Ortsfeuerwehr Burgdorf rettete im vergangenen Jahr 42 Menschenleben
Sie rennen rein, wenn andere rauslaufen, sie opfern ihre Freizeit, um im Ernstfall gut ausgebildet zu sein und sie sind zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Bürgerinnen und Bürger Burgdorfs zur Stelle, wenn Hilfe benötigt wird: Die Rede ist von den 84 aktiven Mitgliedern der Ortsfeuerwehr Burgdorf, die im vergangenen Jahr 42 Menschenleben bei Bränden, nach Verkehrsunfällen oder bei sonstigen technischen Hilfeleistungen gerettet haben, so Ortsbrandmeister Florian Bethmann bei der gestrigen Jahreshauptversammlung, zu der rund 200 Besucher ins Feuerwehrgerätehaus kamen. "Das bin ich besonders stolz drauf und da brauchen wir über Kosten nicht mehr diskutieren, das sagt mehr als 100 Worte", so Bethmann vor dem Hintergrund der notwendigen Neuanschaffungen und der seit Jahre nicht kürzer werdenden Bedarfsliste der Ortswehr. Burgdorfs Bürgermeister Alfred Baxmann sagte seine Unterstützung zu, aber machte aber aufgrund der finanziellen Möglichkeiten der Stadt auch klar: "Wir würden gerne mehr tun, wenn wir denn könnten". Aber, so der Bürgermeister in Hinblick auf die Probleme in anderen Kommunen, "bedingt einsatzbereit wird es hier nicht geben". Bethmann freute sich daher besondern, dass die Stadt den Einsatzkräften nun neue Atemluftflaschen beschaffe. Die in die Jahre gekommenen Stahlflaschen seien auf Dauer im Einsatz zu schwer, fast 15 Kilogramm tragen die Atemschutzgeräteträger zusätzlich auf dem Rücken, und würden eine zusätzliche Belastung für die Einsatzkräfte bedeuten, so dass zwei Mitglieder der Wehr im vergangenen Jahr Kreislaufprobleme im Einsatz gehabt hätten, auch aufgrund der hohen körperlichen Belastung.
Ingesamt zu 251 Einsätzen wurde die Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr gerufen, was nach 203 im Jahr 2014 ein Plus von rund 25 Prozent darstellt. Vor allem vermehrte Brandeinsätze hatten die Helfer zu bewältigen, von 71 im Jahr 2014 waren die Einsatzzahlen auf 113 im Jahr 2015 gestiegen. Zudem resultierten aus zwei Unwetterlagen gestiegene Einsatzzahlen. So kamen alleine im Einsatzdienst 4656 geleistete Stunden zusammen, insgesamt leistete die Ortswehr mehr als 30.000 Stunden ehrenamtlich. "Wenn man das mit einem sehr geringen Stundensatz von 25 Euro verrechnen würde, kämen fast 760.000 Euro zusammen, die die Mitglieder der Feuerwehr Burgdorf an die Bürger der Stadt gespendet haben", unterstrich Bethmann.
Für diese ehrenamtliche Tätigkeit wurde ein Mitglied der Feuerwehr besonders ausgezeichnet. Der mit 16 Jahren in die Feuerwehr eingetretene Friedel Hoppe wurde nachträglich für seine 70-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr vom stellvertretenden Regionsbrandmeister Detelf Hilgert geehrt. Der 88-jährige Friedel Hoppe ist mittlerweile 72 Jahre Mitglied der Feuerwehr und gehört – nach seinem aktiven Dienst – der Altersabteilung der Ortswehr an.
Weitere Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft erhielten Marco Henze für 25 Jahre, und Rolf Hinte für 50 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit. Neue Dienstgrade erhielten Jan Kruse und Horst Haupt, die zum Feuerwehrmann ernannt wurden, Florentine-Octavia Hoffmann, die nun Oberfeuerwehrfrau ist sowie Maximilian Schill, der nun den Dienstgrad des Hauptfeuerwehrmanns trägt. Zum Löschmeister wurden der stellvertretende Ortsbrandmeister Simon Grabow und Fabian Hennies ernennt. Die Ehrennadel der Stadt Burgdorf für besonderes ehrenamtliches Engagement überreichte Bürgermeister Baxmann an Andreas Sander, Maximilian Schill und Marcel Lüdtke.