Region Hannover

Das Surren einer Mücke gegen das Weltrad: Widerstand gegen den Ersten Weltkrieg

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Überraschend früh und klar schieden sich die Friedensgeister von den Kriegsgeistern. Wie sich der Widerstand gegen den ersten Weltkrieg äußerte, zeigen Oskar Ansull und Bengt Kiene am Sonntag, 15. November, um 15 Uhr, in der Gedenkstätte Ahlem mit einer aufwendigen szenischen Collage aus Lyrik, Prosa, Glossen, Reden, Aufrufen und Anzeigen. Der Eintritt ist frei.

Die 1914 noch kriegstrunken auf die Schlachtfelder zogen, kamen grausam um oder ernüchterten bald vor schrecklichem Irrtum. Wenige Zeitschriften, die damals nicht "umlernen" mussten, etwa DIE AKTION – Wochenschrift für Politik, Literatur, Kunst von Franz Pfempfert, die seit 1911 ein Forum für Kriegsgegner und Pazifisten war. Oskar Ansull und Bengt Kiene machen dort gedruckte und weitere Stimmen vor dem Zeithintergrund hörbar, führen diese Rufer in einstiger Wüste wieder zusammen. So scheint buchstäblich die "Zeit in Aktion" noch einmal auf – eine Spurensuche und Spurenlese.

Oskar Ansull lebt in Berlin. Er veröffentlicht seit 1984 Gedichte und Prosa und ist Herausgeber und Wiederentdecker des deutsch-jüdischen Autors K.E. Franzos, C.E. Gaddas Kriegsgefangenentagebuchs 1918 und B. Tecchis Prosa. Ansull hat inzwischen mehr als 100 Leseprogramme geschrieben, die er im Funk und auf Bühnen im In- und Ausland vorstellt. Mit Bengt Kiene gründete er in den 1990er Jahren die freie Theatergruppe "hebebühne" in Hannover, mit und in der sie eine Reihe gemeinsamer Projekte realisiert haben. Bengt Kiene ist Schauspieler, Sänger und Autor. Er veranstaltete bereits zahlreiche klassische Lieder- und Chansonabende mit Werken von Tucholsky, Brecht und Georg Kreisler. Für den Georg-Kreisler-Abend erhielt er den Ersten Norddeutschen Querkunst-Preis. Kiene lebt in Berlin.

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