Der König der Iltener Jägerschaft heißt Hendrik Depenau
Jagdschützen und Sportschützen verbindet Vieles. Wahrscheinlich ist es die Jagd nach Wildbret in früheren Jahrhunderten, auf die beide Gruppen ihre Tradition zurückführen. Deshalb ist es im Grunde nur logisch, wenn Sportschützen die Jagdschützen zu einem sportlichen Wettbewerb auf die vereinseigene Sportanlage einladen. So geschehen in Ilten am vergangenen Wochenende.
Einmal im Jahr also findet sich Iltens Jägerschaft vor den Scheiben des Schützenvereins ein, um mit den Sportgeräten der Sportschützen einen Wettkampf auszutragen. Anstatt mit jagdlichen Flinten wird mit "Luftbüchsen", also den üblichen Sportgeräten der Schützenvereine geschossen. Weil nicht immer die beste Schützin oder der der beste Schütze gewinnen soll und bei der Jagd sicher auch eine gute Portion Glück erforderlich ist, ist es die Teilerwertung, die alljährlich den Wettbewerb entscheidet. Zu Beginn also wird eine Zahl vorgegeben, in diesem Jahr war es die 555, der die Schützinnen und Schützen möglichst nahe kommen müssen. Und weil Jagdschützen eben doch darin geübt sind, ein Ziel präzise zu treffen, gelingt es auch, einer noch so weit vom Mittelpunkt der Scheibe entfernt gewählten Marke sehr nahe zu kommen, ohne dass man tatsächlich darauf zielen könnte. Glück und Gefühl spielen also eine große Rolle.
Den 555 Teilern kam Hendrik Depenau am nächsten. Der Jäger erzielte einen Wert von 553,2 Teilern und verfehlte die Vorgabe mit einer Abweichung von 1,8 Teilern um weniger als die berühmte Haaresbreite. Der Respekt von Jagd- und Sportschützen war ihm an diesem Nachmittag sicher. Und mit diesem Schuss sicherte er sich auch die Wanderscheibe des besten Jagdschützen, die noch Iltens Ehren-Ortsbürgermeister Hans Lange gemalt und gestiftet hatte. Den zweiten Platz gewann mit einer Abweichung von 4,4 Teilern und einem Ergebnis von 559,4 Zählern Jörn Ohlendorf. Dieter Thiemann überraschte die Konkurrenten mit seinem Schuß, der bei 563,1 Teilern landete und ihm einen guten dritten Platz einbrachte.
Jahreszeitlich bedingt gilt für die meisten Wildarten derzeit die Schonzeit. Vielleicht, um dennoch Trophäen mit nach Hause nehmen zu können, widmeten sich einige Jagdschützen anschließend noch dem Schießen um Ostereier. Hier erwiesen sich Jonas Ohlendorf und Josephine Nikolaus als besonders treffsicher. Beide konnten immerhin je neun Eier ergattern.