Burgwedel

Heimatbund Großburgwedel besucht Glockenpalast und Kinomuseum

Der herbstliche Tagesausflug des Heimatbundes Großburgwedel führte in das östliche Niedersachsen. Der Wettergott hatte es in diesem Jahr nicht so gut mit den Teilnehmern gemeint. Es goss zeitweise "wie aus Eimern". Das erste Ziel an diesem Tage war der bei Gifhorn.

Bevor der Glockenpalast selbst erreicht wird, beeindruckt zwischen Eingangsbereich und Glockenpalast, auf dem Wege dahin als zentraler Bestandteil des ganzen Anwesens das Denkmal "Europäische Freiheitsglocke", die mit einem Gewicht von über 10 Tonnen, die größte Glocke Niedersachsens ist. Auf der Glocke sind neben den Portraits von Michail Gorbatschow, George Bush sen., Helmut Kohl und Gyula Horn spezielle Widmungen abgebildet, die diese eigens für das Denkmal verfasst haben.

Auf acht rund um das Denkmal aufgestellten Tafeln sind bedeutende Ereignisse der deutschen und europäischen Geschichte zwischen 1933 und 2007 zu sehen. Die Glocke hängt an einem großen Kreuz, das durch Stacheldraht und 137 kleinere Kreuze geprägt ist. Die Kreuze erinnern an die vielen Menschen, die an der früheren innerdeutschen Grenze zu Tode kamen.

Der Glockenpalast selbst ist im russischen Klosterstil errichtet worden. Der Palast selbst mit den vielen goldenen Kuppeln und Dachreitern, ein imposantes Gebäude. Handwerk und Kunst sollen hier eine Heimat haben. Über eine Stiftung wird sichergestellt, daß das Gebäude dauerhaft seinen ideellen Zweck erfüllt. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Glockengießerei. Hier wird der chronologische Ablauf des Glockengießens anschaulich dargestellt.

Mit Steinbackofenschnitten, Butter, Schmalz, Käse und Gurken wurde ein zünftiges Mittagessen eingenommen, bevor es weiter nach Vollbüttel ging, wo ein weiterer Museumsbesuch eingeplant war. Das existiert seit 1997 und wird vom "Verein der Freunde und Förderer des Museums für Kinematographie e. V." getragen und betrieben. Hier wurde in einer Halle alles zusammengetragen, was die letzten 60 Jahre in Bezug auf Film und Ton passiert ist, was wir aber der Kinobesucher nie zu sehen bekam. Ein Raum enthielt die komplette Gerätschaften eines Fernsehstudios aus den Anfängen des Fernsehens, wie Kamera, Schnitttisch und Aufzeichnungsapparate in Größendimensionen, wie sie heute gar nicht mehr denkbar sind. Ein anderer Raum ist der Kinosaal. Von einem original ausgestattetem Bildwerferraum aus wurde die Kinoleinwand beschickt. Hier lebte noch einmal die alte Kinoatmosphäre wieder auf. Wer kennt ihn nicht, den voluminösen Dreiklang-Gong im Kino und die langsam verlöschenden Lampen. In Klappsesseln genoss man die alte Fox Tönenden Wochenschau und so eine schöne alte Filmklamotte mit viel Action und Klamauk.

Eine ganze Abteilung ist den Magnetaufzeichnungsgeräten gewidmet. Eine Sonderschau zeigt Exponate vom Minifon bis zur riesigen Selbstbaumaschine, Drahttongeräte und Schmalfilmtongeräte mit Perfoband.

Krönender Abschluss dieser Tagesfahrt war eine reich gedeckte Kaffeetafel im Museumscafe bevor es dann wieder auf den Heimweg ging.

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