in Hänigsen hin und Lisa Gruber betätigte sich als "Sandwich-Girl", um auf das nächste Stadtteil-Festereignis hinzuweisen.
Leider fand der "letzte" Regenschauer gegen 17:00 Uhr kein rechtes Ende mehr, um diesen zweiten verkaufsoffenen Sonntag 2015 um 18:00 Uhr trocken beenden zu können. Die nächsten verkaufsoffenen Sonntage sind der 4. Oktober zum Oktobermarkt und der 27. Dezember zum dann bevorstehenden Jahreswechsel.
Bis dahin werden aber mindestens noch Pferdemarkt und natürlich das 5.000-Entenrennen am 19. September als nächstes beachtenswertes Ereignis Burgdorf beleben. Dazu konnte Wolfram Fabricius vom Stand des Burgdorfer Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) auf dem Kunstmarkt lautstark hinweisen, dass es noch Lose für 3 Euro pro Rennente gäbe, mit der Aussicht, dass rechnerisch bei der Menge an eingegangenen Preisspenden jede vierte Ente eigentlich gewinnen müsste.
Dass der Benefizz Laden in der Hannoverschen Neustadt, wo eine Hüpfburg Kinder zum Toben einlud, mit dem Hinweis "Gott sei Dank es ist Sonntag" auf die sonntägliche Öffnung verzichtete, ist eine sicherlich nachvollziehbare und zu akzeptierende Denkweise, da der Umgang mit einer christlichen Beachtung des Sonntags ein Ansatz ist, der eine solche kritische Betrachtung der Veranstaltung durchaus zulässt.