Burgdorf

29. Schillerslager Dreschefest führte die Besucher zurück in Großvaters Zeiten

[SCHILLERSLAGE]

Wolfgang Heldt, Vorsitzender des Fördervereins der Ortsfeuerwehr Schillerslage e.V. (FOS) und damit Organisator des bereits 29. Schillerslager Dreschefest erklärte im Gespräch mit dem AltkreisBlitz durchaus stolz zu diesem auf ein Jubiläum zusteuernden Datums am jeweils 3. Sonntag im September.

Aus einer Stammtischrunde entstanden; ein Engenser Landwirt wollte seinerzeit seine mechanische Dreschmaschine ausmustern und die benannte Männerrunde entschied beim Bier diese Maschine für die "Nachwelt" erhalten und zukünftig regelmäßig vorführen zu wollen; entwickelte sich das mittlerweile und zunehmend größer werdende 29. Dreschefest in Schillerslage.

Das Motto in diesem Jahr "Im Märzen der Bauer": Den Auftakt machte ein Gottesdienst im Zelt gegenüber des Feuerwehrhauses mit der Übergabe der Erntekrone.

Anschließend standen Vorführungen auf dem Programm, die sich ganz der Feld- und Hofarbeit aus den frühen vergangenen Jahrhunderten widmeten und die zum wiederholten Mal von Uwe Adlunger, nach eigenen Worten ein "Allrounder" des Festes, ausgezeichnet kommentiert wurden.

Pflügen, Pflanzen, Ernten, Landarbeit wie zu Großvaters Zeiten, Vorführung und Ausstellung von alten Landmaschinen, Traktoren und Geräten, sowie Feldrundfahrten waren einerseits die kommentierten Attraktionen des Tages.

Andererseits boten sich den Besuchern rund um den Vorführungsbereich auf dem dankenswerter Weise wieder von Hans-Jürgen Warmbold, dem letzten Landwirt im "Dorf", wie es Wolfgang Heldt formulierte, zur Verfügung gestellten Acker in Zelten und Unterständen Speisen und Getränke: Bier- und Wein, Milchbar, Kaffeezelt, Bäckerei, "Gulasch"kanone mit Erbsensuppe, Kartoffelstippe-, Grill-, Waffel- & Kartoffelpufferbude, wie auch Vorführungen und Aktionen, sowie ein Kinderprogramm mit Kartoffelroden und –sammeln, Strohburg und Kinderschminken an.

Gerhard Eggers, Besitzer eines Traktors aus dem Haus Lanz Bulldog von 1952 (2-Takter-Diesel, 4,7 Liter Hubraum, 1-Zylinder, 25 PS) nutze seinen Vorführungsbeitrag zum historischen Pflügen, um mangels eigenem Acker für seinen nächsten Wettbewerb im Leistungspflügen zu üben und seinen zukünftigen Schwiegersohn in die Materie einzuführen.

Als zukünftige landwirtschaftlich engagierte Generation stellte sich beispielhaft Julius mit seinem geländegängigen Nachbau eines "pedalbetriebenen" Traktors der Marke "Fendt" vor, während Charlotte bereits wusste (und belehrte) das Kartoffeln nicht gesät, sondern "gelegt" werden, wie sie, ein Glücksrad ignorierend, ausführen konnte.

Besonders wichtig ist Wolfgang Heldt den volkstümlichen Charakter dieser Veranstaltung hervorzuheben, der jährlich wieder gelebt wird von der Dorfgemeinschaft, die sich mit über zweihundert Aktiven am Zustandekommen und der Durchführung des Festes beteiligt.

Kein kommerzielles Angebot stört den Festablauf, jeder Kuchen ist selbstgebacken – der Gerd und Evelin John aus Burgdorf sichtlich schmeckte -, jedes Bier von helfenden Händen gezapft, jedes Zelt und jeder Unterstand der in den Tagen vor dem Fest aufgebaut wurde.

Dabei ist im wahrsten Sinn des Wortes "Nach dem Fest ist vor dem Fest". Die SchillerslagerInnen sind ab morgen sicherlich schon im Planungsmodus für das Jubiläum des 30. Dreschefest im nächsten Jahr.

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