Burgdorf

Mehr als 2000 Besucher kommen am Entdeckertag auf die Deponie in Burgdorf

[BURGDORF]

Die Zweckverband Abfallwirtschaft GmbH Region Hannover (aha) nahm bisher bereits 14. Mal am Entdeckertag teil. aha beteiligte sich in diesem Jahr zum Entdeckertag der Region Hannover erstmals mit einem Tag der offenen Tür auf der Deponie Burgdorf.

Die Deponie Burgdorf wurde als Veranstaltungsort gewählt, da die Abdeckung des Deponiekörpers in Planung ist und aha die Nachbarschaft hierüber informieren möchte. Mit der Abdeckung des Abfallberges sorgt aha für effektiven Umweltschutz, auch für künftige Generationen.

Das diesjährige Motto "Beste Aussichten" bezog sich somit auf die Abdeckung des Deponiebergs. Damit bietet aha effektiven Schutz für das Grundwasser und für das Klima. Das Motto zog sich durch die verschiedenen Programmpunkte und Aktionen des gestrigen Sonntags.

Unter anderem hatten Besucher "beste Aussichten" über das Deponiegelände und die Stadt Burgdorf, in dem sie mit einem Ballon am Kran bis zu 40 Meter in die Höhe stiegen, oder sich mit einem "Bulli", oder besser noch, gleich mit einem Müllwagen über die Deponie fahren lassen konnten. Bullifahrer Bauingenieur Roland Middendorf bewies auf der hier dokumentierten Fahrt über den Deponieberg umfangreiche Sachkunde zu Historie, Bestand und Zukunft der Burgdorfer Deponie und blieb keine Antwort auf die Fragen der sechs "Beifahrer" in seinem VW-Bus schuldig.

So informierte Roland Middendorf, dass nach 34 Jahren und insgesamt 3,1 Millionen Kubikmeter Hausmüll, hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen, Bauschutt und Bodenaushub der Deponieberg am 31. Oktober 2000 geschlossen wurde. Die Größe des Deponiegeländes beläuft sich auf 30,2 Hektar, bei einer Ablagerungsfläche (Deponiekörper) von 18,8 Hektar. Der Deponiekörper erreichte bis zu seiner Schließung eine maximale Höhe von 25 Meter über Straßenniveau.

Mit heute 35 MitarbeiterInnen betreibt aha auf dem Deponiegelände in Burgdorf Abfall-Behandlungsanlagen für Restabfall, Sperrabfall, Kunststoff-Sortierung (PE/PP-Container und PE-Polyethylen und PP-Polypropylen) und eine Grünabfall-Kompostierung. Des Weiteren werden ein Elektrogeräte-Umschlagplatz und eine Anlage zur Klärung des aus dem Deponiekörper austretenden Wassers betrieben.

Das später nach der vollständigen Abdeckung des Deponiebergs über Jahre aus dem Inneren austretende Gas wird aufgefangen und zur Stromerzeugung in einem eigenen zukünftigen Blockkraftheizwerk genutzt werden.

Der heutige Wertstoffhof wird weiterhin betrieben und je nach Material auf dem Burgdorfer Gelände behandelt, oder in geeignete andere Deponien verbracht werden.

Ebenso boten Informationstafeln den über 2000 Gästen an diesem Sonntag einen Einblick in diese Geschichte der Deponie Burgdorf, die Behandlungsanlagen und die zukünftige Abdeckung des Abfallberges. So erhält der Berg eine doppelte Dichtungsschicht, die unterhalb der einen Meter starken Rekultivierungs(Planz)schicht zum einen aus einer Kunststoffdichtungsbahn, zum anderen aus einer mineralischen Dichtungsschicht bestehen wird. Nach dem Abschluss der Baumaßnahmen soll der Deponiekörper eine moderne, ökologische Oase sein und einen nachhaltig gestalteten Lebensraum für Pflanzen und Tiere bieten.

"Eingepackt" hatte aha diese Form der Information in ein attraktives, leider teilweise dem Wetter zum Opfer gefallenen Aktionsprogramms. Mit einem Ballon konnten die Besucher aus einer Höhe von gut vierzig Meter das Deponiegelände und die Stadt Burgdorf sehen und auch hier "beste Aussichten" genießen.

Bei einer Abfall-Rallye gab es "beste Aussichten" auf tolle Gewinne. Wer gewonnen hatte, konnte selbst einen Müllwagen steuern – mit Fahrlehrer. Außerdem gibt es Zookarten und Einkaufgutscheine für Burgdorfer Geschäfte.

Ein Falkner bot zwei Flugschauen mit seinen Greifvögeln an. Hier konnte Interessierte einen Weißkopfseeadler aus nächster Nähe beobachten. Auf der Kläranlage konnten die Gäste bei der pH-Wert-Bestimmung von Lebensmitteln selbst experimentieren, oder Führungen durch die Kläranlage anschließen.

Für die kleinen und großen BesucherInnen gab es Müllwagen-Rundfahrten. Der Kinder und Jugend-Zirkus Kritzpritzknuckelmuckeldü vom Johnny B. in Burgdorf sorgte am Nachmittag auf dem Ausstellungsgelände (wie auch beim verkaufsoffenen Sonntag in Burgdorfs Innenstadt – der AltkreisBlitz berichtete) für begeistert beklatschte Unterhaltung.

Die Groove-Onkels lieferten mit einer außergewöhnlichen Show, den musikalischen Rahmen des Tages. Zentrale Instrumente waren 4 je 240 Liter fassende aha-Tonnen. Diese wurden besprungen, getreten, geschmettert, gedeckelt, geworfen und mit Sticks und Klobürsten bearbeitet.

Letztendlich rundete ein Handball-Wurfstand mit den "Recken", inklusive Maskottchen Hektor, das Tagesprogramm ab.

Mit dem Aufkommen einer mächtig dunklen Regenwolke aus Westen endete das Fest, beziehungsweise endeten die Ballonfahrten vorzeitig, wie Ballonfahrer Joachim erläuterte, aus Sicherheitsgründen schon gegen 17:00 Uhr.

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