Burgdorf

Mehr als 400 Gäste bei der Jahreshauptversammlung der Jägerschaft Burgdorf

[BURGDORF]

Mehr als vierhundert Teilnehmer folgten auf der Jahreshauptversammlung der Jägerschaft Burgdorf im StadtHaus aufmerksam den Ausführungen von Dr. Maria Flachsbart zum aktuellen Änderungsentwurf des Bundesjagdgesetzes und Neuerungen in der EU-Feuerwaffenrichtlinie. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft würdigte eingangs ihres Vortrags die ehrenamtlichen Leistungen der JägerInnen und hob deren Arbeit als angewandten Naturschutz besonders hervor.

Neben Details zur nachhaltigen und zukunftssicheren Jagd, zur weitest gehenden Vermeidung von Bleimunition und zur anstehenden Änderung der EU-Feuerwaffenrichtlinie, sowie zur Wildschadensvermeidung, war der Wolf in Deutschland ein eigenes Thema im Vortrag. Unbestritten sei dessen höchster Schutzstatus, der nur in äußersten Ausnahmefällen eine Abschusssondergenehmigung rechtfertigen würde. Für eine erfolgreiche Vergrämung zum Schutz von Mensch und Weidetier gäbe es genügende erprobte Mittel. Im Übrigen sei der Wolf von Natur aus so menschenscheu, dass solche Eingriffe nur äußerst selten notwendig seien. Hans-Otto Thiele, 1. Vorsitzender der Jägerschaft Burgdorf, kommentierte die Änderungen zum Waffenrecht in seinen Worten kritisch.

Begonnen hatte die Veranstaltung an diesem Sonnabend mit der gesetzlich vorgeschriebenen Hegeschau. Dieses öffentliche Ausstellen belegt die jährlichen "Jagderfolge" in den Hegeringen, den kleinsten Organisationseinheiten im deutschen Jagdverband.

Der Zweck des Hegerings ist unter anderem der qualifizierte Natur- sowie Umweltschutz und die Landschaftspflege, wie auch des Artenschutzes durch geeignete Maßnahmen zur Erhaltung artenreicher und gesunder und den landeskulturellen Verhältnissen angepasster Wildbestände, die Förderung des Schutzes natürlicher Biotope und somit die Sicherung und Pflege der Lebensräume wildlebender Tierarten.

In der Jägerschaft Burgdorf sind sechs Hegeringe organisiert, von denen der Hegering "Das große Freie" (Lehrte/Sehnde) den Tag musikalisch begleitete mit seinem gleichnamigen Jagdhornbläserkorps. Im Foyer, wie auch auf der Bühne des Stadthauses konnte Korpsleiterin Meike Unger mit ihrem vierzehnköpfigen Bläserkorps den Tagesablauf in verschiedenen Auftritten begleiten.

Neben Simone Heller, die eingangs der Veranstaltung als stellvertretende Bürgermeisterin sowohl einen persönlichen, wie auch städtischen Gruß an die Versammlung richtete, sowie dem Vortrag von Dr. Maria Flachsbarth, fanden die Ausführungen von Martin Meyer-Lührmann zur Fasanenpopulation in Deutschland ebenfalls eine besondere Aufmerksamkeit.

Jägermeister und Bezirksvorsitzender der Jägerschaft Bersenbrück e.V., Martin Meyer-Lührmann widmete sich im Besonderen seinen, detailreich fotografisch unterlegten, Ausführungen zur Bestandspflege der Fasanenpopulation in Deutschland, unter Berücksichtigung einer Prädationsstudie, die Wege zum Gleichgewicht wildlebender Raubtiere und der Aufrechterhaltung des Fasanenbestands belegen konnte. Schwerpunkt der Studie war unter anderem die empfohlene Benutzung von Lebendfallen zur Umsetzung eines Überbestands an Raubtieren.

Nach einer Pause folgten dann die für jede Vereinsorganisation verpflichtenden Inhalte einer Hauptversammlung, wie Berichte der "Sparten", des Schatzmeisters, Neuwahlen und Anträge unter dem Sammelpunkt "Verschiedenes".

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