BurgwedelSport

TS Großburgwedel rockt die Sparkassenarena

Die Handballer der Turnerschaft Großburgwedel (TSG) haben im Derby des 3. Spieltags in der 3. Liga Nord beim Titelfavoriten Eintracht Hildesheim ein sensationelles Unentschieden erreicht und damit einen Punkt aus der Domstadt entführen können. Nach 60 Spielminuten trennten sich beide Teams in einem packenden und emotionalen Handballspiel leistungsgerecht 29:29 (13:14). Den knapp 1.400 Zuschauer in der Hildesheimer Sparkassenarena wurde toller Handballsport geboten, jubeln konnten am Ende die Spieler von TSG-Trainer Jürgen Bätjer.

Die Turnerschaft begann konzentriert und hochmotiviert. Unterstützt von zahlreichen Fans aus Großburgwedel und Söhre (Niklas Ihmann spielt für beide Vereine) hatten die Gäste schnell den Respekt vor der Eintracht abgelegt und die große Kulisse schien die junge Mannschaft zu beflügeln. Großburgwedel legte vor, die Gastgeber hatten Startschwierigkeiten. TSG-Spielmacher Sören Kress war es, der der ersten Halbzeit seinen Stempel aufsetzte. Gegen seine knallharten Schlagwürfe war in der Hildesheimer Abwehr kein Kraut gewachsen. Immer wieder schlugen von ihm abgefeuerte Bälle neben Torhüter Pascal Kinzel im Hildesheimer Gehäuse ein. Aber auch die ehemaligen Hildesheimer Chris Meiser und Erik Gülzow wollten es den Hildesheimer Zuschauern an alter Wirkungsstätte beweisen und konnten überzeugen. Erik Gülzow bewies Übersicht und war selbst torgefährlich. Chris Meiser hatte viele gute Szenen im 1 gegen 1 und überzeugte mit Flexibilität auf diversen Positionen. Prunkstück der Gäste war aber erneut die Abwehr, in der sich Hildesheim immer wieder festrannte und unnötige Ballverluste hinnehmen musste. Auch Patrick Anders und Markus Hammerschmidt im Gästetor hatten einen guten Tag erwischt.

Bis zur 17. Spielminute lag Großburgwedel vorn (2:4, 3:6 und 7:9). Eintracht spielte verkrampft und schien dem Druck nicht gewachsen zu sein. Die Spieler von Coach Gerald Oberbeck versuchten zwar viel, hinterließen aber einen insgesamt eher ängstlichen Eindruck. Beim 9:9 durch Maurice Lungela waren die Gastgeber dran, in der Folgezeit war es ein Spiel auf Augenhöhe, jedes Team konnte in Führung gehen. Kurz vor der Pause war dann wieder Großburgwedel an der Reihe. Nach einem Doppelschlag von Sören Kress und Kay Behnke ging die TSG mit einer verdienten 14:13-Führung in die Pause.

Auch nach dem Wechsel präsentierte sich Eintracht Hildesheim gehemmt. Die Turnerschaft spielte weiterhin frech und unbefangen auf und lag vorn. Die Gastgeber versuchten es nun mit einer engen Manndeckung gegen Sören Kress, ohne Erfolg. Chris Meiser war es, der nun immer wieder Lücken in der Hildesheimer Abwehr fand, und seine Farben im Spiel hielt. Die Zwischenstände waren 16:19 (35.), 20:23 (43.) und 23:26 (49.). In der Sparkassenarena wurde es jetzt hektisch. Auch die beiden Schiedsrichter, die bis dato eine tadellose Leistung abgeliefert hatten, lagen nun einige Male daneben. Unterm Strich waren die strittigen Entscheidungen aber ausgeglichen. Nun war auch das Hildesheimer Publikum da. Die Gastgeber witterten ihre Chance und kamen über den Kampf in die Partie zurück. Als Nikolaos Tzoufras die Gastgeber mit 27:26 (55.) in Führung brachte, drohte die Partie zu kippen. Doch Kay Behnke und Chris Meiser waren zur Stelle und schafften den erneuten Ausgleich (28:28), nachdem Claus Karpstein für die Eintracht getroffen hatte. 70 Sekunden vor dem Ende war es dann Lennart Koch, der Großburgwedel mit 29:28 in Führung warf. Eintracht antwortete postwendend durch Ivan Kucharik: Ausgleich 29:29. Dann Ballbesitz für Großburgwedel und noch 45 Sekunden zu spielen. Jetzt war die TSG nicht clever genug und leistete sich einen unnötigen Ballverlust. Eintracht hatte die Chance auf den Sieg und konnte einen finalen Angriff durchführen. Die TSG hielt jedoch dagegen und kämpfte mit letzter Kraft um den Ball. Auch den letzten Freiwurf der Gastgeber überstand die Turnerschaft unbeschadet, der Rest war nur Jubel, Freude und Glückseeligkeit über einen gewonnenen Punkt.

TSG-Trainer Jürgen Bätjer, der wie seine Spieler von den mitgereisten Zuschauern noch lange nach Spielende gefeiert wurde, hatte nichts zu meckern: "Hier beim Meisterschaftsfavoriten vor dieser Kulisse einen Punkt zu holen, fühlt sich wie ein Sieg an. Unterm Strich geht das Unentschieden in Ordnung, wir haben die Partie zwar sehr lange dominiert, hätten am Ende aber auch verlieren können. Ich bin sehr stolz auf meine junge Mannschaft, die sich hier heute sehr gut verkauft und mit einer unglaublichen Einstellung überzeugt hat. Sören Kress und Chris Meiser muss ich herausheben, aber auch Erik Gülzow und unsere Abwehr waren echt gut. Wir haben die Eintracht immer wieder vor große Probleme gestellt und können uns selbst auf die Schulter klopfen. Zwischendurch gab es einige Entscheidungen gegen uns, dann wurde aber auch Hildesheim benachteiligt. Das Ergebnis passt, das Spiel war toll, wir nehmen viel mit und wollen jetzt in zwei Heimspielen den nächsten Schritt machen. Mein Dank geht an die vielen Trommler und Fans aus Großburgwedel und Söhre, die uns hier witklich toll unterstützt haben."

TS Großburgwedel: Patrick Anders (1. bis 22. Spielminute), Markus Hammerschmidt (23. bis 60.) – Lennart Carstens, Sören Kress (11/2), Jannis Wilken, Christian Hoff, Niklas Ihmann (1), Chris Meiser (7), Nils Wilken, Lennart Koch (2), Erik Gülzow (5), Kay Behnke (2), Steffen Dunekacke (1) und Justin Magnus Behr.

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