Burgdorf

Überraschend anderes Programm beim 5. Burgdorfer Boogie Woogie Festival

[BURGDORF]

Beim 5. Burgdorfer Boogie Woogie Festival bei gemütlicher Atmosphäre im StadtHaus Burgdorf hatte der Kulturverein Jazzfreunde Altkreis Burgdorf am gestrigen Sonnabend bewährte "alte" Hasen der deutschen Boogie- und Bluesszene eingeladen. Die Soloauftritte von Stefan Ulbricht und Dennis Koeckstadt sowie der erste Besuch der Texanerin Kat Baloun ließen erahnen, dass das Programm etwas vom üblichen Boogie-Rahmen abweichen würde. Und tatsächlich das fachkundige Publikum – sogar aus Berlin – wurde mit ungewöhnlichen Stücken, unbekannten Kompositionen und uralten neu entdeckten Liedern belohnt.

Der Organisator des musikalischen Ablaufs, K. C. Miller aus Berlin, bewies eine glückliche Hand bei der Planung, so dass immer wieder neue Höhepunkte und verschiedene Zusammenstellungen der Musiker die vier Stunden im Fluge vergehen ließen. Hierbei gefielen besonders die lockeren humorvollen und informativen Moderationen aller Pianisten. K. C. Miller war als Pianist und Sänger mit seinem Drummer Michiel Demeyere wieder Garant für einen rasanten Abend.

Sparkassenkaufmann Stefan Ulbricht eröffnete im sparkassenroten Anzug mit dem Honky Tonk Blues von Hank Williams, in den sich plötzlich Takte von "Auf der schwäbsche Eisebahne" einschlichen. Beim "Boogie Woogie Stomp" von Albert Ammons zogen erstmalig Gudrun und Jürgen, zwei Boogie-Tänzer aus Oldenburg, die Blicke auf sich. Unter den Tänzern zeigten auch Renate und Horst aus Bielefeld ihre akrobatischen Figuren. Viele andere wie Karl-Friedrich Müller hielt es nicht auf den voll besetzten Stühlen.

Dennis Koeckstadt, zwölf Jahre Bandpianist von B.B. & The Blues Shacks, hatte seine Freude daran, alte nicht so bekannte Stücke zu präsentieren. So Arrangements von Lloyd Glenn oder "This is the Blues" von Otis Spann. Toll auch sein "Frank Special" als Hommage auf seinen Mentor Frank Muschalle, der beim Christmas Biues 2016 in Burgdorf gastieren wird.

Für einige Gäste war Kat Baloun (voc, harp) offenbar die Überraschung des Abends. Die kleine Bluesröhre präsentierte ihre Komposition "Can I Call You Honey?", den Ohrwurm "Mr. Pinetop’s Job" oder "Big Kat Blues". Und das Publikum klatschte und sang. Die Stimmung hatte ihren Höhepunkt erreicht.

Da passte hervorragend als Session-Nummer "I Feel So Good" von Big Bill Broonzy. Ja, man fühlte sich gut nach diesem gelungen Abend, bei dem alles perfekt lief und die Gastronomie wieder ein Lob verdiente.

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