57 Flüchtlinge werden in den ehemaligen Räumlichkeiten der Stadtwerke untergebracht
200 Flüchtlinge kamen von Januar bis September nach Lehrte. Bis Januar nächsten Jahres sollen es nochmal 300 sein, die aus ihren Ländern vor Krieg und Verfolgung geflohen sind und in Lehrte aufgenommen werden müssen. Da wird es für die Städte und Gemeinden immer schwieriger, mit der Bereitstellung von Wohnraum hinterher zu kommen. Gestern stellte Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk, der in seiner Funktion gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender der Teileigentümerin des Geländes, der Lehrter Wohnungsbau GmbH, ist, die ehemaligen Räume der Stadtwerke Lehrte vor, die in Zukunft 57 Flüchtlinge aufnehmen sollen. Übermorgen, Donnerstag, Woche werden die ersten Bewohner erwartet. Eine mehrköpfige Familie aus dem Sudan wird dann als erstes in den ehemaligen Büroräumen und Werkstätten an der Manskestraße ein vorläufiges neues Zuhause bekommen.
Michael Großmann, Fachbereichsleiter Bürgerservice der Stadt Lehrte und somit zuständig für die Unterbringungsproblematik dieser Menschen, konnte stolz auf die Leistung verweisen, dass binnen fünf Monaten die Räumlichkeiten mit gut 930 Quadratmeter Wohn- und Nutzflächen zu würdigem Wohnraum um- und ausgebaut werden konnte.
Die Einrichtung biete nach Ausführung von Fachbereichsleiterin Gabriele Schuppe, und Geschäftsführer Burkhard Teuber von der AWO Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V. den Flüchtlingen private und familiäre Bereiche, lasse aber auch gemeinsamen Umgang zu.
Der Verein AWO Arbeiterwohlfahrt Region Hannover wird die Leitung der Einrichtung bis hin zur Flüchtlingssozialberatung mit bis zu zwei Mitarbeiterinnen, einem verfügbaren Team unter der Leitung von Nezir Begovic, Leiter Beratungszentrum für Integrations- und Migrationsfragenaus in der Deisterstraße in Hannover, dem Standort des Fachbereichs der AWO in Hannover, sowie drei ehrenamtlicher, seit längerer Zeit bereits in Lehrte wohnender und engagierter Afrikaner mit ersten Deutschkenntnissen übernehmen.
Im Beisein von Uwe Bee, 1. Stadtrat in Lehrte, und Dr. Bodo Wiechmann, Vorsitzender des SPD Ortsvereins Lehrte, sowie einer Vertretung des hannoverschen Radiosenders LeineHertz 106.5 konnten die anwesenden Gäste sich in einem Rundgang durch die Wohn-, Sanitäts- und Gemeinschaftsbereiche, sowie die Örtlichkeiten für die jeweils anwesenden AWO-Mitarbeiter einen Eindruck über die Einrichtung verschaffen.
Warum die Anlage weiterhin eine Beobachtung durch einen Sicherheitsdienst verlangt bedarf keiner weiteren Ausführungen, wichtiger ist der mehrfach im Kreis der anwesenden Verantwortlichen geäußerte Wunsch nach weiterem ehrenamtlichen Einsatz aus der Bevölkerung.
Dass die Verlegenheit von Gabriele Schuppe bis Donnerstag noch einen Wickeltisch bis zur vollständigen Möblierung der Einrichtung zu benötigen, während der Veranstaltung bereits aus dem Kreis der Anwesenden gelöst wurde, sollte dazu ein Zeichen sein.