Nach vier Siegen in Folge haben die Handballer der Turnerschaft Großburgwedel (TSG) im Spitzenspiel der 3. Liga Nord beim Dessau-Rosslauer HV eine 23:30– Niederlage quittieren müssen. Nach ausgeglichener erster Hälfte (12:11) waren die Gastgeber in Halbzeit zwei einfach besser und siegten vor knapp 1.000 Zuschauern in der Anhalt-Arena verdient.
Die Turnerschaft, die ohne ihren grippeerkrankten Rechtsaußen Lennart Koch nach Dessau gereist war, begann couragiert und voller Tatendrang. Eine 4:2-Führung der Gäste war der verdiente Lohn nach acht Minuten. Als Chris Meiser für zwei Minuten auf die Bank musste, war der DRHV zur Stelle, erzielte drei Tore am Stück und lag nach zwölf Minuten beim 5:4 vorn. In der Folgezeit wechselte die Führung, 6:6 und 7:7 waren weitere Zwischenstände. Die zweite Zeitstrafe gegen Chris Meiser war dann erneut der Grund dafür, dass sich die Gastgeber bis auf 11:7 absetzen konnten. Großburgwedel blieb jedoch cool, zwei Tore von Kay Behnke vom Siebenmeter und ein Treffer von Sören Kress brachten den 10:11-Anschluss. Erik Gülzow sorgte gar für den 11:11-Ausgleich, ehe Lukas Krug seine Mannschaft wieder in Führung bringen konnte. Die Seiten wurden beim Stand von 12:11 für Dessau-Rosslau gewechselt.
Alles deutete auf eine ausgeglichene zweite Hälfte hin, doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Nach der Pause hatte die Turnerschaft große Probleme in ihr Spiel zu finden. Drei Pfostentreffer, 2 bis 3 technische Fehler und schon zog Dessau davon. Der DRHV setzte sich schnell auf 15:11 (33. Minute) und 19:12 (36.) ab. Den Gastgebern gelangen sieben Tore in sechs Minuten und die nun deutliche Führung war eine kleine Vorentscheidung. Großburgwedel hatte in dieser Phase keine Antwort parat und mit der Unterstützung des Publikums gelangen den Gastgebern leichte Tore per Tempogegenstoß. Auch eine Auszeit der TSG brachte nicht mehr die erhoffte Wendung. Die TSG-Spieler ließen die Köpfe hängen und beschäftigten sich zu sehr mit sich selbst. Dessau-Rosslau konnte bis zur 49. Minute den Vorsprung sogar auf zehn Tore ausbauen (25:15), die Begegnung war entschieden. Bis zum Abpfiff gelang es den Gästen durch Christian Hoff (Foto) lediglich, das Ergebnis ein wenig besser zu gestalten, mehr war an diesem Abend für die Turnerschaft aber nicht drin.
TSG-Trainer Jürgen Bätjer analysierte die Niederlage wie folgt: "Für uns ist es kein Beinbruch. Dessau-Rosslau ist ein Spitzenteam und hier kann man durchaus verlieren. Glückwunsch zum Sieg. Vielleicht ist die Niederlage um 1 bis 2 Tore zu hoch ausgefallen, aber Schwamm drüber. Halbzeit 1 war in Ordnung, nach dem Wechsel ist es uns nicht gelungen, aus dem Rückraum genügend Druck aufzubauen. Die 6:0-Deckung des DRHV stand kompakt und hat uns das Leben schwer gemacht. Wir mussten uns jeden Treffer hart erarbeiten und als die Kulisse da war hat sich der heutige Gegner in einen Rausch gespielt. Dessau-Rosslau hat eine starke Mannschaft zusammen und ist für mich der Favorit auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Wir haken das Spiel schnell ab und blicken nach vorn. Am nächsten Samstag kommt Oranienburg nach Großburgwedel. Da rechnen wir uns durchaus wieder etwas aus."
Turnerschaft Großburgwedel: Markus Hammerschmidt (1. bis 35. Minute) , Patrick Anders (36. bis 60.), Jan Schenkel (n.e.) – Kay Behnke (7/4), Justin Magnus Behr, Lennart Carstens (1), Steffen Dunekacke (4), Eric Gülzow (1), Christian Hoff (5), Sören Kress (4), Finn Liedtke, Chris Meiser, Jannis Wilken (1) und Nils Wilken.