Gilt der Mindestlohn auch im Knast? Wozu eine Gefangenen-Gewerkschaft?
Der DGB Lehrte und der ver.di Ortsverein Lehrte/Sehnde setzen am Sonnabend, 23. Januar, die in Kooperation mit der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben angebotene Veranstaltungsreihe des Winterhalbjahres 2015/2016 fort. Das Thema der Informationsveranstaltung, die ab 10:00 Uhr im Hotel „Deutsches Haus“ in der Bahnhofstraße 29B in Lehrte stattfindet, lautet „Gilt der Mindestlohn auch im Knast? Wozu eine Gefangenen-Gewerkschaft?“.
Zehntausende Häftlinge arbeiten in deutschen Gefängnissen. Sie kleben Tüten, kuvertieren Werbematerial oder bauen Möbel für Firmen und Staat zusammen. Für die Bundesländer lohnt sich das, 150 Millionen Euro haben sie 2013 durch die Häftlingsarbeit eingenommen. Die Häftlinge erhalten für ihre Arbeit zwischen 1,12 und 2,13 Euro pro Stunde. Jetzt wollen Häftlinge für die Arbeit besser entlohnt werden und haben eine Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation (GGBO) gegründet. Auch in der Justizvollzugsanstalt in Sehnde haben sich Häftlinge der neuen Gefangenen-Gewerkschaft angeschlossen und fordern den gesetzlichen Mindestlohn sowie eine Rentenversicherung für ihre Arbeit. Oliver Rast ehemaliger Häftling und Mitgründer der Gefangenen-Gewerkschaft wird in seinem Vortrag beim DGB Lehrte auf folgende Fragen eingehen: Wie viel ist Arbeitskraft wert? Ist Arbeit weniger wert, wenn sie hinter Gittern geleistet wird? Und wie darf sich das in Zahlen niederschlagen? Ist Arbeit im Knast "richtige" Arbeit oder nicht? Unter welchen Umständen wird im Knast was produziert?
Die Veranstaltung findet am Sonnabend, 23. Januar 2016, um 10:00 Uhr, im Hotel Deutsches Haus, Bahnhofstr. 29B, in Lehrte statt. Der Eintritt zu dieser Informationsveranstaltung ist frei. Interessierte und Gäste sind herzlich willkommen.