Burgdorf

Firma Helma aus Lehrte und die Volksbank stellen Bebauungskonzepte vor

[BURGDORF]

Während die Firma Helma, Lehrte, dem Burgdorfer Bauausschuss am gestrigen Dienstag, 12. April 2016, eine Idee von einer machbaren Bebauung eines gut 6.500 Quadratmeter großen Grundstücksareals an der Rolandstraße (unter anderem die alte Gärtnerei Michelsen) vorstellte, konnte das Architekturbüro Riesenberge & Tiarks, Burgdorf die bauantragsreife Planung der Volksbank erläutern für das Grundstück Poststraße und Wächterstieg (ehemaliges Reisebüro).

Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung des Bauausschuss standen am Dienstag dieser Woche, neben anderen relevanten Themen, die Vorstellung des Projektes "Wohnquartier Rolandstraße" durch Vertreter der Helma-Gruppe aus Lehrte und des mit einem Schallschutzgutachten beauftragten Ingenieurbüros aus Garbsen.

Machbar seien auf dem derzeitig verfügbaren gut 4.300 Quadratmeter großem Grundstück der alten Gärtnerei der Bau von fünf Mehrfamilienhäuser mit möglichen 46 Eigentumswohnungen, 31 Stellplätzen und 16 Garagen, führten die Vertreter der Helma-Gruppe in einer Lichtbildpräsentation aus.

Da dabei aber das Problem der Lärmbelastung von der nahen Bahnlinie nicht befriedigend gelöst werden könne, steht Helma mit den Eigentümern eines zur Bahnlinie ausgerichteten Areals im Gespräch, um ein weiteres circa 2.000 Quadratmeter großes Grundstück zu erwerben.

Auf diesem Grundstück könnte ein zweigeschossiger Gebäuderiegel mit einem Staffelgeschoss parallel zur Bahnlinie errichtet werden, der mit einer gewerblichen Nutzung lärm- und schallschutztechnisch die originäre Wohnbebauung mehr als ausreichend abschotten würde, um die Nutzung als hochwertigen innerstädtischen Wohnraum sicherzustellen.

Dass sich womöglich eine mehr als geeignete Nutzung dieses Gebäudeteils durch einen denkbaren gewerblichen Generalmieter einen Tag vor der Präsentation vor dem Bauausschuss konkretisiert haben könnte, lässt des gesamte Projekt auf dem im integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) der Stadt Burgdorf bereits fokussiertem Grundstück realistisch erscheinen. Die Helma-Gruppe schätzt das Gesamtinvestitionsvolumen mit über 11 Millionen Euro ein.

Simone Heller, Ausschussmitglied und zweite Bürgermeisterin, sah in der von der gefühlten Mehrheit der Ausschussmitglieder präferierten Planung eine ernste Gefahr für das ihrer Meinung nach zentrale Eventcenter der Burgdorfer Jugend in der seit Jahren nur noch sporadisch genutzten ehemaligen Diskothek "Black Horse" an der Bahnhofstraße. Die Sorge von Simone Heller, dass es zu einer Interessenskollision zwischen den neuen Anwohnern und den verschiedenen Nutzern der Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße kommen könnte irritierte die Ausschussmitglieder genauso wie die etwa 30 Zuhörer der Sitzung. Wird dieses Gebäude doch über kurz oder lang den heutigen Brandschutzbedingungen nicht mehr genügen können. Mängel an den Fluchtwegen, Deckenhöhen, sanitären Anlagen, die für Behinderte ungeeignete Ebenen Vielfalt und Geschossigkeit, ließ bereit ehemalige Nutzer der Lokalität, wie die Jazzfreunde Burgdorf, schon längst in geeignetere Räumlichkeiten umziehen.

Bereits ohne die von Helma vorgesehene Bebauung wurde diese vom hier geltenden Baurecht eigentlich nicht zulässige Einrichtung einer Diskothek (mit Biergartenbetrieb) bereits mehrfach aus der benachbarten Wohnbebauung rechtlich angegangen.

Bürgermeister Alfred Baxmann führte abschließend mahnend zu der Projektentwicklung der Helma-Gruppe aus, dass einerseits für den in Rede stehenden Bereich die Investoren "nicht Schlange stehen", andererseits das Gesamtprojekt genau in die Zukunftsplanung der Stadt Burgdorf und damit in die von Rat, Verwaltung und Politik seinerzeit gemeinsam getroffenen Entscheidung zur Stadtentwicklung passen würde.

Im Anschluss informierte Michael Riesenberg von der von der Volksbank beauftragten Riesenberg & Tiarks Bauplanung GmbH, Burgdorf den Ausschuss und die Zuhörer über den Stand des Bauantrags für die Bebauung des Grundstücks der Volksbank an Poststraße und Wächterstieg (ehemaliges Reisebüro). Bereits abgestimmt mit Bauamt und den unmittelbaren Anwohnern wird eine Bebauung an der Poststraße und parallel zur Aue am Wächterstieg zur Ausführung kommen. Beantragt ist ein zweigeschossiger Neubau an der Poststraße mit zwei Gewerbeeinheiten und einer dreigeschossigen giebelständigen Bebauung am Wächterstieg mit insgesamt wohl 13 Wohnungen mit 40 bis 80 Quadratmeter Wohnfläche.

Die Straße am Wächterstieg wird dazu rückbebaut zu einem Fuß- und Radweg, entsprechend dessen Bestand im weiteren Verlauf zum Schützenplatz. Die Parkplätze zwischen Neubau und der bestehenden Volksbank können dann über die Poststraße angefahren und über die verbleibende Straßenführung Wächterstieg wieder abgeführt werden. Mit einem Baubeginn rechnet Michael Riesenberg noch in diesem Jahr.

Auf Anregung des Ausschuss sollte der Bauantrag im Einvernehmen mit den Eigentümern der Häuser am Wächterstieg noch um eine Beschattungsanimation ergänzt werden, um eventuelle nachteilige Auswirkungen des abendlichen Sonnenstandes durch den Neubau auf die Bestandsbebauung aufzuzeigen. Ratsherr Kurt-Ulrich Schulz (WGS) sah dazu eine während der Bauzeit eine erste ernsthafte Möglichkeit zur Nutzung der Sitz- und Treppenanlage an der Aue, was ein allgemeines Schmunzeln auslöste.

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