Lehrte

Lehrter Linke zur Krankenhausdiskussion: „Jagau weiter auf Irrweg“

[LEHRTE]

Am vergangenen Mittwoch hat das Klinikum Region Hannover (KRH) in Lehrte die Ergebnisse eines Prüfberichtes vorgestellt. Vier verschiedene Varianten für die medizinische Versorgung im Osten der Region wurden untersucht und bewertet. Demnach sei ein Neubau bei gleichzeitiger Schließung der bisherigen Standorte in Großburgwedel und Lehrte die angeblich beste Lösung.

"Die Region und insbesondere Regionspräsident Hauke Jagau hat eine weitere Gelegenheit verstreichen lassen, der Bevölkerung endlich reinen Wein einzuschenken und volle Transparenz herzustellen", so Klaus Steinhaus, Vorsitzender des Stadtverbandes Lehrte/Sehnde der LINKEN. "Nur knapp 150 Zuhörerinnen und Zuhörer zeigen deutlich, dass die Menschen in Lehrte den Versprechungen von SPD, Grünen und Klinikum beziehungsweise Region immer weniger Vertrauen entgegenbringen."

Jagau habe sich während der Veranstaltung zigfach auf "Expertinnen und Experten" bezogen, die den Prüfbericht erstellt hätten, und trotz mehrfacher Nachfrage eine Veröffentlichung der Gewichtung der knapp 20 ausgewerteten Kriterien abgelehnt. Christoph Lokotsch von der Lehrter LINKEN dazu: "Die Regionsspitze versucht, ihre Verantwortung zu verschleiern. Dabei ist völlig klar, dass die medizinische Versorgung von über 200.000 Menschen im Nordosten der Region keine rein betriebswirtschaftliche Frage ist. Der Regionspräsident und die Mehrheitsfraktionen von SPD und Grünen sind dafür verantwortlich, wenn Krankenhäuser geschlossen werden, wie zuletzt in Springe geschehen!"

Die Regions-SPD habe kürzlich erklärt, die beiden KRH-Standorte in Großburgwedel und Lehrte erhalten zu wollen. Bereits zur letzten Wahl des Regionspräsidenten war der Erhalt aller Standorte des KRH ein zentrales Versprechen der SPD, das zwischenzeitlich aber aufgegeben wurde. "In der Regionsversammlung und im KRH-Aufsichtsrat hat Rot-Grün dann trotzdem den Weg für die Schließung bereitet", erläutert der Regionsabgeordnete Michael Fleischmann von der LINKEN. "Vor diesem Hintergrund darf man gespannt sein, ob die SPD auch noch nach der Kommunalwahl im Herbst 2016 zu ihrer aktuellen Position steht."

Für die LINKE ist klar, dass die Krankenhäuser erhalten werden müssen, nicht zuletzt wegen der damit verbundenen weiteren Infrastruktur, die bei einem Neubau (dessen möglicher Standort noch nicht genannt wurde) wegfallen könnte. Dazu gehören in Lehrte mehrere HNO-Ärzte mit Belegbetten im Krankenhaus, weitere Arztpraxen auf dem Gelände und eine Kooperation mit dem Klinikum Wahrendorff in Sehnde.

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