Burgdorf

Kunstpreis der Stadt Burgdorf geht an Marie-Luise Schulz aus Braunschweig

[BURGDORF]

Die Stadt Burgdorf hat 2016 bereits zum 17. Mal den mit 1000 Euro dotierten Kunstpreis der Stadt ausgeschrieben. Zugelassen waren dazu grafische und malerische Arbeiten, Fotografien, Skulpturen und Objekte. Je KünstlerIn konnten bis zu drei Arbeiten eingereicht werden.

Im Rahmen einer Matinee am gestrigen Sonnabend, 3. Dezember 2016, eröffnete der stellvertretenden Bürgermeister Matthias Paul die Ausstellung mit der offiziellen Vergabe des Kunstpreises der Stadt Burgdorf 2016.

Die Matinee wurde von Nora Böker, Melina Jäkel und Olivia Wald von der Musikschule Ostkreis Hannover e.V. musikalisch begleitet. Das Querflöten-Trio eröffnete die vormittägliche Veranstaltung im äußerst dichtbesetzten Foyer des Rathauses mit einem Allegro von Giovanni Battista Sammartini aus dessen Triosonate op. 1 Nr. 6 und dem Rag Doll von James Power.

Aus den insgesamt 91 Werken, die 42 Künstlerinnen und 11 Künstler aus der Region Hannover, aus Adelheidsdorf, Braunschweig und Celle zur Themenvorgabe "abgekupfert" angeliefert hatten, wurde Marie-Luise Schulz aus Braunschweig für ihr Bild "Abendmahl 2.0" mit dem mit 1.000 Euro dotierten Kunstpreis 2016 der Stadt Burgdorf ausgezeichnet.

"Aus der Vorlage da Vincis so etwas heraus zu kitzeln, das ist Kunst" befand Hans-Tewes Schadwinkel bei der Preisübergabe. Der Vorsitzende der fünfköpfigen Jury führte abschließend zu einigen der ausgewählten Werke aus.

Viele hundert Mal wurde das "Abendmahl" (Cenacolo) von Leonardo da Vinci, so oft eigentlich wie kein anderes Kunstwerk der Geschichte, bereits kopiert, variiert, bearbeitet und neu interpretiert. Warum wird ein so berühmtes Andachtsbild aus der Renaissance immer wieder Gegenstand der Zeitgeschichte?

Dieser Frage geht zum Beispiel ein Pfarrer aus Tübingen nach und sammelt seit Jahrzehnten Nachahmungen dieses weltberühmten Originals. Mittlerweile umfasst seine Sammlung gut neunhundert Darstellungen des "Abendmahl", im Original als monumentale Wandzeichnung (1495-1498) im Kloster Santa Maria delle Grazie in Mailand.

Manchem Interessierten wird die "Nachahmung" mit Marilyn Monroe und den Protagonisten der Filmgeschichte vielleicht noch genauso geläufig sein, wie die größten Köpfe aus Forschung und Naturwissenschaften um Albert Einstein, oder Interpretationen zum Beispiel von Emil Nolde und Andy Warhol – ohne hier die eigentliche christliche Aussage des Originals verunglimpfen zu wollen.

Die ebenfalls allein schon durch ihre Auswahl prämierten weiteren Arbeiten sind es mehr als Wert sich mit ihnen auseinander zu setzen. Wenngleich sich manch geneigter Betrachter die eine oder andere Legende zu den ausgestellten Arbeiten und eventuell eine kurze Vita zu den KünstlerInnen wünschen mag.

Die Ausstellung ist bis zum 10. Februar 2017 während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung jeweils montags von 8.00 bis 15.30 Uhr, mittwochs und freitags von 8 bis 13 Uhr und donnerstags von 8 bis 18 Uhr zu sehen.

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