Lehrte

Sidortschuk blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück und gibt Ausblick für 2016

[LEHRTE]

Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk blickte noch einmal auf die bedeutendsten Ereignissen des Jahres 2015 in Lehrte und seinen Ortsteilen. Die Flüchtlingsunterbringung war dabei zwar erstes aber nicht alleiniges Thema..

Zu 10:00 Uhr am gestrigen Dienstag hatte Bürgermeister Klaus Sidortschuk einen kleinen Kreis Pressevertreter in seine "Amtsstube" eingeladen, um gemeinsam noch einmal auf die bedeutendsten Ereignissen des Jahres 2015 in Lehrte und seinen Ortsteilen einzugehen. Dass die Rathausuhr zu diesem Zeitpunkt erst 6:50 Uhr anzeigte, war im Rathaus zwar schon bekannt, der Grund für den Stillstand allerdings noch nicht – eine anhaltende Wirkung auf den Fortgang in Verwaltung und Stadtführung war damit aber nicht festzustellen.

Zur Flüchtlingsproblematik konnte Sidortschuk verweisen auf die Unterbringungen in der mittlerweile erweiterten Liegenschaft Manskestraße und auf die bevorstehende Fertigstellung der Unterkunft Nordstraße, die nach einem Brand 2010 als Neubau für gut 60 Personen an gleicher Stelle erstellt wird. Zur Erwartung zukünftiger Unterbringungsnotwendigkeiten verwies der Bürgermeister auf die Entwicklung der vergangenen Monate und einem nicht fest zu beziffernden Aussicht.

Demnach mussten bis August diesen Jahres 13 Personen monatlich, bis Dezember 15 Menschen monatlich und müssen bis März 2016 circa 260 Flüchtlinge insgesamt ein Dach über dem Kopf haben. Dabei ginge es nicht nur um die Grundbedürfnisse nach Wohnen mit den Mindestanforderungen an Schlafen, Aufenthalt, Sanitäreinrichtungen sowie Essen und Trinken. Es bedürfe dazu auch angemessenen Perspektiven auf Kindergartenplatz, Schule (wenngleich dies eine Landesaufgabe ist), Sprachförderung, Ausbildung und Arbeit.

An dieser Stelle stand folgerichtig die Frage nach Bestand und Entwicklung der Stadt Lehrte in Bezug auf den Wohnungsbau allgemein, den Bedarf an Neubauwohnungen und die Veränderungen im Mietspiegel. Hier rechnet die Stadt aufgrund ihrer strategischen Lage am Autobahn- und Schienenkreuz in der Region Hannover mit weiteren Ansiedlungen von Handel, Gewerbe und überregionaler Dienstleistung.

Mit den damit verbundenen neuen Arbeitsplätzen, die regelmäßig auch einen Zuzug von Fachkräften erwarten lässt, sei somit zum Wachsen der Stadt Lehrte ein entsprechender Wohnungsbau notwendig, den Bürgermeister Klaus Sidortschuk sowohl von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, wie auch von privaten Investoren abfordert. Letzteren wünscht sich die Stadt für eine sinnvolle Bebauung der in der Stadtplanung bezeichneten "C-Fläche" (Pfingstanger/Germaniastraße) neben dem Wasserturm.

Hierzu konnte Sidortschuk, neben dem Neubau des Parkhauses, auf die Baustelle "Quartier 16" (Q16) gegenüber der Albert-Schweitzer-Schule verweisen, in der ein Blockkraftheizwerk (BHKW) geplant ist zur Versorgung der Schule, des Q16 und in der mittelfristigen Planung öffentliche Gebäude im Umfeld über ein Nahwärmenetz. Das ein solches BHKW auch noch Strom zu Verfügung stellt, ist nicht nur ein Nebeneffekt.

Thematisiert wurden weiterhin die Fragestellungen zu "Neubau Feuerwache", zur Schulentwicklung Lehrte Süd, den Rückbau Pfingstanger und dem vierten und letzten Bauabschnitt der Manskestraße in 2016. Hier konnte Klaus Sidortschuk nur perspektivisch Stellung nehmen, da hier Ratsvorlagen und Ratsbeschlüsse berücksichtigt werden müssen, die erst Ende dieses und Anfang nächsten Jahres zur Entscheidung stehen.

Dass dann ein Jahreshaushalt 2016 erstmals mit einem dreistelligen Millionenbetrag (2015: 85 Millionen Euro) herauskommen kann, ist dabei eine zu erwartende Annahme. Nach einer Ausführung über die durch die Stadt Lehrte nicht finanzierbaren Ideen zur Schaffung einer Über- oder Unterführung des beschrankten Bahnübergangs in Aligse, "hier sind Bund und Bahn gefordert", so der Bürgermeister, kamen die in den Ortsteilen 2015 umgesetzten Planungen zur Sprache.

Beispielhaft stand dazu der Ortsteil Immensen vorne an, hier konnte die Ampelanlage an der Bushaltestelle Lehrter Straße vor der Heinrich-Bockemeyer-Grundschule in Betrieb genommen werden, sowie die Sanierung der Straße "Hinter den langen Höfen", die von den Anwohner mit einem eigenen Straßenfest gefeiert wurde.

Neben der aktuellen und fortgesetzten Bürgerbeteiligung zum "Dialogforum Schiene Nord" (www.dialogforum-schiene-nord.de) mit der Lärmschutzproblematik bei zunehmendem Güterverkehr, der Initiative(n) zum Thema "Südlink" (ruht eigentlich vorerst nach Planungsänderung in eine unterirdische Trassenführung), "MegaHub" (Stadt verlangt strittig mit der Deutschen Bahn wegen wesentlicher Veränderungen ein "formloses Planfeststellungs-Änderungsverfahren").

Die Verlegung des Wochenmarktes vom Platz "Zum alten Dorf" vor der Matthäuskirche auf ein im Moment mit der Betreiberin "attraktive Wochenmärkte GmbH" schriftlich vorfixierten Standort zwischen (neuem) Parkhaus und C&A, ist inzwischen ungewiss, da seitens der Betreiberin mittlerweile noch andere Standortideen in der Burgdorfer Straße ins Gespräch gebracht wurden.

Zu einer aktuellen Vorschau, begründet in einer Aktion der Stadt Burgdorf zu "25 Jahre Deutsche Einheit" (der AltkreisBlitz berichtete) und dem grundsätzlichem Umgang mit ihren Städtepartnerschaften, konnte abschließend Bürgermeister Klaus Sidortschuk auf die Planung der "Allee der (Städte)Partnerschaften" (auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Ahltener und Ihltener Straße) verweisen.

Damit verbunden die Feststellung, dass die Stadt Lehrte auf allen gesellschaftlichen Ebenen einen regen Austausch mit allen Partnerstädten lebt, bis hin das die Verbindungen nach Polen, Frankreich und Schweden jeweils mit mindestens einer Ehe im Stadtgebiet "unterlegt" sei.

Zu den Feierlichkeiten zur fünfundzwanzig jährigen Deutschen Einheit ständen im Übrigen zur anstehenden Pflanzperiode die Pflanzungen von jeweils drei Bäumen (die Kiefer – für die Neuen Bundesländer; die Buche – für die Alten Bundesländer und die Eiche – für ein Vereinigtes Deutschland) an, sowohl einmal im Stadtgebiet, sowie in den Ortsteilen nach deren eigenen Vorschlägen.

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