St. Nikolaus beendet Jubiläumsjahr: Dank an Ehrenamtliche am Patronatsfest
Mit einem beeindruckenden Gottesdienst, den Pfarrer Hans-Joachim Osseforth für den erkrankten Pfarrer Martin Karras, abhielt, beendete die katholische St. Nikolaus-Pfarrgemeinde in Burgdorf das 80-jährige Bestehen der Pfarrkirche Im Langen Mühlenfeld. Begleitet wurde der Gottesdienst vom ökumenischen Chor.
Auf ausdrücklichen Wunsch von Osseforth nahm auch Martin Karras am Altar Platz. In seiner sehr lebendigen Predigt, die mehrfach von Applaus unterbrochen wurde, ging Ossforth auf das kleinkarierte Handeln und Denken vieler Christen in der heutigen Zeit ein. Noch immer herrsche bei vielen die Auffassung, früher war alles besser und die Angst ging um, wie es weiter mit der Kirche weitergehe. Osseforth machte deutlich, dass Kirche nie optimal werden wird. Das war schon zu Jesu Zeiten so. Warum, so fragte Osseforth in die Runde der Gottesdienstbesucher, haben wir als Christen nicht dem Mut, uns offen zu unserem Glauben bekennen? Warum wird genörgelt und gemeckert, wenn es wieder einmal nicht so läuft, wir es sich der Einzelne vorstellt. Kirche lebt vom Engagement derjenigen, die sie verändern wollen. Dazu gehört aber auch Ehrlichkeit. Warum, so fragte Osseforth einen Jugendlichen, bist du heute in die Kirche gekommen, freiwillig oder musstest dü Seine etwas zögernde, aber dann doch ehrliche Antwort: "Wegen dem Nikolaus". Diese Ehrlichkeit wünsche er sich von allen. Nur ein ehrlicher Umgang mit der Ehrlichkeit, der hier und da auch weh tun könne, verändere das Gemeindeleben und trage dazu bei, dass Kirche wieder attraktiv wird. Und dieses für jung und alt. Einen weiteren Punkt sprach Osseforth an: "Teilen wir miteinander. Nicht nur unsere Gedanken sondern auch die Liebe zum Nächsten. Jetzt gerade wo Deutschland viele Flüchtlinge aufnimmt. Gerade die Nächstenliebe zeugt von unserem christlichen Selbstverständnis."
In einem Grußwort unterstrich Christian Naumann, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von St.Marien/Schönebeck und St. Norbert/Calbe, die enge Verbindung zwischen den beiden Partnergemeinden, auch nach jetzt schon 26 Jahren.
Nach dem Gottesdienst kam am Patrozinium, dem Patronatstag der St. Nikolaus-Pfarrkirche, traditionell der Nikolaus zu Besuch. Dieser machte in seinen Worten sehr deutlich, dass es wichtig ist zu teilen. Als Vorbild könne der heilige Nikolaus von Myra dienen, der in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts wirkte. Die Legenden erzählen von Uneigennützigkeit, tätiger Nächstenliebe, selbstlosen Schenken und Teilen. Als Schutzpatron nicht nur der Kinder beschenkt der Nikolaus daher am 6. Dezember eines jeden Jahres die Jungen und Mädchen mit allerlei süßen Leckereien.
Traditionell lädt die Pfarrgemeinde am Patronatsfest aber auch alle ehrenamtlich Tätigen der Gemeinde zu einem Dankeschöntag ein. Diakon Hartmut Berkowsky, dankte den fast 100 erschienen Gemeindemitgliedern, die in vielfältigen Bereichen tätig sind, dass sie sich im vergangenen Jahr wieder einmal für die Kirchengemeinde in Burgdorf, Hänigsen und Uetze engagiert haben. "Ohne sie", so Berkowsky, "gibt es ein so lebendiges Gemeindeleben nicht". Dieses unterstrich auch Pfarrverwalter Klaus-Dieter Tischler, der derzeitig für die administrativen Aufgaben der Gemeinde zuständig ist. "In meiner kurzen Zeit, in der ich hier tätig bin, habe ich Sie als eine engagierte und lebendige Gemeinde erlebt, in der ohne große Worte das getan wird, was getan werden muss", so Tischler. Der immer noch erkrankte Martin Karras dankte allen, die in den vergangenen Monaten an gedacht und für ihn gebetet haben. "Es tut gut, wenn einem so viel Wohlwollen und Nächstenliebe entgegengebracht wird", so Martin Karras.