Burgdorf bewegt sich – auch im Regen
Auch wenn Heiko Nebel, stellvertretender Vorsitzender des SMB, aus dem Wetterradar gelesen haben wollte, dass der große Regen an Burgdorf vorbeiziehen wird, erfüllte sich die in seiner Eröffnungsrede zum verkaufsoffenen Sonntag (VOS) mit Kunstmarkt formulierte Hoffnung leider nicht. Kaum hatten sich die ersten Besucher in Burgdorfs Innenstadt eingefunden, die geöffneten Geschäfte frequentiert, den Kunstmarkt auf dem Spittaplatz belebt und das Gastronomieangebot in der Marktstraße in Anspruch genommen, da öffneten sich die Wolken zu einem massiven Starkregen, der gut eine dreiviertel Stunde die bereits reichlich erschienenen Besucher unter Vordächer und Hauseingängen Schutz suchen ließ.
Gut wer sich in dieser Zeit dieser Zeit in einem der über fünfzig geöffneten Geschäften, Cafés und gastronomischen Betrieben in der Marktstraße, der Hannoversche Neustadt und weiteren citynahen Straßen aufgehalten hatte. Doch nach dem Regen ist vor dem Regen und kommt immer wieder Sonnenschein.
Die Innenstadt bevölkerte sich gegen 14:00 wieder rasch und das Angebot an Beratung, Präsentationen und Vorführungen wurde reichlich angenommen. So konnten die Akteurinnen des Kinder und Jugend-Zirkus Kritzpritzknuckelmuckeldü ihre Vorführungen vor der Hauptbühne fortsetzen und bekamen entsprechend reichlichen Applaus.
Der Kirchturm der St Pankratiuskirche konnte wieder bestiegen werden, nachdem Kirchenförderkreisfreund Ernst Schmidt seinen Aufseherposten in luftiger Höhe vorübergehend verlassen musste. Vorher hatte er aber noch ausführlich dem Ehepaar Wiebke und Manfred Kutz aus Burgwedel das Panorama bis zum Harz erklären können.
Die Erklärungen der Freiwilligen Mitarbeiter der in der Marktstraße ausstellenden Rettungsdienste, von DRK, über THW bis Freiwillige Feuerwehr fanden reges und ernsthaftes Interesse. Das große Feuer der vergangenen Woche am kleinen Brückendamm war verschiedentlich aus den Fragen der interessierten Besucher herauszuhören.
Arend Hülsen aus Neustadt am Rübenberge zeigte seiner Gattin, wie feinfühlig sich ein Scherenspreitzer der Feuerwehr bedienen lassen kann, obwohl mit dem Gerät ganze Autodächer aufgeschnitten werden könnten. Das Ehepaar Hülsen war, genauso wie die Eheleute Kutz, im Rahmen des an diesem Sonntag ebenfalls stattfindenden Großraum-Entdeckertags nach Burgdorf gekommen.
Anekdote am Rande: Die Wasserrettung der Feuerwehr konnte nach dem großen Regen feststellen, dass ihr Rettungsboot nicht weggeschwemmt worden ist. Es stand nach wie vor gut verankert in der Poststraße. Florian Bethmann, Ortsbrandmeister und Vater von Jonas, führte derweil seinen Sohn schon mal garderobenmäßig an eine Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr heran.
Fritz Röttger (weihnachtlicher Geschenkbote – der AltkreisBlitz berichtete verschiedentlich) konnte sich im Gespräch mit Florian Bethmann angesichts des strömenden Regen erinnern, dass die letzten siebzehn Regionsentdeckertage aber trocken geblieben seien.
Kaum konnte der Betrieb in der regenfreien Innenstadt wieder aufgenommen werden, testete Sabrina Bleicher ihre Orientierungsfähigkeit im Aerotrim (oder Spacecurl), Sara Weber führte ihre Fahrkünste auf einem Hoverboard vor, während ihre Freundin, als Eignerin dieses "Segway ohne Lenker" den interessierten Passanten dessen Funktion erklärte.
Die Brüder Julian und Simon posierten mit einem als Robbe erkannten übergroßen Kuscheltier und Maria Mertens testete mit ihrer Freundin Maike etwas abseits des Trubels vor dem Bäuerinnencafe, wie man mit Schirm trotz Regens im Cafegarten weiter verweilen könne. Diese "Anwendung" mag erfolgreich sein bei Niesel und leichtem Regen, die "Flut" die etwas nach 17:00 Uhr und kurz vor dem Ende des Verkaufsoffenen Sonntags nochmals über Burgdorf zog, ließ nur noch den Rückzug in geschlossene Räume zu.