Im Vergleich zum Vormonat wurden von der DFLD-Messstation im Isernhagener Ortsteil Kirchhorst im Oktober im Durchschnitt 10,2 statt wie zuvor 13,5 laute Überflüge mit einem Lärmwert über 68 dBA (A-bewerteter Schalldruckpegel) registriert. Dies hat die Fluglärminitiative Isernhagen Kirchhorst aus den Daten der Messstation entnommen. "Das entspricht jedes Mal dem Lärm eines Staubsaugers in 1 Meter Entfernung", so die Initiative. Trotzdem gehöre der Oktober mit 365 lauten Nachtflügen zu den 5 am stärksten belasteten Monaten.
"Was sagen solche Summen beziehungsweise Vergleichswerte aus? Muss man sich daran gewöhnen, dass bis zu 30 nächtliche Überflüge pro Tag die Nachtruhe der Bürger und Bürgerinnen stören?", fragt die Initiative.
Es habe auch 8 Nächte gegeben, in denen maximal 5 dieser Überflüge zu verzeichnen waren, aber auch in einer durchschnittlichen Nacht wie beispielsweise am 24. Oktober 2016 (siehe Grafik) "ist ab 3:30 Uhr an ungestörten Schlaf nicht mehr zu denken: In jeder Stunde stören Flugzeuge mit 2 bis 5 lauten Überflügen bis 73 dBA", so die Kirchhorster Initiative. Nach der Mainzer Fluglärmstudie sei bei diesen Werten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu rechnen.
Die Fluglärminitiative moniert: "Beschwerden an den Lärmschutzbeauftragten des zuständigen Wirtschaftsministeriums werden auch bei nachgewiesenen Werten von 75 dBA von diesem nicht beantwortet, sondern allenfalls als Sammelbeschwerde abgelegt. In der Literatur findet man dafür als Vergleichswert ‚einen nicht lärmgeminderten Gartenhäcksler in 10 Meter Entfernung‘. Wir sind gespannt auf die Messergebnisse des im Oktober in der Nähe aufgestellten Messcontainers des Flughafens, die uns leider bisher noch nicht erreicht haben."
