Burgdorf

Heute ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

[BURGDORF]

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist mit keinem Gesetz, mit keiner Religion, mit keinem Argument der Welt zu rechtfertigen. Sie ist bis heute die häufigste Menschenrechts-verletzung. Der 25. November ist weltweit zum Symbol geworden, sich gegen dieses Unrecht an Frauen zu wehren.

Gewalt im häuslichen Bereich, sexueller Missbrauch, Gewalt in der Prostitution, Genitalverstümmelung, Zwangsehe, Zwangsprostitution oder beispielsweise Handel mit Frauen. Jede dritte Frau, die in Deutschland lebt, ist mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgestellt, dass Gewalt eines der größten Gesundheitsrisiken von Frauen weltweit ist.

In Deutschland wurden im Jahr 2015 insgesamt 127.457 Personen Opfer von Gewalt durch ihre Partner oder Ex-Partner, so das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 82 Prozent der Betroffenen waren Frauen. Bei einzelnen Delikten wie Vergewaltigung oder Stalking liegt der Prozentanteil der weiblichen Opfer noch deutlich höher.

In den 41 niedersächsischen Frauenhäusern suchten in den Jahren 2012 bis 2015 jährlich rund 2.200 Frauen mit etwa 2.000 Kindern Schutz und Unterstützung. Die Anzahl der Beratungsfälle der 29 BISS Beratungsstellen ist stark gestiegen. Sie liegt jährlich bei durchschnittlich rund 16.000. In den 38 vom Land geförderten Gewaltberatungsstellen und Notrufen wurden in den Jahren 2012 bis 2015 durchschnittlich 8.750 Frauen beraten.

Gewalt gegen Frauen ist immer noch häufiger Alltag in Deutschland. Beratungsfälle aus der AWO-Frauenberatungsstelle, die Burgdorf, Lehrte, Sehnde, Uetze und die Region gemeinsam finanzieren bestätigen, dass Gewalt gegen Frauen täglich in allen Formen und über alle Bildungs- und sozialen Schichten ausgeübt wird – vor unserer Haustür, in unserer Nachbarschaft. "Der schockierende Fall in Hameln ist ein Beleg dafür, welch schlimme Ausmaße Gewalt gegen Frauen annehmen kann.Ein Gedenktag ist ein Beitrag die Gewalt gegen Frauen sichtbar zu machen. Aber das ist nicht genug. Wir alle sind gefordert, hinzusehen und nicht nachzulassen im Einsatz gegen Gewalt und für den Schutz von Frauen" sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Burgdorf, Petra Pape.

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung werden Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr, unterstützt. Auch Angehörige, Freundinnen und Freude sowie Fachkräfte werden beraten – anonym und kostenfrei.

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