Nein, von einer kleiner Sensation kann hier nicht die Rede sein. Es war eine große Sensation heute, als die Handballer der Bundesliga-Reserve der TSV Hannover-Burgdorf heute in heimischer Halle in der 3. Liga die Eintracht aus Hildesheim mit einer regelrechten Klatsche auf den Heimweg schickte. 32:20 gewannen die Spieler um Trainer heute vor 400 Zuschauern in der ausverkauften Halle in der Grünewaldstraße.. Dabei sah es zunächst nicht danach aus. Selbst Trainer Haidmar Felixson wäre am Ende mit einem Punktgewinn mehr als zufrieden gewesen. So nahmen die Gastgeber, Absteiger aus der 2. Liga und selbst erklärkter Wiederaufsteiger, zunächst das Heft in die Hand und diktiertem dem Spiel ihren Stempel auf. Zwar erzielte Till Hermann das 1:0 für die Gastgeber, doch im weiteren Spielverlauf hatten die Hildesheimer die Oberhand. Sie konnten sich zwar nicht entscheidend absetzen, behielten jeodch routiniert die Oberhand. Nach dem 3:3 (9. Minute) folgte das 5:5 (12.) bis zum 8:9 (21.). Weiter als zwei Tore Abstand konnten sich die Gäste zwischenzeitlich nicht erspielen, immer wieder kamen die Burgdorfer ran.
Doch nun wendete sich das Blatt grundlegend. Zwei Ballverluste der Hildesheimer sowie ein gehaltener Wurf durch den überragenden Torwart Jendrik Meyer drehten das Spiel zugunsten der TSVer, die im Angriff ebenso effektiv waren, wie im Angriff. Die beiden Tore durch Julius Hinz, der mit seinen Treffern später den Gegner zjm Verzweifeln bringen soll, sowie durch Niklas Hermann drehten das Ergebnis erstmals deutlich zugunsten der Hausherren zum 11:9. Das brachte aus des Team-Timeoit in der 24. Minute der Gäste beim Stande von 11:10 nicht mehr. Im Gegenteil: Die TSVer hatten nun Blut geleckt und zogen auf 13:10 davon, so dass es am Ende der 1. Halbzeit 14:11 für die Burgdorfer stand.
Nun liegt die Vermutung nahe, dass die Gäste nach der Pause aufdrehen würden. Immerhin wollen sie als Absteiger aus der 2. Liga unbedingt wieder aufsteigen und hatten sich fest einen Sieg vorgenommen. Doch sie hatten ihre Rechnung ohne den fulminanten Julius Hinz gemacht. Denn Hinz gelang heute alles, was er sich vornahm und brach innerhalb von drei Minuten die Moral der Eintracht mit seinem Dreierpack: 17:11 nach 33 Minuten waren eine deutliche Botschaft, von der sich die Gäste nicht mehr erholen sollten. Auch die daran eilig eingerufene Auszeit der Hildesheimer änderte daran nichts. Im Gegenteil: Die TSVer präsentierten sich wie der klare Favorit, führten die Eintracht regelrecht vor. Hinten stand die Abwehr wie ein Bollwerk, und sollte doch mal ein Ball durchkommen, so vereitelte schlussendlich Torwart Jendrik Meyer häufig die Torwürfe. Doch nur nicht an Hinz, dem heutigem Spieler des Tages, bissen sich die Gegner die Zähen aus. So schloss Maurice Dräger doppelt zum 19:12 (39.) ab. Vom Glanz des Titelaspiranten war spätetestens zu diesem Zeitpunkt nichts mehr übrig. Die TSVer erwuchsen auch einer souveränen Abwehr zu immer weiterer Stärke, die erstmals bei Stand von 26:16 (48.) in einer 10-Tore Führung gipfelte. Auch der zwischenzeitlich eingewechselte Torwart Fabian Piatke war weniger Ersatz, sondern gleichwertig zu seinem Teamkameraden Meyer und brachte den Eintracht-Angriff ebenso zur Verzweiflung
Da hielt es selbst die TSV-Fans nicht mehr auf den Plätzen und unter "Standing ovations" fuhren die TSVer ihren souveränen 32:20-Sieg ein und übernehmen damit die Tabellenführung der 3. Liga Nord.
"Gegen diese Abwehr will ich selbst nicht Gegner sein", urteilte TSV-Trainer Haidmar Felixson nach dem Spiel. Doch nicht nur seine Abwehr lobte der Trainer. Die gesamte Mannschaft habe die gesetzte Strategie hervorragend umgesetzt. "Und diese sichere Abwehr gab der Mannschaft viel Selbstvertrauen. Die Mannschaft hat einfach fantastisch gespielt", so Felixson.
TSV Burgdorf II: Jendrik Meyer, Fabian Piatke, Julius Hinz (9), Maurice Dräger (8/3), Jago Mävers, Cedric Post (je 4), Niklas Hermann, (3), Till Hermann, hannes Feise, Lars Hoffmann, Yannick Dräger (je 1), Johannes Marx, Maximilian Mäkel, Steffen Schröter.