Burgdorf

Tischlermeister Nils Altenkamp lädt „neue Nachbarn“ zur Betriebsbesichtigung ein

Initiiert von Eitel Mroch, Sozialarbeiter der Stadt Burgdorf, büroanssässig in der Friederikenstraße, kamen am gestrigen Mittwoch, 16. Mai 2016, sechs Anwohner der Einrichtungen an der Friederikenstraße der Einladung von Nils Altenkamp nach, seine Firma Möbelunion Im Felde 33 in Hülptingsen zu besichtigen.

Die Tischlerei in der ehemaligen Hülptingser Konservenfabrik beschäftigt im jetzt sechsten Jahr ihres Bestehens neben drei Gesellen, bereits einen Auszubildenden und eine Hilfskraft.

Interessiert orientierten sich die vier Männer aus Syrien und ein Mann von der Elfenbeinküste über die Arbeit mit Holz und Holzverbundstoffen, über die heutzutage verfügbaren Maschinenhilfen, wobei eine computergesteuerte CNC-Fräse die Aufmerksamkeit der Besucher besonders einnahm.

Nils Altenkamp demonstrierte deren Funktion anhand einer einfachen PC-Eingabe, mit der die Maschine binnen kürzester Zeit das Piktogramm eines Rettungswagens zweidimensional in eine Spanplatte fräste.

"Wenngleich mit einer solchen Maschine das manuelle Tischlerhandwerk ein wenig in den Hintergrund rückt" bedauerte Altenkamp "kommt man für ein perfektes und vor allem bezahlbares Möbel um diese Technik nicht herum, vor allem weil diese Maschine in fünf Dimensionen auch komplizierte Werkstücke erstellen könne".

Dass die Tischlerei aber den Werkstoff Holz auch noch in höchster Qualität fachgerecht "tischlern" kann, demonstrierte Nils Altenkamp an einem sehr kompakten Vollholz-Bauteil für den Geländerabschluss einer zukünftigen Wendeltreppe.

Bestätigt wurde dies von Salah Marandi aus Syrien, der sich als gelernter Tischler zu erkennen gab und sich auch gleich in die Handwerksarbeit der massivhölzernen Eingangstür in die Werkstatt ‚verguckte‘, in der er seine eigenen Arbeiten und Befähigungen an seinem ehemaligen Arbeitsplatz in Syrien wiederfand.

Da die Syrer allerdings noch die Hilfe eines mitangereisten Übersetzters bedurften, genauso wie der Ivorer, dem Anna-Maria Ehrhardt vom Nachbarschaftstreff Ostlandring ins Französische übersetzte, ergab sich im Ergebnis dieser Werkstattbesichtigung leider erst die Aussicht für ein Praktikum, wenn genügende deutsche Sprachkenntnis oder eine entsprechende Begleitung eines möglichen Praktikanten sichergestellt werden kann.

Hier wird seitens der Stadt Burgdorf geprüft werden, wie Eitel Mroch ausführte, inwieweit aus eigenen Mitteln der Stadt oder Förderungen durch die Region Hannover entsprechende besondere Hilfestellungen finanziert werden könnten; unabhängig von den bereits bestehenden Sprachkursangebot verschiedener offizieller und ehrenamtlicher Einrichtungen.

Gerne steht Nils Altenkamp aber zu seinem Angebot eines mindestens zweimonatigen Praktikums bei entsprechenden Rahmenbedingungen, speziell für einen "neuen Nachbarn". Das es auch eine "neue Nachbarin" sein kann, ließ sich aus den Ausführungen von Nils Altenkamp heraushören, wie angenehm sich die Zusammensetzung seines Mitarbeiter-Teams mit bereits einer Tischlerin gestalten würde.

Nach dem Interesse, das die Besuchern in der eineinhalbstündigen Führung und an den Ausführungen des Tischlermeister zeigten, hofft Eitel Mroch auf weitere Einladungen und Angebote dieser Art aus dem Kreis Burgdorfer Firmen, um über solche und ähnliche Praktikas seine "Schützlinge" nach und nach in geeignete Berufe vermitteln und bei entsprechender Vorkenntnis weiter qualifizieren zu können.

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