Die Voraussetzungen der Turnerschaft Großburgwedel (TSG) vor dem Gastspiel bei den Jungfüchsen in Berlin waren alles andere als gut. Trainer Jürgen Bätjer fehlten drei Spieler: Sören Kress (Bänderriss), Niklas Ihmann (Nasenbeinbruch) und Patrick Anders (OP) mussten passen. Zehn Feldspieler wurden auf dem Spielberichtsbogen eingetragen, im Tor standen Markus Hammerschmidt und Jörg-Uwe Lütt zur Verfügung.
Die Gäste aus dem Norden Hannovers hatten Probleme in die Partie zu finden. Die Füchse begannen gut und lagen schnell mit 6:3 in Führung. Großburgwedel leistete sich einige technische Fehler und lud das junge Berliner Team immer wieder zu Gegenstößen ein. Markus Hammerschmidt im TSG-Tor war auf sich allein gestellt, leichte Tore für die Gastgeber waren die Folge. Auch im Angriff der Turnerschaft lief nicht alles rund. Gute Einwurfmöglichkeiten wurden nicht genutzt, gerade über die Außenpositionen wurde hier einiges falsch gemacht. Über 10:6 (20. Minute) und 12:8 (24.) konnten die Füchse einen Viertorevorsprung herauswerfen und bis zum Halbzeitpfiff (14:10) verteidigen.
In der Halbzeitansprache von Trainer Bätjer ging es daher in erster Linie auch um die eigene Fehlerminimierung und seine Schützlinge starteten besser in Halbzeit 2. Im Tor hatte Jörg-Uwe Lütt schon ein paar Minuten vor der Pause Markus Hammerschmidt abgelöst und mit 2-3 Paraden leitete er die Aufholjagd der Gäste ein. Die Turnerschaft machte ihre Sache jetzt richtig gut, die Fehlerquote sank gegen Null und die sich bietenden Einwurfmöglichkeiten wurden konsequent in Tore umgemünzt. Justin-Magnus Behr, der auf der Spielmacherposition viele Spielanteile bekam, konnte sich steigern und die Tore von Erik Gülzow (insgesamt sieben Treffer) und Jannis Wilken (vier Tore) brachten die TSG ins Spiel zurück. Schon in der 38. Minute glichen die Gäste beim 17:17 aus und übernahmen fortan die Kontrolle der Partie. Bei den Füchsen war jetzt eine deutliche Verunsicherung zu spüren und auch auf den Berliner Versuch, das Spiel der Turnerschaft mit einer offensiven Abwehrvariante zu stören, hatte die TSG die richtige Antwort parat. Großburgwedel ging in Führung und setzte sich bis zur 50. Spielminute auf vier Tore ab (17:21). Jetzt zeigte sich erneut die mannschaftliche Geschlossenheit der Gäste, die über alle Positionen zum Torerfolg kamen. Die Abwehr stand gut, Lennart Carstens und Chris Meiser im Zentrum leisteten gute Arbeit. Beim 27:23 nach 58 Minuten war die Partie entschieden, zum Abpfiff leuchtete ein verdienter 28:25 Auswärtssieg auf der Anzeigetafel im Fuchsbau in Hohenschönhausen.
TSG-Trainer Jürgen Bätjer lobte seine Mannschaft, die sich trotz der widrigen Umstände in Berlin gut verkauft hat: "Erneut war es unsere Abwehr, die in Berlin überzeugen konnte. Nur 25 Gegentore sind gut, an der zweiten Hälfte gibt es nicht viel zu meckern. Die ersten 30 Minuten haben mir nicht gefallen, meine Mannschaft hat aber alle Vorgaben aus der Pause perfekt umgesetzt. Wieder konnten sich fast alle Spieler in die Torschützenliste eintragen, unsere Ausgeglichenheit ist schon toll. Herausheben möchte ich heute Jörg-Uwe Lütt im Tor sowie Justin Magnus Behr, Erik Gülzow und Jannis Wilken im Feld. Auch Kay Behnke als sicherer Siebenmeterschütze konnte wichtige Tore erzielen. Berlin ist für uns echt ein tolles Pflaster, 7:3 Punkte aus unseren Spielen in der Hauptstadt sind wirklich stark. Jetzt haben wir 7:5 Punkte, stehen im oberen Mittelfeld der Tabelle und freuen uns auf des Derby am kommenden Samstag gegen Hannover-Anderten."
TSG: Markus Hammerschmidt (1. bis 27. Minute), Jörg-Uwe Lütt (28. bis 60.) – Lennart Carstens (2), Jannis Wilken (4), Christian Hoff, Chris Meiser (3), Nils Wilken (1), Lennart Koch (2), Erik Gülzow (7), Kay Behnke (3/2), Steffen Dunekacke (2) und Justin-Magnus Behr (4).