BurgwedelSport

Handballer der TSG siegen in Flensburg – Trainer Bätjer appelliert an die Stadtverwaltung

Die Voraussetzungen für die Handballer der TS Großburgwedel (TSG) vor dem Spiel bei der SG Flensburg/Handewitt II in der 3. Liga Nord waren alles andere als optimal. Niklas Ihmann fehlte als Langzeitverletzter, Erik Gülzow musste kurz vor der Abreise mit einer Magen-Darm-Grippe passen und Kay Behnke, der seit zwei Wochen nicht mehr trainiert hat und extrem geschwächt ist, konnte nur bei Strafwürfen eingesetzt werden. Auch bei Finn Liedtke, der nach langer Verletzung sein erstes Pflichtspiel für die Turnerschaft absolvierte, reichte es nur für zehn Minuten Spielzeit kurz vor dem Ende der Begegnung.

Trotz dieser deutlichen Schwächung begann die TSG couragiert und von der ersten Minute an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Den Gastgebern war anzumerken, dass sie sich viel vorgenommen hatten und die SG war beim 2:1 nach fünf Minuten erstmals vorn. Dann waren die Gäste an Zug, erzielten ihrerseits zwei Tore gingen in Führung. Bei der TSG wusste die Rückraumachse mit Christian Hoff, Sören Kress und Chris Meiser zu gefallen, aber auch über Linksaußen Steffen Dunekacke und Rechtsaußen Lennart Koch waren die Gäste erfolgreich. Die Turnerschaft hatte gegen die offensiv agierende Flensburger Deckung immer gute Lösungen parat. Es war ein offener Schlagabtausch, den sich beide Mannschaften in den ersten dreißig Minuten lieferten und die Führung wechselte ständig. Flensburg/Handewitt war beim 5:4, 7:6 und 10:9 vorn, Großburgwedel legte beim 6:5, 8:7 und 13:12 vor. Dieses Spielchen setzte sich bis zum Halbzeitpfiff fort, Kay Behnke konnte die Gäste unmittelbar vor der Pause per Strafwurf mit 15:14 in Führung bringen.

Die TSG hatte einen Traumstart in Halbzeit 2. Schnell war eine 17:14-Führung (34. Minute) herausgeworfen und nach 39 Minuten waren die Gäste mit 22:16 vorn. Flensburg/Handewitt brauchte ein wenig, um wieder Fahrt aufzunehmen, und durch drei schnelle Tore in Folge verkürzten die Gastgeber auf 19:22 (42.). Jetzt kam die große Stunde der Turnerschaft, die innerhalb von neun Minuten sieben Treffer erzielen konnte und hierbei nur zwei kassieren musste. Chris Meiser spielte als Rechtshänder auf Rückraumrechts überragend und als Spielmacher Sören Kress eine Pause brauchte, war Justin Magnus Behr zur Stelle und erzielte in kurzer Zeit vier Tore. Über 27:20 (48.) setzte sich das Team von Trainer Jürgen Bätjer bis 51. Spielminute auf 29:21 ab. Die Partie war damit entschieden. Die letzten Spielminuten wurden routiniert heruntergespielt und beim Abpfiff leuchtete ein 35:28-Auswärtssieg der TS Großburgwedel auf der Anzeigetafel der Flensburger Fördehalle. Durch den sechsten Saisonsieg konnte die Turnerschaft den vierten Tabellenplatz verteidigen.

Trainer Jürgen Bätjer war mit dem tollen Auftritt seiner Mannschaft sehr zufrieden: "Das war schon sehr, sehr gut, wie wir uns bei einer guten und in voller Besetzung angetretenen SG Flensburg/Handewitt verkauft haben. Gerade das spielerische Niveau hat mich schon beeindruckt. So gut hat meine Mannschaft in den letzten Jahren nicht mehr gespielt und wir können auf den bisherigen Saisonverlauf echt stolz sein. Die Abwehr war trotz der 28 Gegentore erneut unser Prunkstück. Wir haben mit Markus Hammerschmidt und Patrick Anders zwei sehr starke Keeper, die aktuell in guter Form sind. Mir fällt es immer wieder schwer, mich für einen von beiden in der Anfangsformation zu entscheiden. Ansonsten war es erneut eine mannschaftlich geschlossene Leistung, die uns den Sieg bei der SG beschert hat. Meine Jungs stecken die Ausfälle echt gut weg, wir sind zu einer Einheit geworden und haben im Moment viel Spaß miteinander. Herausheben muss ich heute Chris Meiser. Er war über alle Positionen gefährlich und ein echt tolles Spiel gezeigt. Auch konditionell sind wir gut drauf. Wir können über 60 Minuten hohes Tempo gehen und haben die letzten Spiel immer aufgrund einer überragenden zweiten Hälfte gewinnen können. So kann es weitergehen. Ich hoffe, dass unsere Leistungen auch im Großburgwedeler Rathaus Beachtung finden. Wir vertreten unsere Stadt in Nord- und Ostdeutschland und geben eine exzellente Visitenkarte für Burgwedel ab. Von der Politik und Bürgermeister Axel Düker wünschen wir uns ein wenig mehr Verständnis für den Handballsport auf Leistungsebene. Die aktuelle Harzdiskussion in unserer Sporthalle und die Auflagen der Stadtverwaltung, hier täglich eine saubere Halle zu hinterlassen, sind überzogen. Ich wünsche mir, dass die Honoratioren der Stadt beim nächsten Spiel gegen Magdeburg zusehen und sich davon überzeugen, was meine Spieler leisten und welch tolles Bild sie für unseren Ort abgeben. In vielen Städten in der 3. Liga werden die Handballvereine von den Stadtverwaltungen unterstützt und nicht wie in Großburgwedel mit nur schwer zu erfüllenden Auflagen überfordert. Leidenschaft für den Leistungssport ist das Stichwort, hier hat das Burgwedeler Rathaus noch einiges nachzuholen."

TS Großburgwedel: Patrick Anders, Markus Hammerschmidt, Lennart Carstens (1), Sören Kress (4), Jannis Wilken, Christian Hoff (2), Chris Meiser (8), Nils Wilken (3), Lennart Koch (2), Finn Liedtke, Kay Behnke (4/4), Steffen Dunekacke (6) und Justin Magnus Behr (5).

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