Licht und Schatten bei der Ortsfeuerwehr in Dollbergen
"Im Berichtsjahr 2015 hat sich mit 36 Einsätzen die Einsatzzahl mal eben locker verdoppelt", stellte Thomas Rolle, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Dollbergen in seiner Rede zur Jahreshauptversammlung fest. Im vorherigen Jahr waren es noch 2 Brandeinsätze von insgesamt nur 17 Einsätzen.
Aber nicht nur die Zahl der Einsätze hätte sich deutlich erhöht, sondern auch die Qualität der Einsätze würde immer schwieriger werden, betonte Rolle. Allein im Jahr 2015 musste die Feuerwehr zu 12 kniffligen Bränden ausrücken. Des Weiteren unterstrich er die besondere Herausforderung in der Vielzahl der verschiedenen Einsatzanforderungen und teils ungünstigen Uhrzeiten. Gerade am Vormittag sei es schwer, die erforderlichen Einsatzkräfte zur Verfügung zu haben. Zwar sei die Wehr mit 50 Aktiven gut aufgestellt, doch solle die Ortswehr in Zukunft immer 50 plus x Einsatzkräfte zur Verfügung haben, was jedoch aufgrund der Größe des Ortes, des zur Verfügung stehenden Wohnungraums aber auch der veränderten Ausbildungsorte bei den jüngeren Aktiven zusehens schwieriger werde. Derzeit hat die Ortswehr 50 aktive Mitglieder, 10 Alterskameraden, 208 fördernde Mitglieder, 14 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr sowie 5 Kinder in der Schnuppergruppe. Dazu kommen 136 Mitglieder des Fördervereins, der im vergangenen Jahr die Ortswehr mit vielen Anschaffungen unterstützt hat und dem der Ortsbrandmeister seinen besonderen Dank aussprach.
Rolle listete einzelne Alarmierungen auf, wobei unter den weiteren 22 Hilfeleistungseinsätzen etliche wegen Sturm und Unwetter im Juli 2015 notwendig wurden. Der Ortsbrandmeister erinnerte weiterhin an den Garagenvollbrand mit benachbartem Wohnhaus im Februar. Hier bestand die Schwierigkeit das Ausbreiten des Feuers auf ein weiteres Wohngebäude zu verhindern. Auch eine Nachalarmierung zu einem Trecker- und Stoppelfeldbrand im August beschäftigte die Feuerwehrmänner sehr, denn bei unerträglicher Hitze wurde teils unter Atemschutz das Feuer bekämpft. Aber auch die vielen kleineren Einsätze waren für die in notgeratenden Personen lebensrettend, wie zum Beispiel das Öffnen verschlossener Türen.
Insgesamt zeigte sich Rolle mit der geleisteten Arbeit der Feuerwehr zufrieden und führte sie auf die gute Ausbildung der aktiven Mitglieder zurück. Im Jahre 2015 wurden wieder Lehrgänge an der Akademie für Brandschutz in Celle und an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Burgdorf besucht. Lediglich nur ein Gerätewart-Lehrgang und eine Zugführerweiterbildung wurde der Ortswehr gewährt. An dieser Stelle betonte er den Ausblick auf das Jahr 2016, da hier zwei wichtige Truppenführerlehrgänge anstehen würden.
Aber nicht nur die persönliche Ausbildung hat er im Blick, der Schuh drückt ihn vor allem bei dem mittlerweile 30 Jahre alten LF 16, das längst nicht mehr auf dem Stand der Technik und auch ein Ausfall in naher Zukunft zu befürchten sei. 2019 soll für das dann ebenfalls schon 25 Jahre alte Tanklöschfahrzeug ein neues LF 16 angeschafft werden, bis dahin sei die Fahrzeugsituation angespannt. "Uns steht kein geeignetes Löschgruppenfahrzeug zur Verfügung", machte der Ortsbrandmeister deutlich.
Eine ganze nicht alltägliche Ehrung konnte der Ortsbrandmeister zusammen mit Gemeindebrandmeister Tobias Jacob vornehmen: Hein Schmidt und Dieter Meyer wurden für ihre 70-jährige Mitgliedschaft unter großem Applaus geehrt. Für seine 50-jährige Mitgliedschaft bekam zudem Karl Heinz Künnemann eine Auszeichnung, 25 Jahre ist Bernd Grunert in der Feuerwehr. Den Dienstgrad des Feuerwehrmannes wurden Cedric Völcker und Dominik Stimm verliehen, Sascha Fricke wurde zum Oberfeuerwehrmann sowie Bernd Grunert zum Oberlöschmeister und Dennis Kawohl zum Oberbrandmeister ernannt.