Burgdorf

Was kommt als nächstes in die ehemaligen Räumlichkeiten der Bäckerei rein?

[BURGDORF]

Im Februar 2014 spätestens hat der jetzige "Niedergang“ des Hauses Marktstraße 16a/Ecke Poststraße begonnen. Seit Monaten macht das Geschäftshaus mit seinen Erdgeschoss großflächig verhängten Schaufenstern einen traurigen Eindruck, insbesondere nachdem der hier ansässige Friseurladen seine bisherige Mietfläche augenscheinlich auch noch um eine nicht mehr genutzte Schaufenstereinheit verkleinert hat.

Nachdem es wiederholt Streit zwischen der lange Jahre in diesem Haus angesiedelten Bäckerei Bosselmann mit dem benachbarten Coiffeur "Negio" um die gemeinsam genutzten Toiletten gegeben habe, hat im Sommer 2014 der Vermieter der Bäckerei gekündigt. Die ist mittlerweile mit neuem Konzept auf die gegenüberliegende Seite der Marktstraße in das ehemalige Optikergeschäft gezogen und betreibt diese "Hausfiliale", wie Dr. Gerhard Bosselmann – aus seiner Vergangenheit mit Burgdorf eng verbunden – ausführte, offensichtlich recht erfolgreich.

Die Räume der einstigen Bäckerei hat dann nach eigner Aussage Nexhat Vorfaj, Betreiber des Friseurgeschäftes, ab September 2014 angemietet und unter anderem über die Eröffnung einer eigenen "Cafeteria" nachgedacht. Zu einer Stellungnahme zur Zukunft der verhängten Ladenflächen konnte Nexhat Vorfaj, der im letzten Jahr sein zweites Friseurgeschäft in Celle verkauft hatte, leider nicht bewegt werden.

Nach Auskunft der Stadt Burgdorf war allerdings der Außenbereich vor der geplanten "Cafeteria" noch bis Ende des Jahres 2015 an die Bäckerei vergeben und eine Entscheidung über die Vergabe dieser Außenfläche ab 2016 hänge von der letztendlichen Nutzung des leerstehenden Ladenlokals ab.

Dabei hat das Eckgrundstück Marktstraße/Poststraße in seinem Bestand und mit seinen bisherigen Nutzungen bereits eine lange Geschichte, wie es die Stadt Burgdorf auf ihrer Internetseite zu berichten weiß. Schon 1809, nach dem großen Burgdorfer Stadtbrand, erstellte der Brauer und Gastwirt Christoph Tessmer ein erstes Gebäude auf dem Grundstück. Gut achtzig Jahre später wurde es unter "Meyers Hotel" und nach der Jahrhundertwende unter dem Namen "Hotel zum Kronprinz" betrieben. 1911 wurde in den oberen Räumen des Gasthauses Burgdorfs erstes Kino eröffnet, das unter "Hansa-Theater" noch aktenkundig ist. 1922 übernahm Heinrich Hausmann das Gasthaus als "Hotel Ratskeller".

Die Liste der danach folgenden Betreiber der Gastwirtschaft ist lang und endet im Jahr 1965 mit der endgültigen Schließung der Gastronomie und dem Verkauf der Liegenschaft an die Stadt Burgdorf, die 1969 das Gebäude abreißen ließ. Arthur Wotschke hat dann das heutige Gebäude im Jahre 1971 bauen lassen und dort ein Schuhgeschäft betrieben.

Bei dieser unendlichen Geschichte der Liegenschaft ist allerdings eine Sorge um eine zukünftige Nutzung wohl unnötig, scheinbar ist ein häufiger Betreiberwechsel in dem Gebäude eng mit seiner Historie und der Zukunft verpflichtend verbunden. Lassen wir uns überraschen, hinter dem Gebäude lässt sich bereits eine rege Umbautätigkeit erahnen.

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