Die Drittligahandballer der Turnerschaft Großburgwedel mussten beim TSV Altenholz eine deutliche Pleite hinnehmen. Der 35:26 (17:7)-Sieg des TSV bedeutete gleichzeitig die höchste Saisonniederlage für die Turnerschaft und den Verlust des 3. Tabellenplatzes..
Schon vor Spielbeginn waren die Voraussetzungen für Großburgwedel alles andere als gut. Nur acht gesunde Feldspieler und zwei Torhüter standen Trainer Jürgen Bätjer zur Verfügung. Trotzdem war es nicht dieser Umstand sondern aus Sicht des Trainers einzig und allein die fehlende Einstellung seiner Mannschaft, die zur verdienten Niederlage geführt hat.
Der Spielverlauf ist schnell erzählt. Großburgwedel fand von der ersten Minute an keinen Zugriff auf das Spiel und konnte vor allem in der Defensive in keinster Weise an die guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Kaum ein Zweikampf wurde gewonnen und wären die beiden TSG-Torhüter Markus Hammerschmidt und Patrick Anders nicht gewesen, wäre die TSG noch mehr unter die Räder gekommen. Beide TSG-Keeper spielten jeweils eine Halbzeit und hielten einige schwere Bälle der Gastgeber. An ihnen hat es nicht gelegen, dass die Partie schon beim Halbzeitstand von 17:7 zu Gunsten der Gastgeber entschieden war.
Nach deutlichen Worten von Trainer Bätjer in der Halbzeit, war nach dem Wechsel eine leichte Leistungssteigerung zu erkennen. Die zweiten 30 Minuten wurden gewonnen und in seiner Kritik nahm Bätjer neben den beiden Torhütern auch Lennart Carstens heraus, dem sieben Tore glückten und der zumindest in Halbzeit 2 alles versuchte, die Abwehr halbwegs zusammenzuhalten.
Alle anderen Mannschaftsteile spielten deutlich unter ihren Möglichkeiten und der Rückraum und auch der rechte Flügel war nach Auskunft von Trainer Bätjer ein Totalausfall. Über Rechtsaußen wurden durch Nils Wilken und Lennart Koch neun 100-prozentige Einwurfmöglichkeiten nicht im TSV-Tor untergebracht und aus dem Rückraum wurde keinerlei Druck entwickelt. Kay Behnke traf zwar 6-fach von der Siebenmetermarke, ließ aber zwei Strafwürfe ungenutzt und auch Finn Liedtke, der in seinem ersten längeren Einsatz für Großburgwedel vier Treffer beisteuern konnte, konnte den schlechten Eindruck des Rückraums nicht wesentlich verbessern. Spielmacher Justin Magnus Behr agierte äußerst unglücklich und bei den angeschlagenen Erik Gülzow und Christian Hoff reichte es nur zu Kurzeinsätzen.
Entsprechend bedient war TSG-Trainer Bätjer auch noch einem Tag nach dem Spiel in Altenholz: "Keine Frage, hier kann man verlieren, Altenholz war topmotiviert, mit voller Kapelle dabei, hat einen neuen Trainer, ist besser als die aktuelle Tabellenposition und hat sich mit Rodriguez vom THW Kiel auch noch einmal verstärken können. Alles gut, kein Thema. Aber die Art und Weise, wie wir uns hier präsentiert haben, geht einfach nicht. Das Spiel war bei einigen meiner Spieler schon vor dem Anpfiff verloren und eine derartige Einstellung geht gar nicht. Wenn meine Jungs seit Wochen völlig zu Recht für ihre tollen Leistungen gelobt wurden, müssen sie heute auch mit der negativen Kritik leben. Ausreden lasse ich da nicht gelten und ich wäre der letzte, der sich über eine Niederlage in Altenholz beschwert, wenn die Einstellung gepasst hätte. Das war aber überhaupt nichts und hoffentlich bis zum Ende der Saison auch der einzige Aussetzer. Wir haben bis Weihnachten noch zwei Heimspiele gegen Potsdam und gegen Schwerin. Meine Mannschaft hat noch einmal 120 Minuten Zeit um sich und den heimischen Zuschauern zu zeigen, dass wir viel mehr können. Glückwunsch an Altenholz, der Sieg war verdient, der TSV wird mit dem Abstieg nichts zu tun haben."
TS Großburgwedel: Markus Hammerschmidt, Patrick Anders (jeweils 30 Minuten) – Kay Behnke (7/6), Lennart Carstens (7), Steffen Dunekacke (5), Finn Liedtke (4), Erik Gülzow (1) und Christian Hoff (1), Justin Magnus Behr, Lennart Koch, Nils Wilken, Jannis Wilken.