Burgdorf

Burgdorfer Stadtrat stimmt für den Bau von zwei Flüchtlingsunterkünften

[BURGDORF]

In seiner jüngsten, öffentlichen Sitzung am gestrigen Donnerstag folgte der Rat einstimmig dem Beschluss des Verwaltungsausschusses zur Errichtung der im Auftrag der Region Hannover entwickelten Modulhäuser im Gewerbegebiet (GE) Nordwest und hinter der feuertechnischen Zentrale (FTZ).. Diese städtischen Grundstücke sind neben anderen auf einer Bürgerversammlung am 27. Januar vorgestellt und in einer weiteren Versammlung am 17. Februar zum äußerst eilbedürftigen Baubeginn einer nachhaltigen Unterkunft auf dem "Sorgenser Dreieck" (der AltkreisBlitz berichtete) weiter konkretisiert worden.

Zwischenzeitlich wurde allerdings abschließend durch eine Initiative der WGS mit betroffenen Anwohnern – aus dem Sprosserweg und umliegenden – und der Stadt verabredet, die ursprünglich auf dem Grünstreifen des GE Nordwest angedachte Bebauung auf ein nördlicher an der Otto-Hahn-Straße gelegenes städtisches Gelände zu verlegen.

Die Kosten für diese Wohnanlagen werden von der Region Hannover auf etwa 5,6 Millionen Euro geschätzt, die zusätzlichen Kosten für Grundleitungen, Hausanschlüsse, Bodenplatte und Nebenkosten werden sich auf rund 2,6 Millionen Euro belaufen. Die Realisierung dieses Wohnraums für Flüchtlinge erfolgt allerdings durch die Region Hannover und bedeutet somit für die Stadt Burgdorf eine erhebliche finanzielle Entlastung.

Sowohl der Baubeginn "Sorgenser Dreieck", wie jetzt auch der Ratsbeschluss zur Bebauung GE Nordwest und FTZ ist bedingt durch voraussichtlich 800 bis 1.200 Flüchtlinge, die Burgdorf dieses Jahr wird aufnehmen müssen (und der Flüchtlingszustrom wird voraussichtlich auch in 2016 nicht beendet sein).

Die gut 88 Plätze in der Anlage "Sorgenser Dreieck" werden den aktuell "vor der Tür stehenden" Zustrom von Flüchtlingen bis März 2016 decken, da auf die Burgdorfer Aufnahmequote von fast 160 Personen bis dahin die demnächst verfügbaren gut 100 Plätze im Sennheiser-Gebäude angerechnet werden.

Zu regeln ist aber dringlich die mit fast 25 Personen derzeitige Überbelegung in der Containeranlage in der Friederikenstraße und der mit mehr als 40 Personen belegten und ja nur als vorübergehende Notunterkunft geplanten Sporthalle in Schillerslage. Somit wäre ein Teil der jetzt beschlossenen Gebäude schon belegt, bevor mit der nächsten Zuteilung von Unterkunft suchenden Flüchtlingen gerechnet werden muss.

Nach den Planungen des von der Region beauftragten Architekturbüros verfügen die hier zur Errichtung kommenden Modulbauten über sehr kompakte Grundrisse für 3-Zimmer- und 5-Zimmer-Typen mit jeweils einer kleinen Wohnküche. Die Modulbauten gruppieren sich um einen Hof, zu dem auch ein Gebäude mit Gemeinschaftsbereich und Büro für Betreuungspersonal zählt.

Wie bereits in den Einwohnerversammlungen am 27. Januarund 17. Februar ausgeführt wurde, wird es zeitnah Einwohnerversammlungen zu den weiteren Standorten, die für die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften vorgesehen sind, geben. Die Einladungen hierzu werden kurzfristig veröffentlicht.

Zu den Grundstückslagen, zu deren Verteilung auf Stadt- und Ortsteile, sowie den Aussichtshorizont auf eine Weiternutzung dieser Grundstücke als zukünftigen Wohnraum für andere Bewohnerkreise, kam es auch in dieser öffentlichen Ratssitzung zu Klagen aus der Bevölkerung über einen angeblichen Informationsmangel der Verwaltung. Hierzu führte Ratsherr Detlef Knauer (Grüne) mit Blick auf diese Stimmen aus: "In einer Demokratie, wie der unseren, ist Information durchaus auch eine Holschuld" und verwies dazu auf das ausreichend verfügbare Material auf der Internetseite der Stadt Burgdorf und sicherlich auch auf den abrufbaren Wissenstand der hier interessierten und informierten politischen und gesellschaftlichen Gruppierungen.

Begonnen hatte die Sitzung mit der Ernennung der im vergangenen Jahr ausgeschiedenen Ratsfrau Gabriele Heldt (WGS) zur Ehrenratsfrau durch den Ratsvorsitzenden Olaf Weinel, sowie je einer kleinen Laudatio von Parteifreund Kurt-Ulrich Schulz (WGS) und Alfred Baxmann.

Geendet hat die Sitzung mit dem Dank von Bürgermeister Alfred Baxmann über das parteiübergreifende Lob der Ratsversammlung für die aktuell zu leistende Arbeit der Verwaltung bei den anstehenden Domizil- und Integrationsbemühungen "die im Übrigen ohne die reichliche ehrenamtliche Tätigkeit aus der Bevölkerung so nicht zu schaffen sei".

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