Burgdorf

Die Freiwillige Feuerwehr Heeßel freut sich über zwei neue Fahrzeuge

Es ist ein Moment, den es in jeder Ortsfeuerwehr nur selten gibt: Die offizielle Indienststellung eines neuen Fahrzeugs, wie am heutigen Sonnabend, 17. September 2016, bei der Freiwilligen Feuerwehr Heeßel. Nach 29 Jahren wurde das bisherige Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF), ein Mercedes 308, außer Dienst gestellt und durch ein neues TSF-W ersetzt. Obwohl das "W" im Namen häufig für ein wasserführendes Fahrzeug steht, so haben die Heeßeler auf den Tank verzichtet. Nur der Aufbau entspricht dem TSF-W, die Beladung dagegen ist maßgeschneidert. Eine Aufgabe, die eine Projektgruppe inne hatte, um auszuarbeiten, was die Ortswehr, die noch über ein wasserführendes Löschfahrzeug sowie einen Mannschaftstransportwagen verfügt, benötigt. Und "maßgeschneidet" heißt in diesem Fall "höchstflexibel".

Denn schon in den vergangenen 29 Jahren, in denen das bisherige Fahrzeug seinen Dienst bei der Ortswehr im Burgdorfer Ortsteil vesah, änderten sich die Anforderungen an Mensch und Maschine stetig. Der Brandeinsatz ist heute nur eine neben vielen weiteren Einsatzlagen, mit denen die Freiwilligen der Ortswehr konfrontiert werden. Die A37 gehört dazu, wie aber auch Unwetterschäden mit Wasssereinbrüchen in Kellerräume, umgestürzte Bäume, die Tierrettung oder Türöffnung. Und da das nächste Fahrzeug erneut für 30 Jahre in Heeßel zu Einsätzen ausrücken soll, entschied sich die Projektgruppe für größtmögliche Flexibilität, was in einem MAN-Fahrgestell mit Ziegler-Aufbau mündete. Rund 120.00 Euro hat die Stadt Burgdorf für die Neuanschaffung dafür bereitgestellt. Bereits im Haushaltsplan 2014 wurden dafür 100.000 Euro bereits reserviert, im Mai 2015 dann der Auftrag zur Beschaffung ausgelöst. Am 21. Juli konnte das neue Fahrzeug dann in Rendsburg abgeholt werden und war bereits bis zur offiziellen Übergabe an die Ortswehr bereits drei Male bei Brandeinsätzen im Einsatz. Seine "Feuertaufe" hatte es beim Brand einer Rundballenpresse am 19. August auf einem Feld bei Röddensen, bei dem es unter anderem zeigte, dass es mit seinem Lichtmast für eine großzügige Ausleuchtung der Einsatzstelle sorgen kann. Der Lichtmast war hierbei jedoch nicht in den Kaufkosten enthalten: Der Förderverein der Ortswehr kam mit 2700 Euro für die Mehrkosten auf, zudem gab er 320 Euro für die Heckschublade, die das Fahrzeug mit seinem modularen Aufbau zu etwas besonderen macht: Denn diese kann mit Wechselmodulen besetzt werden, wie derzeit für Unwetterlagen oder aber – wie später geplant ist – mit zusätzlichen Schläuchen, die beispielsweise bei Waldbränden benötigt werden. Hinsichtlich der Autobahn verfügt es über Ausrüstung zur Verkehrssicherung wie aber auch Atemschutzausrüstungen. "Eine eierlegende Wollmilchsau", wie es ein Gast treffend ausdrückte.

Bürgermeister Alfred Baxmann, der die Schlüssel heute offiziell übergab, betonte: "Wir sind in der Verpflichtung, das zu stellen, was sie brauchen." Und hob den Ausstattungsstandard der Burgdorfer Wehren hervor, der in der Region "in den oberen Rängen steht". Dem pflichtete auch Regionsbranadmeister Karl-Heinz Mensing zu, der es sich nicht nehmen ließ, aus Wennigsen nach Heeßel zu kommen, um einerseits der Übergabe beizuwohnen, aber auch den Einsatzkräften seinen Dank auszusprechen. Unter den Gästen waren zudem unter anderem Stadtrat Lutz Philipps, Ortsvorsteher Heiko Reißer, Brandschutzabschnittsleiter Detlef Hilgert, Stadtbrandmeister Heinrich Schlumbohm und die Ortsbrandmeister beziehungsweise Stellvertreter der Ortswehren Burgdorfs.

"Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt", so Ortsbrandmeister Karsten Lübbe nach der Übergabe. Es sei aber auch immer ein funktionierenden Team dazu nötig und bedankte sich bei der Verwaltung, der Firma Ziegler, der Projektgruppe und dem Förderverein für die Mitarbeit bei der Anschaffung.

Das war aber nicht das einzige Fahrzeug, das heute in Heeßel offiziell überreicht wurde. Die Ortswehr hat nun offiziell auch ein zweites neues (altes) Fahrzeug. Als der Kamerad Peter Nicks erfuhr, dass aus den Beständen der Regionsbereitschaft ein LKW verkauft werden solle, weil auch dort eine Neuanschaffung vorgenommen wurde, versuchte er diesen nach Heeßel zu holen. Bei der Suche nach Mitstreitern versuchte er es beim Förderverein, dessen Satzung dieses aber nicht hergebe. Auch unter den Mitgliedern der Ortswehr wurde er zunächst nicht fündig. Doch schließlich zeigte sich Henning Plass bereit, das Fahrzeug für die Ortswehr zu kaufen. "Für einen überschaubaren Preis", gibt er über die Summe lediglich bekannt. Mit der Stadtverwaltung wurde eine Vereinbarung getroffen, dass dass das Fahrzeug, wenn auch nicht offiziell gestelltes Einsatzgerät der Stadt Burgdorf, bei der Ortswehr in Dienst gestellt werden kann. Bis auf die Zulassung und die Versicherung trägt die Ortswehr hierbei alle Kosten selbst. Der Grund für die Anschaffung: Gerade im Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehr seien häufig viele Dinge zu transportieren, die in dem Mannschaftstransportwagen keinen Platz mehr finden würden: Zelte, Betten, Ausrüstung und vieles mehr müsse dann bewegt werden. Der Dank der beiden Jugendabteilungen der Ortswehr wurde dementsprechend sofort an den Spender überbracht. Aber auch im Einsatzdienst kann der LKW wertvolle Dienste leisten, wie Peter Nicks ausführte: "Auf der Autobahn rauschen die Fahrzeuge manchmal mit 150 Stundenkilometern an uns vorbei, da ist ein Puffer schon gut", und meinte damit den LKW.

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