Verkaufsoffener Sonntag mit 3. Straßengalerie lockt viele Besucher in die Auestadt
Schon weit vor 13:00 Uhr, dem offiziellen Beginn des herbstlichen verkaufsoffenen Sonntags in Burgdorf, füllte sich am heutigen Sonntag, 30. Oktober 2016, die Marktstraße mit Besuchern, Gästen und Kaufinteressierten. Ob das frühe Erscheinen der ersten Neugierigen am Vergessen der Winterzeitumstellung gelegen haben könnte, blieb im Dunkeln.
Speisen- und Getränkestände boten, angesichts des für Oktober milden und vor allem trockenen Wetters, zu diesem Zeitpunkt bereits am Kreisel an der Hochstraße asiatische, gegenüber dem Rathaus rustikale und in der Street Food-Meile vor der Post internationale Leckereien, ein breit gefächertes Angebot.
Als Professor Abraxo, seines Zeichens magischer Schlangenforscher, sowie "Arzt" und Erfinder, mit seinem Steamrider und Gefolge die Marktstraße unsicher machte und dabei vor allem den jungen Gästen eine Mitfahrgelegenheit bot, war Burgdorfs Einkaufshauptstraße bereits nur noch im Schritttempo zu begehen. Während Professor Abraxo noch mit Gerhard Bleich, Geschäftsführer des SMB (Stadtmarketing burgdorf) über ein viktorianisches Jule-Verne-Event im Juli 2017 in Burgdorf verhandelte, bahnte sich Jazz-Trompeter Daniel Zeinoun als Brazzo Brazzone & The World Brass Ensemble seinen Weg durch das Geschehen. (Der Legende nach erschien Daniel Zeinoun im Traum sein – ihm bis dahin gänzlich unbekannter – italienischer Urgroßvater Brazzo Brazzone und erteilte ihm den Auftrag das fabulöse World Brass Ensemble wiederzugründen).
Die Straßengalerie ging leider teilweise hinter den Verkaufs- und Gastronomieständen in den Schaufenstern der Einzelhändler etwas verloren. Dafür hatten sich die achten Klassen der Realschule Burgdorf (RSB) mit der Präsentation des Ergebnis ihrer "8ung"-Projekttage in der Innenstand an sieben Stationen sichtbar aufgestellt.
Am Brandente vor dem Stadtmuseum fand die Aktion "Trommeln" unter dem Motto "Afrika trifft Heimatmuseum, andere Kulturen beleben einen geschichtsträchtigen Standort" ihre Zuschauer.
Vor dem Eingang in die St. Pankratius Kirche zeigten Laura und Anika Freestyle am hängenden Tuch mit der Erklärung "ein sakraler Ort verleiht Flügel und bringt Generationen in Bewegung". In der Poststraße wurde versucht mit einer Fotostory vor dem dort befindlichen leeren Ladengeschäft "Leerstände durch neue Fotoperspektiven" wieder lebendig zu machen. Zum "Zentrum Burgdorfs" wurde eine Interviewwiedergabe von Radio RSB in einem Anhänger vor dem Rossmann-Markt. Vor der St. Pankratius Kirche demonstrierte eine Hiphop-Gruppe, dass "es hier nicht nur zum Oktobermarkt turbulent sei".
Die zentrale Informationsstelle zu den Projekten "8ung" befand sich mit einem Malatelier an der Ecke Wallgartenstraße, hier hieß es projektübergreifend "Orte in der Innenstadt von Burgdorf werden durch Aktionen verändert und bekommen einen neuen Blickwinkel". Den boten beeindruckend Lea mir ihren beiden "Mitstreiterinnen" an der siebten Station der Gesamtpräsentation an der Auebrücke mit einer Graffitiaktion "Vielleicht sehen die ‚Auestufen demnächst so aus".
Wer nach Essen und Trinken und vom Rundgang über die Aktionen noch Bewegungsbedarf hatte, kletterte die Steigen auf den Turm der St. Pankratius Kirche. Nachdem zum Oktobermarkt die Freunde der St. Pankratius Kirche bereits gut dreihundert Gäste auf dem Turm begrüßen konnten, dürfte der heutige Tag an Besuchern kaum nachgestanden haben. Gemessen zumindest an den Auf- und Abstiegstaus auf den einzelnen Stiegenebenen.
Während der Besucherstrom in die geöffneten Geschäfte und auf der Marktstraße bis zum Abschluss des Verkaufsoffenen Sonntag um 18 Uhr anhielt, klangen von einem einsamen Panflötenspieler bekannte Melodien so elegisch, dass trotz "mildem" und trockenem Oktoberwetter der zu erwartende Novemberblues erahnt werden konnte.