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Klinikum Wahrendorff erhält Fördermittel für „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“

[ILTEN/HANNOVER]

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert für zwei Jahre das Projekt "Lokale Allianz für Menschen mit Demenz" des Klinikum Wahrendorff. Am Standort Hannover baut das Zentrum für Transkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie derzeit Strukturen auf, um Menschen mit Migrationshintergrund, die an Demenz erkrankt sind, zu betreuen und zu unterstützen.

"Wir nutzen die mit 10.000 Euro dotierte Zuwendung mit dem Ziel, die Spezialsprechstunde Migration und Demenz fest zu etablieren und auszuweiten", freut sich PD Dr. med. Iris Tatjana Graef-Calliess, Leitende Ärztin des Zentrums am Klinikum Wahrendorff. Das Klinikum betreibt in Hannover-Linden eine Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) und eine Tagesklinik mit türkisch- und persischsprachigem Schwerpunkt sowie mit russischer und polnischer Sprach- und Kulturkompetenz. Die Mitarbeiter verfügen über transkulturelle Expertise und bieten muttersprachliche Diagnostik und Behandlung für die seelische Gesundheit der Betroffenen.

Die Arbeit im multikulturellen Stadtteil liefert einen wichtigen Beitrag zur interkulturellen Öffnung des Gesundheitswesens", beschreibt Dr. Rainer Brase, Geschäftsführer des Klinikum Wahrendorff, die Standortauswahl. Vielen Menschen fällt das Sprechen über seelische Probleme schwer. Noch schwerer ist es für Menschen in Deutschland, die aus anderen Kulturen kommen und in einer anderen Sprache aufgewachsen sind. Bei der Diagnose Demenz verschwinden bei den Patienten viele in Deutschland erworbene Fähigkeiten (Sprache, Kulturanpassung etc.) Hier bietet das Zentrum kulturelle Kompetenz, um zwischen den Kulturen gesundheitsförderlich zu vermitteln.

Mit der Spezialsprechstunde "Migration und Demenz" bietet das Zentrum eine Diagnose- und Behandlungsmöglichkeit für türkisch- und russischstämmige Patienten mit Demenz und leichten kognitiven Störungen an. Ergänzend gibt es ergotherapeutische Gruppenangebote in der Muttersprache der Betroffenen und das Angebot einer ebenfalls muttersprachlichen Angehörigengruppe, da Angehörige vieler Kulturkreise Demenz oftmals nicht als Krankheit anerkennen.

Eine begleitende wissenschaftliche Arbeit in Fachkreisen und eine Information der Öffentlichkeit sollen die medizinische Versorgungslandschaft und die Gesellschaft für das Thema öffnen. Anmeldungen und Rückfragen zur Spezialsprechstunde "Migration und Demenz" sind unter der Telefonnummer 0511/1231079 -130 möglich.

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