Burgdorf

Burgdorf bekommt wieder eine eigene Brauerei

[BURGDORF]

Schon Goethes Faust wusste "Nach Burgdorf kommt herauf, gewiss dort findet ihr die schönsten Mädchen und das beste Bier [und Handel von der ersten Sorte]" (der AltkreisBlitz berichtete dazu vom 12. Wirtschaftforum des SMB). Urkundlich mag hier vielleicht der Burgorfer Brauer Christoph Tessmer Anfang des neunzehnten Jahrhunderts gemeint sein (der AltkreisBlitz berichtete dazu zum Gebäude Marktstraße 16a in Burgdorf). Nun fand sich versteckt auf dem Einladungs-Flyer 2015 zur Ausstellung "gut.leben.in.burgdorf" des Stadtmarketing Verein Burgdorf (SMB) zum letzten Infotag im StadtHaus erstmals ein geheimnisvolles Wappen.

An einem Informations-Stand im Innenbereich war dieses Wappen dann wiederzufinden als zukünftiges Markenzeichen der "Brauerei Burgdorf Bier. Handgebraut", die sich dort zur Zeit als "Kolshorn Hausbräu" zu erkennen gab (bis zur Gebietsreform gehörte Kolshorn zum Altkreis Burgdorf).

Eingeweihten und aufmerksamen BurgdorferInnen war deren "Schwarzbier" allerdings schon bekannt vom Ausschank auf dem Burgdorfer Weihnachtsmarkt 2014. Unter dem Motto "Den Hunger stillt die Brägenwurst, das Winterbier das löscht den Durst" wurde es seinerzeit winterlich aktuell zu Grühnkohl mit Brägenwurst angeboten.

2015 auf dem Oktobermarkt haben dann Uwe Grünheid und Julia Rohlf, die hinter der jetzt bevorstehenden Gründung einer Burgdorfer Brauerei stehen, nochmals und mit bereits größerem Zuspruch an das Burgdorfer Publikum ihr Burgdorfer Schwarzbier mit durchgehend positiven Bewertungen ausgeschenken können.

Zurzeit verfügt das Projekt "Brauerei Burgdorf" allerdings noch über kein eigenes Brauhaus. Aus diesem Grund mieten sich Uwe und Julia zu jedem Braugang in einer befreundeten Brauerei ein, um dort ihr Bier herstellen zu können. Die Bierrezepte entwickeln sie dabei selbst in ihrer kleinen Hausbrauerei in Kolshorn, wo Interessierte sich im Übrigen auch zu Hausbrau-Kursen zusammenfinden können.

Zwischenzeitlich ist das untergärige dunkele Lagerbier bereits in allen Filialen der Firma Cramer, bei Crazy Italy, der Gothic Bar und natürlich im StadtHaus genauso erhältlich, wie im 30-Liter-Faß auf Bestellung direkt bei den beiden Kolshorner "Jungbrauern". Gebraut wird das vollmundige, aromatische "Burgdorfer Schwarzbier" (Böhmisch Dunkel) mit Böhmischem Tennenmalz, Carabohemian und Carafa 1 Spezial und einer Stammwürze von 12 Prozent.

Aufgrund dieser mittlerweile großen Akzeptanz und dem nachhaltigen Interesse am "Burgdorfer Schwarzbier" wurde jetzt ein eigenes örtliches Burgdorfer Brauhaus dringend nötig, um der steigenden Nachfrage nachkommen und auch weitere Biersorten entwickeln und ebenfalls über den regionalen Handel und die heimische Gastronomie anbieten zu können.

Hier kommt nun Elfi Eichner ins Spiel, nicht nur seit 2013 Trägerin des Vereinsabzeichens mit dem Bronzekranz der Schützengesellschaft Burgdorf, sondern auch Eigentümerin des Eckhauses Wallstraße/Am Wall in Burgdorf, in dem sie bis 2009 mit ihrem Mann die Fleischerei Fritz Burgdorf betrieben hat. Seitdem hat Elfi Eichner die Ladenfläche leer stehen zu lassen, "um eine überzeugende Nachnutzung abzuwarten", wie sie bei einem Fototermin mit dem Brauerei-Team Uwe Grünheid und Julia Rohlf am heutigen Donnerstag vor Ort zugunsten einer Nutzung als Burgdorfer Brauerei bestätigte.

Bevor der ebenfalls zum Fototermin anwesende Diplom-Ingenieur Karl-Ludwig Schrader, als wesentlicher Akteur in Verwaltung, Politik und im Verkehrsverschönerungs-Verein den BurgdorferInnen bestens bekannt, sachkundig als "Bauleiter" die Nutzungsänderung und die Baukoordination des jetzt entstehenden Burgorfer Brauhaus begleiten wird, war die große Frage nach der Finanzierung eines solchen Projektes zu klären.

Hier wird die Begeisterung der Protakteure zwar sachlich, aber auch dem regionalen Charakter eines Burgdorfer Brauhaus gerecht. Ein Teil der ansonsten durch Businessplan überzeugend und Zusagen eines Burgdorfer Kreditinstituts bereits bestehenden Finanzierung ist noch darzustellen durch den "Club der Braupaten Burgdorf".

Hierzu werden sogenannte Patenschaften gegen eine Einzahlung von jeweils mindestens fünfhundert Euro vergeben. Der "Braupate" bekommt den Gegenwert zuzüglich Zinsen zu einem späteren Zeitpunkt in Form von "Freibier" wieder zurückgezahlt. Dem Braupaten bringt es, außer dem sehr leckeren Bier, die Möglichkeit an einem exklusiven Braupatenevent teilzunehmen und eben daran teilzuhaben, die Brauerei in Burgdorf entstehen zu lassen.

Eine Beteiligung als "Stiller Gesellschafter" an der jetzt gegründeten Brauerei Burgdorf GmbH & Co. KG. ist ebenfalls ein Finanzierungsbaustein, der, genauso wie das Patenschafts-Angebot, bereits von vielen BurgdorferInnen, wie auch von Honoratioren aus Verwaltung, Politik und Gesellschaft "gezeichnet" wurden.

Die nächste öffentliche Aktion und Präsentation der "Brauerei Burgdorf" findet am morgigen Freitag, 29. Januar 2016, im Foyer des Theatersaal des Gymnasiums Berliner Ring im Rahmen der Aufführung "Die Blues Brothers" des Theater für Niedersachsen ab 19:00 Uhr seine Projektfortsetzung.

Nachdem das Burgdorfer Bauamt bereits auch die nötige Umbau- und Renovierungsgenehmigungen in Aussicht gestellt hat, kann nun die Eröffnung der Brauerei in der Wallstraße 4 mit einem Ladenverkauf für spätestens Ende April 2016 geplant werden.

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