Pilotprojekt edelMut ist nach zwei Jahren eine klare Erfolgsgeschichte
"Eigentlich könnten wir ein Buch schreiben über all das, was sich in den vergangenen zwei Jahren so ereignet hat", sagt Heidrun Zeilbeck. Die Vorsitzende des Vereins edelMut Burgwedel-Langenhagen ist sich mit ihren Vorstandskollegen Wolfgang Veth und Friedrich Engeling darin einig, dass es zwei gute Jahre waren – für die verschiedenen sozial-diakonischen Projekte, die von einer Spende profitierten, für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für Kundinnen und Kunden und auch für die vielen Menschen aus der Region, die edelMut mit einer Sachspende unterstützten.
Seit mehr als zwei Jahren nehmen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pilotprojekt edelMut Burgwedel-Langenhagen Sachspenden entgegen, um sie in ihrem Geschäft in Großburgwedel zu verkaufen. Der Erlös kommt sozial-diakonischen Projekten im Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen und in den dazugehörigen Kommunen zugute. Mehr als 50 Frauen und Männer sorgen unentgeltlich dafür, dass der Laden läuft – im Wortsinn und weit darüber hinaus.
"Die Ehrenamtlichen haben an ihrem Einsatz für edelMut viel Freude und finden Anerkennung", erzählt Heidrun Zeilbeck. Die Tätigkeit im Laden an der Von-Alten-Straße ist vielseitig: Spendenannahme, Beratung der Kundschaft, Führen der Kasse, Vorbereitung der Waren und die Dekoration der Schaufenster und des Ladens gehören dazu. Vor allem aber gibt es einen großen Zusammenhalt im Team: Es haben sich Freundschaften entwickelt, gemeinsame Aktivitäten machen einfach Spaß, und Freude wie auch Sorgen werden miteinander geteilt. "Ist das allein nicht schon ein Erfolg?", fragt die edelMut-Vorsitzende.
Grundlage für den Erfolg von edelMut ist auch die große Spendenbereitschaft vieler Menschen: "Diese Menschen wollen ihre wertvollen Dinge in gute Hände geben und auch noch Gutes damit tun; bei uns spüren sie die große Wertschätzung für die abgegebenen Spenden." Da waren etwa das wunderschöne Abendkleid, das nur einmal zum Tanzstundenball der Tochter ausgeführt wurde, die Abendtasche, die die Großmutter einst ins Varietétheater begleitete und der Hochzeitssmoking, der mit einem glücklichen Käufer zum Opernball ging. Die Grafiken, die der verstorbene Mann sammelte, die handgeschnitzte Weihnachtskrippe, die die Kinder nicht haben wollten und die handgearbeitete kleine Ledertasche von Freunden im fernen Bolivien.
"Alles findet einen Liebhaber, wird erhalten, verschenkt oder manchmal auch wieder zurückgebracht, um es erneut dem Nachhaltigkeitskreislauf zuzuführen", sagt Heidrun Zeilbeck. Die große Wertschätzung und viele Gespräche mit Kundinnen und Kunden haben dazu geführt, dass edelMut mittlerweile eine echte Stammkundschaft hat. Nicht immer wollen diejenigen, die in den Laden in der Fußgängerzone kommen, auch etwas spenden oder kaufen – oft geht es nur darum, mit einer Tasse Kaffee am großen Tisch zu sitzen, sich auszuruhen, schöne Dinge um sich zu haben und Gesprächspartner zu finden. Andere kommen ganz gezielt, um ein schönes Kleidungsstück, eine Antiquität, Faire-Welt-Produkte, ein seltenes Buch oder auch die eine oder andere Kuriosität mit nach Hause zu nehmen.
"Unsere Arbeit wird inzwischen fast uneingeschränkt anerkannt und gewürdigt", freut sich die edelMut-Vorsitzende. Das schlägt sich auch in Zahlen nieder: Der Umsatz des vergangenen Jahres konnte im Vergleich zu 2014 deutlich gesteigert werden. Möglich wurde das auch durch viele Menschen, die still und kontinuierlich im Hintergrund arbeiten – ihnen allen möchte der edelMut-Vorstand herzlich danken.